16:07 BAUPROJEKTE

Al-Wathba-See: Wo Flamingos und Menschen nisten

Teaserbild-Quelle: Bryan Fan, Shelley Xu / Beebreeders.com

Ein Aussichtsturm ist auch ein Nest: Ein Gebilde aus Palmblättern soll Besuchern des Al-Wathba-Sees bei Abu Dhabi volle Sicht auf die Flamingo-Herden ermöglichen und dafür sorgen, dass die Vögel nicht von den Menschen gestört werden.

Rund 30 Kilometer südöstlich von Abu Dhabi liegt der Al-Wathba-See. Er gehört zum gleichnamigen Feuchtbiotop-Reservat und ist ein sogenannter Sabcha, ein nur zeitweise mit Wasser gefülltes Becken. Ende der 90er-Jahre er sich gewandelt: Seit aufbereitetes Abwasser aus Abu Dhabi in den See geleitet wird, besteht er nicht nur während der Wintermonate sondern während des ganzen Jahres. Dies lockt Tausende von Flamingos an, die an seinen Ufern jeweils ihre Jungen ausbrüten. Und das wiederum zieht Touristen ins Naturschutzgebiet, die dort neben dem versteinertem Sand, den Dünen, der Fauna und Flora und vor allem die Flamingos bewundern.

Ein Wahrzeichen fürs Naturschutzgebiet

Ein neuer Aussichtsturm soll bessere Sicht auf das Naturschauspiel ermöglichen. Zusammen mit der internationalen Architektur- und Ideenplattform Beebreeders.com hat nun darum die Umweltbehörde von Abu Dhabi einen Wettbewerb ausgeschrieben: Gesucht waren Projekte, die ein neues architektonisches Wahrzeichen des Reservats sein können und das bereits bestehende Besucherzentrum ergänzen. Die vorgesehene Grundfläche beläuft sich auf 400 Quadratmeter, zudem darf der Bau maximal 12 Meter hoch sein. Des Weiteren sollten die Gesamtbaukosten für die Plattform das Limit von 200‘000 Dollar nicht übersteigen.

„Flamingo-Träume“ aus Palmblättern

Das Rennen hat der Vorschlag eines jungen Architektenduos aus Melbourne gemacht: Bryan Fan und Shelley Xu schlagen eine Art überdimensioniertes Vogelnest vor: Die luftige Stahlkonstruktion besteht aus Raumen, die von vertikalen Elementen zusammengehalten werden. Allerdings ist von ihr nach der Fertigstellung kaum mehr etwas sichtbar, sie wird Bündeln aus Palmblättern verkleidet. Während sie im unteren Bereich eng zusammengefügt sind, werden sie oben etwas lockerer und unregelmässiger, was die Illusion eines gigantischen Vogelnestes verstärkt. Wer aus dem Nest die Flamingos beobachten will, kann dies somit im kühlen Schatten tun und ist wegen des Palmblattdickichts für die Vögel kaum sichtbar. Dies gab auch neben anderem den Ausschlag, dass sich die Jury für das Projekt „Flamingo Dreams“ entschieden hat. Allerdings stellt sie die Frage nach einem „grüneren Material“ als Metall. (mai)

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