08:05 BAUPRAXIS

Drohnenbohrer Aithon: Ein fliegendes Sackmesser

Geschrieben von: Ben Kron (bk)
Teaserbild-Quelle: Project AITHON

Ingenieurs-Studierende der ETH Zürich haben eine Drohne entwickelt, mit der sich ferngesteuert Bohrmaschinen und andere Geräte an hohe Orte befördern lassen. Der Drohnenbohrer «Aithon» soll den Bau eines Gerüsts überflüssig machen und dabei helfen, Sturzunfälle zu vermeiden.

Drohnenbohrer Aithon in Aktion

Quelle: Project AITHON

Der Drohnenbohrer Aithon im Flug, der dank Kabelversorgung praktisch unbeschränkt lange dauern kann.

Der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz ist kein Ereignis, das die Schlagzeilen beherrscht. Doch die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt Suva nimmt sich den Tag jeweils zum Anlass, um auf die Gefahren bei der Arbeit hinzuweisen. Dieses Jahr hat sich die Suva dem Thema Stürze gewidmet, das den Alltag der Versicherung prägt: Pro Jahr stürzen bei Bauarbeiten 10 500 Menschen ab. Die Suva zählt pro Jahr 5500 Berufsunfälle mit Leitern, von denen einige gar tödlich enden. So waren im letzten Jahr mehrere tödliche Unfälle zu beklagen, bei denen Personen durch Faserzement-Dächer in die Tiefe stürzten.

Die wichtigste Gegenmassnahme ist das Einhalten der Suva-Regeln, mit denen sich die Mehrzahl aller Unfälle vermeiden lässt. Doch gerade bei Bauarbeiten sind auch immer wieder Eingriffe an schwer zugänglichen Orten nötig, die eine gewisse Gefahr bergen.

Dieser Problematik widmet sich seit Herbst 2021 ein Focus Project der ETH Zürich: Acht Studierende, sechs Maschinenbau- und zwei Elektroingenieure, arbeiten derzeit daran, eine ferngesteuerte Bohrdrohne zu entwickeln, die solche Arbeiten übernehmen könnte. Begleitet wurde das Vorhaben vom Autonomous Systems Lab der ETH. Das Roll-out des ersten Prototyps der Drohne erfolgte am 1. Mai 2022. 

Ein fliegender Würfel

Der damals vorgestellte und seither beständig weiterentwickelte Drohnenbohrer «Aithon» ist ein Quadrokopter, also ein Fluggerät mit vier horizontal liegenden Antriebsrotoren. Das Gerät besteht aus einem H-förmigen Tragrahmen aus Carbonstangen, an dem vier Motoren, die Steuerungseinheit, das Positionierungssystem und die Bohrmaschine – ein Hilti-Bohrhammer «TE 2-A22» – befestigt sind.

Ferngesteuert trägt die Drohne die Bohrmaschine dann an den gewünschten Einsatzort und bohrt dort die nötigen Löcher. Ausser einem Bohrer lassen sich hierbei auch eine Vielzahl weiterer Werkzeuge für Einsätze in der Höhe an der Drohne montieren, zum Beispiel ein Schraubendreher, eine Stichsäge oder ein Locher.

Ab hier ist dieser Artikel nur noch für Abonnenten vollständig verfügbar.

Jetzt einloggen

Sie sind noch nicht Abonnent? Übersicht Abonnemente

Geschrieben von

Freier Mitarbeiter für das Baublatt.

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Sosag Baugeräte AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.