Neuartiger Bauaufzug bei Ersatzstaumauer Spitallamm im Einsatz
Im Berner Oberland wird seit 2019 an der Grimsel an der Ersatzstaumauer
Spitallamm gebaut. Mitte Juni 2021 haben die Betonarbeiten begonnen. Damit
die Mauer planmässig in die Höhe wachsen kann, kommt ein neuartiger Bauaufzug zum Einsatz, der Arbeiter und Material in Rekordtempo zum
Einsatzort führt.

Quelle: Lifthaus AG
Baustelle Ersatzmauer Spitallamm an der Grimsel: Die Kontrollstollen-Portale hinter dem Kran sind bereits im Rahmen der Vorarbeiten in der Felswand angelegt worden.
Der Grimsel-Stausee liegt im Quellgebiet der Aare, nur wenig unterhalb des Grimselpasses. Er ist mit einem Volumen von rund etwa 100 Millionen Kubikmetern der grösste von mehreren Stauseen, aus denen die Wasserkraftwerke der Kraftwerke Oberhasli AG gespeist werden. Die beiden Staumauern des Sees, die 42 Meter hohe Gewichtsmauer Seeuferegg und die 114 Meter hohe Bogengewichtsmauer Spitallamm, wurden 1932 fertiggestellt.
Am Spitallamm war bereits in den
1960er-Jahren ein Riss zwischen Luft-und Wasserseite aufgetreten. Statt einer
aufwendigen Sanierung wurde vor 2019 mit dem Neubau einer talseitig neben der
Spitallamm-Mauer gelegenen, doppelt gekrümmten Bogenstaumauer begonnen.
Die neue Staumauer wird vorerst auf rund 110 Meter, die gleiche Höhe wie das 90 Jahre alte Stauwerk, anwachsen. Sie wurde aber bereits so geplant, dass eine Erhöhung um weitere 23 Meter möglich wäre. Gegen das Projekt «Vergrösserung Grimselsee», mit dem eine Vergrösserung des Stausees um gut 80 Prozent des Volumens erreicht werden soll, haben zwei Naturschutzorganisationen Beschwerde eingelegt.
Diese wurde vom Bundesgericht gutgeheissen und das Projekt zur Beurteilung zurück an den Berner Regierungsrat verwiesen. Nach der für 2025 geplanten Fertigstellung der neuen Staumauer bleibt die alte Mauer aus denkmalschützerischen Gründen im See stehen, durch ein Loch in der alten Mauer wird diese später geflutet.
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