10:41 BAUPRAXIS

Region Gäu soll vor Hochwasser geschützt werden

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Auch wenn die Region lange verschont geblieben ist: Ein Hochwasser der Dünnern würde im solothurnischen Gäu massive Schäden verursachen. Was tun? Durchleiten, rückhalten, ableiten? Der Kanton legt mögliche Schutzkonzepte vor.

Die teilweise stark kanalisierte Dünnern ist das drittgrösste Fliessgewässer im Kanton Solothurn

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Die teilweise stark kanalisierte Dünnern ist das drittgrösste Fliessgewässer im Kanton Solothurn

Glücklicherweise sind in den letzten Jahrzehnten grössere Hochwasser an der Dünnern ausgeblieben. Die teilweise stark kanalisierte Dünnern ist mit einer Länge von 37 Kilometern das drittgrösste Fliessgewässer im Kanton Solothurn. Berechnungen zeigen: Ein Starkregen, der im Bezirk Thal statistisch alle 100 Jahre vorkommt, würde im Gäu Schäden in der Höhe von 550 Millionen Franken verursachen.

Aus diesem Grund hat das Amt für Umwelt Anfang 2017 eine Vorstudie zum künftigen Hochwasserschutz und zur Revitalisierung der Dünnern in die Vernehmlassung gegeben, wie der Kanton mitteilt. Die vielen, teils kritischen Rückmeldungen erforderten ergänzende Abklärungen und die Prüfung weiterer Lösungsansätze. Zusammen mit Fachplanern und dem Projektteam, das aus Vertretern der betroffenen Gemeinden, der Landwirtschaft und von Umweltverbänden besteht, hat der Kanton die Vorstudie und die eingebrachten Vorschläge vertieft.

Drei Lösungsansätze

Dabei zeigte sich, dass Massnahmen im Oberlauf der Dünnern den Schutz der Gemeinden im Gäu nicht sicherstellen würden. Deshalb fokussieren sich die evaluierten Schutzkonzepte weiterhin auf den Abschnitt von Oensingen bis Olten. Dabei stehen drei Lösungsansätze im Vordergrund.

Beim ersten Lösungsansatz geht es darum, die Abflusskapazität mit Gewässerverbreiterungen und Ufererhöhungen zu erhöhen und damit das Hochwasser besser durchzuleiten. Der zweite Ansatz will mit einem in Grösse und Lage noch zu bestimmenden Rückhaltebecken im Raum Oensingen Wasser zurückhalten und den Hochwasserabfluss verringern. Als dritter Lösungsansatz wurden an zwei Standorten Stollen evaluiert, die einen Teil des Hochwassers direkt in die Aare ableiten könnten.

Kosten zwischen 81 und 237 Millionen Franken

Die Kosten belaufen sich je nach Variante auf 81 bis 237 Millionen Franken. Der Landbedarf wird auf 25 bis 36 Hektaren geschätzt. Im nächsten Schritt wird das Projektteam eine Variantenempfehlung erarbeiten und bei der breit abgestützten Begleitgruppe in die Vernehmlassung geben. Aufgrund dieser Rückmeldungen wird das Projektteam dem Regierungsrat eine Variantenempfehlung unterbreiten. Dieser wird das zuständige Bau- und Justizdepartement beauftragen, den Richtplan entsprechend anzupassen und anschliessend das Projekt auszuarbeiten.

Aufgrund dieser Rückmeldungen wird das Projektteam dem Regierungsrat eine Variantenempfehlung unterbreiten. Dieser wird das zuständige Bau- und Justizdepartement beauftragen, den Richtplan entsprechend anzupassen und anschliessend das Projekt auszuarbeiten. (mgt/stg)

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