Verkehrsprojekte in Bern und Wallis: 11,6 Milliarden für Nationalstrassen
In Bern wurden grosse Strassenumfahrungen und Anschlüsse bewilligt, darunter Generationen-projekte. Das Wallis wird grosszügig subventioniert, womit nicht alle einverstanden sind.

Quelle: Astra / a1-bern-nord.ch
Die nach Norden verlaufende A1 zwischen Bern-Wankdorf und Schönbühl.
Bei den Nationalstrassen will der Bundesrat bis 2030 Projekte im Umfang von rund 11,6 Milliarden Franken in Angriff nehmen. Sie befinden sich hauptsächlich in den grossstädtischen Räumen sowie auf den verbindenden Hauptachsen. Subventioniert wird in diesem Jahr das Nationalstrassennetz mit sagenhaften 2,8 Milliarden Franken. 482 Millionen sind dabei für grössere Projekte im Rahmen des Strategischen Entwicklungsprogramms Nationalstrassen (STEP) vorgesehen. Weitere 453 Millionen fliessen in den Betrieb der Nationalstrassen. Um das Nationalstrassennetz weiter fertigzustellen, sind 264 Millionen Franken für Neubauten geplant.
Die insgesamt rund 2,8 Milliarden Franken stammen aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF), so das Bundesamt für Strassen (Astra).
Nationalstrassennetz Bern-Nord
Priorität hat ein Kernstück des Schweizer Nationalstrassennetzes: Die nach Norden verlaufende A1 zwischen Bern-Wankdorf und Schönbühl. Auf dieser Strecke verknäuelt sich der grossräumige Transitverkehr Romandie – Deutschschweiz mit dem regionalen Verkehr der Agglomeration Bern. In den Spitzenzeiten sind hier laut Astra Staus an der Tagesordnung. Der Ausweichverkehr fliesst wie immer über benachbarte Verkehrsachsen und durch Dorfzentren.
Geplant sind zusätzliche Fahrstreifen. So wird es auf der zirka neun Kilometer langen Strecke A1 zwischen Wankdorf und Schönbühl künftig vier Spuren geben. Zudem müssen alle Brücken, die im betreffenden Abschnitt über die A1 führen, ersetzt werden.
Kirchberg schliesst direkt an Wankdorf an. Neben Wankdorf – Schönbühl wird auch der Abschnitt Schönbühl – Kirchberg erneuert. Die A6 wird von vier auf sechs Fahrstreifen ausgebaut. Neben der Fahrstreifenergänzung geht es auch um eine allgemeine Erneuerung der Infrastruktur. Im Abschnitt Schönbühl – Kirchberg könnten die Arbeiten nach Beendigung des Projektes Wankdorf – Schönbühl starten, also aus heutiger Sicht ab etwa 2033, schreibt das Astra.
Die vorgeschlagenen Erweiterungen seien allerdings nicht nur ökonomisch in höchstem Masse fragwürdig, sondern auch verkehrspolitisch. «Wie Erfahrungen zeigen, führt die Beseitigung von Engpässen oft nur zu einer Verlagerung: Wenn die A1 zwischen Wankdorf und Kirchberg aus-gebaut wird, werden die folgenden Abschnitte Richtung Zürich unweigerlich zum Flaschenhals», kritisiert die NZZ.
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