17:09 BAUPROJEKTE

Kengo Kumas Victoria-und-Albert-Museum: Das Schiff legt ab

Teaserbild-Quelle: Hufton Crow

Wie ein riesiger Schiffsbug ragt das neue Victoria-und-Albert-Museum aus der Feder von Kengo Kuma auf dem ehemaligen Hafengleände von Dundee über das Wasser. Dieser Eindruck wird von der Fassade aus zahllosen Steinplatten noch betont. Die Inspiration fand Kuma in der Geschichte der schottischen Hafenstadt, aber auch in der felsigen Landschaft an der Küste. Wer unter dem verwinkelt angelegten Komplex hindurch und um ihn herumspaziert, geniesst zahlreiche Durch- und Ausblicke aufs Wasser. „Es ist ein Tor zum Meer“, erklärt der japanische Architekt seinen Bau.

Allerdings schafft das Gebäude nicht nur draussen viele unterschiedliche Räume, sondern auch in seinem Innern, in welchen der weltweit erste Ableger des Londoner Victoria-und-Albert-Museums untergebracht wird. Wie das Mutterhaus in London ist das Museum in Schottland den Themen Design und Kunsthandwerk gewidmet. So beherbergt es unter anderem den „Oak Room“ des schottischen Designers Charles Rennie Mackintosh: Dabei handelt es sich um die komplette Innenarchitektur eines Tearooms von 1907 in Glasgow, die während rund einem halben Jahrhundert eingelagert worden war. Für das neue Museum ist er restauriert und originalgetreu wieder aufgebaut worden. Ab morgen Samstag können die Teestube und viele weitere Schätze bewundert werden: Dann wird die Ausstellungsstätte offiziell eröffnet.

Derweil erhofft man sich in Dundee vom Gebäude Kumas eine ähnliche Wirkung wie jene, die einst Frank Gehrys Guggenheim-Museum auf Bilbao hatte. Nämlich, dass es Architektur- und Kulturinteressiert anlockt und damit den Tourismus ankurbelt. Ob der so eindrückliche wie elegante Bau dies schafft, muss sich erst noch weisen.

Gut möglich, dass ein „Bilbao-Effekt“ ausbleibt. Dies zeigten vergleichbare Projekte in der Vergangenheit: Weder Jean Nouvels Kunst- und Kongresszentrum in Luzern noch das Wissenschaftszentrum Phaeno in Wolfsburg nach Entwürfen von Zaha Hadid haben sich vergleichbar ausgewirkt. Dies verdeutlicht auch eine Studie der TU-München. – Fest steht aber auf jeden Fall, dass das Gebäude das ehemalige Hafengelände optisch prägen wird. (mai)

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