07:29 BAUPROJEKTE

Diese Bauprojekte beschäftigen Luzern und Schwyz 2023

Teaserbild-Quelle: PD

Die Stadt Luzern wird wegen einer geplanten Überbauung vom Bundesgericht gerügt, Kriens erhält ein neues Stadtquartier und Adligenswil plant einen Schulneubau mit «Lernbalkonen». In Schwyz ist derweil eine neue Alterssiedlung geplant.

Neubau Schulhaus Kehlhof Adligenswil

Quelle: PD

Visualisierung: So soll sich die Schulanlage Kehlhof in Adligenswi dereinst präsentieren.

Neues Schulhaus mit «Lernbalkonen» in Adligenswil

Adligenswil LU – Die heute teilweise aus provisorischen Pavillons bestehende Schulanlage Kehlhof in Adligenswil soll durch einen Neubau ersetzt werden. Vor rund einem Jahr wurde der Architekturwettbewerb abgeschlossen; gewonnen hatte der Entwurf «Lernlandschaft» des Luzerner Architektenteams um Roman Sigrist sowie Karin Gauch und Fabien Schwartz. Nun wurde das Vorprojekt ausgearbeitet. Dieses sieht einen langen Gebäudekörper mit drei verbundenen Einzelbauten vor, der parallel zum Schulhaus Obmatt liegt und Platz für 18 Primarund sechs Kindergartenklassen bietet. Im Erdgeschoss sind «Lerngärten» für die Kindergartenklassen geplant, im Obergeschoss soll es «Lernbalkone» geben. Ein Grossteil des Gebäudes wird laut der Gemeinde mit vorgefertigten Holzelementen aus lokalem Holz gebaut. Darüber hinaus wird der Neubau auf dem Dach eine Solaranlagen erhalten und an den Wärmeverbund angeschlossen. Im Juni 2023 erteilte das Stimmvolk dem Baukredit in der Höhe von 27,9 Millionen Franken grünes Licht. Aktuell wird das konkrete Bauprojekt erarbeitet. Die Gemeinde rechnet bis Juni 2024 mit dem Vorliegen der Baubewilligung. Die effektive Bauzeit wird mit zwei Jahren angegeben.

adligenswil.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Luzern


Visualisierung der Überbauung Luegisland in Luzern

Quelle: HRS Real Estate

Visualisierung der geplanten Überbauung Luegisland am Bundesplatz in Luzern.

Bundesgericht rügt Stadt Luzern bei Hochhausbau

Luzern – Die Immobilienfirma HRS plant in Luzern auf der Brache zwischen Bundesplatz und Bahngleisen die Überbauung «Luegisland » mit zwei 32 respektive 35 Meter hohen Hochhäusern, in denen zirka 125 Wohnungen sowie Gewerbe- und Büroflächen geplant sind. Der Bundesplatz ist einer der wenigen Orte, wo in der Stadt Hochhäuser gebaut werden können. Das Projekt ist aktuell aber blockiert. Das Kantonsgericht hatte 2021 eine Beschwerde des Vereins «Stadtbild» gegen den vom Stadtrat genehmigten Gestaltungsplan gut geheissen. – Der Verein machte geltend, dass die Hochhäuser die umliegenden, weniger hohen Gebäude des Quartiers «dominieren ». Der Hintergrund: In der Nähe der Bauparzelle befinden sich Häuser aus dem 19. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, das Ortsbild ist damit teilweise als schützenswert eingestuft. Zudem sind Ortsbildschutzzonen in ihrem direkten Umfeld. 

Laut dem Verein verletzen die Hochhäuser Vorschriften zum Schutz des Ortsbildes. Daraufhin reichte die HRS Beschwerde beim Bundesgericht ein. Dieses kam im Juni 2023 zum gleichen Schluss: Der Stadtrat habe es unterlassen, vertieft zu prüfen, ob sich das Hochhausvorhaben tatsächlich in die angrenzenden Quartiere eingliedere. Das Bundesgericht verwies dabei auch auf eine kritische Stellungnahme des Bundesamtes für Kultur (BAK), das ausgeführt hatte, dass die deutlich höheren Gebäude der Überbauung zu einem «abrupten Massstabsprung» führe. Die Brache am Bundesplatz dürfte damit wohl noch länger bestehen bleiben.

hrs.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Luzern


WAS-Neubau Eichhof West Stadt Kriens

Quelle: PD

VIsualisierung: So soll der WAS-Neubau der Überbauung Eichhof West dereinst präsentieren.

Eichof West: Ein neues Stadtquartier in Kriens

Kriens LU – Direkt an der Stadtgrenze zwischen Kriens und Luzern entsteht aktuell mit «Eichhof West» ein neues Stadtquartier, in dem ab 2026 gewohnt und gearbeitet werden soll. Hinter dem Grossprojekt stehen die Zürcher Pensionskasse (BVK), die die Gesamtplanung übernimmt und der das Areal gehört, sowie der Sozialversicherer Wirtschaft Arbeit Soziales (WAS Luzern). Konkret geplant sind rund vier Baukörper mit rund 230 Mietwohnungen in unterschiedlichen Preisklassen und 6600 Quadratmeter an Gewerbeflächen, die um einen zentralen Quartierplatz als begrünter Hof situiert sind. 

Eine der vier Neubauten wird dabei als neues Sozialversicherungszentrum der WAS (siehe Visualisierung oben) dienen, mit dem mehrere heutige Standorte an einem Ort konzentriert werden. Den Entwurf für das Bürogebäude lieferte das Zürcher Architekturbüro Gigon/Guyer. Die WAS investiert nach eigenen Angaben rund 120 Millionen Franken in den Neubau. Die Überbauung soll laut den Projektbeteiligten zudem den Nachhaltigkeitsanforderungen des Labels SNBS Gold gerecht werden und neben Erdwärme durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern und PVModulen an den Fassaden der Bauten mit Energie versorgt werden. 

Im vergangenen Mai wurde in Kriens der Grundstein für das neue Stadtquartiergelegt, das auf vier Baufeldern Gestalt annimmt. Dabei wurde auch bekanntgeben, dass die Migros auf dem Areal eine Filiale mit einer Verkaufsfläche von rund 870 Quadratmetern eröffnen wird. Bereits im ersten Halbjahr 2026 soll die Überbauung nach Angaben von WAS in Etappen bezogen werden können. Das lange geplante Projekt wird damit nach einer 18-jährigen Planungs- und Bauzeit ein Ende finden und Kriens städtebaulich ein neues «Eingangstor» erhalten.

eichhofwest.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Luzern


Visualisierung Überbauung Areal Sonne Emmen

Quelle: zvg

Visualisierung des Richtprojekts zur geplanten Überbauung auf dem Areal Sonne in Emmen.

Neuer Anlauf für Wohnüberbauung in Emmen

Emmen LU – Rund 275 Wohnungen sowie rund 3500 Quadratmeter für Gewerbe, Dienstleistungen und Gastronomie sollen dereinst im Rahmen eines Entwicklungsprojekts auf dem Areal Sonne in Emmen entstehen. Das Grundstück, das zwischen der Gersag- und der Gerliswilstrasse liegt und an den Bahnhof Gersag grenzt, soll um vier Neubauten mit rund 180 Wohnungen ergänzt werden, die zusammen mit der bestehenden Bebauung, respektive Ersatzneubauten, auf dem Areal künftig ein Ensemble mit einem zentralen, begrünten Freiraum bilden. Für die geplante Entwicklung erarbeitete die Gemeinde einen Bebauungsplan. Als Grundlage dafür wurde ein Wettbewerbsverfahren durchgeführt, aus dem ein Richtprojekt aus den Eingaben der Steib Gmür Geschwentner Kyburz und der koepflipartner Landschaftsarchitekten resultierte. 

Im März 2022 lehnte das Gemeindeparlament den Bebauungsplan aber knapp ab. Daraufhin wurde die Vorlage unter Berücksichtigung der Anliegen des Einwohnerrats angepasst. Neu schreibt der Bebauungsplan einen Mindestanteil von je zehn Prozent an gemeinnützigen Wohnungen und Eigentumswohnungen vor. Zudem wurde die Mindest- und Höchstzahl von Parkplätzen um rund 20 auf 124, respektive 170 gesenkt und die Grünfläche um knapp 30 Prozent vergrössert. Im Juli 2023 zeigte sich der Einwohnerrat bei der ersten Lesung zum überarbeiteten Bebauungsplan Sonne grösstenteil erfreut. Kritisiert wurde dabei aber noch die Zufahrt durch die Gersagstrasse sowie der Umstand, dass das Gebiet nicht noch autoärmer gestaltet wird. 

Frühestens Ende 2023 wird das Geschäft dem Einwohnerrat zur zweiten Lesung vorgelegt. Danach muss der Bebauungsplan vom Regierungsrat genehmigt werden. Frühestmöglicher Baustart ist gemäss der Projektwebseite 2025.

sonne-emmen.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Luzern


Visualisierung Erweiterung Sanierung Schule Rönnimoos Luzern

Quelle: Nightnurse Images, Zürich

Visualisierung: Blick von der Ecke Sonnenstrasse-Unterwilrain, rechts das Bestandsgebäude.

Drei Neubauten für Schule Rönnimoos in Stadt Luzern

Luzern – In der Stadt Luzern sind aktuell mehrere Projekte zur Schulraumerweiterung in der Pipeline. So etwa für die Schulanlage Rönnimoos; wegen steigender Schülerzahlen soll diese saniert und erweitert werden. 2020 wurde das Siegerprojekt des Wettbewerbs bekanntgegeben: Gewonnen hatte der Entwurf «Am Platz» der Meyer Gadient Architekten AG aus Luzern und der Raymond Vogel Landschaften AG aus Zürich. Konkret soll die Anlage um eine Dreifachturnhalle, ein Schulgebäude sowie ein Betreuungsgebäude erweitert werden. Diese sollen aus einem massiven Untergeschoss und einem Erschliessungskern in Stahlbeton bestehen, während die oberen Geschosse in Holzbauweise konstruiert werden. 

Als neuer Mittelpunkt der Anlage dient der «Rönnimoosplatz», der alle Gebäude zentral erschliesst. Ursprünglich war geplant, die Schulanlage zwischen 2020 und 2023 zu erweitern und das über 50-jährige Bestandsgebäude erst 2035 zu sanieren. Da die Neubauten wegen Verzögerungen aber frühestens 2027 fertiggestellt werden können, soll die Sanierung neu vorgezogen und direkt nach Fertigstellung der neuen Gebäude erfolgen. Im Juni stimmte der Grosse Stadtrat diesem neuen Fahrplan zu und genehmigte für die Ausführung einen Sonderkredit von 65,6 Millionen Franken. Das letzte Wort haben wird das Stimmvolk; am 22. Oktober findet eine Volksabstimmung statt.

stadtluzern.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Luzern


Neubau Alterswohnungen Ibach Gemeinde Schwyz

Quelle: Gemeinde Schwyz

Visualisierung der neuen Alterssiedlung in Ibach in der Gemeinde Schwyz.

Eine Alterssiedlung in Ibach SZ

Schwyz – Wo sich früher das kantonale Heilpädagogische Zentrum Innerschwyz befand, sollen dereinst ältere Menschen ein Zuhause finden. Die Genossenschaft für Alterswohnungen plant in Ibach in der Gemeinde Schwyz auf dem Grundstück an der Gotthardstrasse zwei miteinander verbundene Bauten mit rund 30 Alterswohnungen sowie Teilflächen im Erd- und ersten Obergeschoss, die an die Spitex Region Schwyz und die kommunale Abteilung Soziales vermietet werden. Durch einen Fussgängertunnel soll die neue Siedlung zusätzlich mit dem nahegelegenen Alterszentrum Rubiswil verbunden werden. Im Gebiet werde damit der Grundstein für ein Kompetenzzentrum für Alter, Gesundheit und Soziales gelegt, so der Gemeinderat. Eigentümer des Grundstücks ist die Gemeinde. Im vergangenen März genehmigten die Schwyzer Stimmberechtigten die Abgabe des Grundstücks an die Genossenschaft. Der Baurechtsvertrag, der für 99 Jahre gilt, wurde mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 87,6 Prozent gutgeheissen. Die Kosten für den Neubau belaufen sich laut der Genossenschaft auf 22,5 Millionen Franken. Im Juni lag das Baugesuch für die Alterssiedlung öffentlich auf. Voraussichtlich im Frühling 2025 sollen die Bauten fertiggestellt sein.

alterswohnungen-ibach.chgemeindeschwyz.ch

Weitere Bauprojekte im Kanton Schwyz


Visualisierung Sanierung und Teilneubau Kantonsschule Ausserschwyz Nuolen

Quelle: PD

Visualisierung: Für den viergeschossigen Neubau mit Turnhalle und Mensa ist eine Holzkonstruktion vorgesehen.

KSA Nuolen: Schulcampus zwischen Dorf und See

Wangen – Die Schulanlage der Kantonsschule Ausserschwyz (KSA) im Dorf Nuolen in der Gemeinde Wangen ist in die Jahre gekommen. Der Sanierungsbedarf wurde bereits vor über zehn Jahren festgestellt. Ursprünglich setzte die Regierung in diesem Zusammenhang auf eine Aufhebung des Standorts und eine Zusammenlegung mit dem Ausserschwyzer Mittelschulangebot in Pfäffikon SZ. Gegen diese Pläne legten die Stimmberechtigten 2019 aber ihr Veto ein. Das Ergebnis wurde so interpretiert, dass beide KSA-Standorte erhalten werden sollten. Der Regierungsrat erarbeitete in der Folge zwei separate Projekte. 

Seither hat sich einiges getan. Am Standort Pfäffikon sind die Bauarbeiten für den Neubau des dortigen Schulhauses seit September 2022 in vollem Gange. Für den Standort Nuolen steht seit Anfang Jahr das Siegerprojekt des offenen Projektwettbewerbs fest. Gewonnen hat das der Entwurf «Gioco» des Planerteams um die Derendinger Jaillard Architekten AG aus Zürich. Die neue Schulanlage wird künftig aus drei Gebäuden bestehen, die laut Jury einen «Schulcampus zwischen Dorf und See» bilden. Von den bestehenden Bauten aus den Jahren 1947, 1967, 1982 wird das älteste Gebäude abgerissen. Zudem ist ein Holzneubau geplant, in dem eine Turnhalle sowie eine Mensa untergebracht sind. 

Die Kosten für das Projekt in Nuolen werden auf rund 35 Millionen Franken geschätzt, ursprünglich war man von 25 Millionen ausgegangen. Die Mehrkosten werden mit der Bauteuerung sowie dem Neubau der Turnhalle erklärt – die bestehende Halle erfüllt die Anforderungen des Bundesamtes für Sportes nicht. Aktuell wird das Bauprojekt nun weiter ausgearbeitet. Ein frühestmöglicher Baubeginn dürfte im zweiten Halbjahr 2025 angesetzt werden.

sz.ch

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