Projekte im Thurgau, St. Gallen und Appenzell: Übernachten auf dem Flugplatz
In Goldach SG entstehen 85 neue Wohnungen, das Hallenbad Blumenwies in der Stadt St. Gallen wird aufgefrischt und Arbon TG erhält ein neues Sekundarschulzentrum. Eine Übersicht zu Projekten im Thurgau, St. Gallen und den beiden Appenzell.

Quelle: PD
Die Japako Immobilien AG baut in Goldach SG fünf Mehrfamilienhäuser mit 85 Miet- und Eigentumswohnungen.
85 neue Wohnungen auf Areal Stelzenreben in Goldach
Goldach SG – Die Japako Immobilien AG investiert rund 50 Millionen Franken in die Entwicklung ihres Areals Stelzenreben in Goldach. Hier, wo bereits drei Hochhäuser stehen, sollen bis 2028 fünf weitere Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 85 Miet- und Eigentumswohnungen dazukommen. Vorgesehen sind 1,5- bis 5,5-Zimmer-Wohnungen, die zu Fuss über einen gemeinsamen Park sowie verkehrstechnisch über eine Erweiterung der heutigen Tiefgarage erschlossen werden. Aus dem Studienauftrag ging der Entwurf von Zita Cotti Architekten AG und Kolb Landschaftsarchitektur GmbH als Sieger hervor, der auf eine sensible Integration in das bestehende Quartier setzt. Trotz einer maximal erlaubten Gebäudehöhe von fünf Stockwerken werden je nach Situation aus Rücksicht auf die Nachbarschaft nur dreistöckige Häuser errichtet.
Das Projekt legt daneben grossen Wert auf den Erhalt der Grünflächen, mit extensiv bewirtschafteten Wiesen, neuen Grossbäumen sowie naturnah gestalteten Lebensräumen für Insekten und Vögel mit Nistplätzen, Totholz, Steinhaufen und Substrathügeln auf den Dächern und in der Umgebung. Angedacht sind weiter eine erneuerbare Wärmeerzeugung sowie Photovoltaikanlagen. Das Projekt befindet sich noch im Planungsprozess: Der neue Sondernutzungsplan, der den heutigen, aus dem Jahr 1976 stammenden Überbauungsplan ablösen wird, umfasst eine öffentliche Mitwirkung und eine öffentliche Auflage. Letztere ist voraussichtlich für Frühling 2026 geplant. Läuft alles planmässig, könnten die Bauarbeiten 2027 starten.
https://japako.ch
Weitere Bauprojekte im Kanton St. Gallen

Quelle: PD
Visualisierung der neuen Sekundar-Schulanlage in Arbon TG.
Ein neues Sekundarschulzentrum für Arbon
Arbon TG – Die Sekundarschulgemeinde Arbon (SSG) plant im Südwesten der Thurgauer Gemeinde für 62,9 Millionen Franken ein neues Sekundarschulzentrum. Der viergeschossige Neubau dient als Ersatz für das bestehende Zentrum Reben 4 in der Altstadt, das künftig von der Primarschule genutzt wird. Geplant sind 22 Regelklassenzimmer, elf Gruppenräume, diverse Fachunterrichtsräume, eine Aula sowie eine Einstellhalle im nördlichen Bereich. An der Südfassade wird eine Photovoltaikanlage installiert. Zur St. Gallerstrasse hin ist zudem eine teilweise im Boden abgesenkte Dreifachsporthalle vorgesehen. Auf deren Dach entsteht ein 1900 Quadratmeter grosser Allwettersportplatz mit Tribüne und Ballfanggitter.
Der Entwurf für den Neubau stammt vom Team Isler Gysel Architekten, Heinrich Landschaftsarchitektur, Amstein + Walthert sowie Pirmin Jung Schweiz AG, das den entsprechenden Architekturwettbewerb gewann. Wie die SSG im vergangenen Dezember mitteilte, wies ihr Projekt im Vergleich den kostengünstigsten Ansatz und den geringsten Fussabdruck auf. Gegenüber der ursprünglichen Planung konnten rund 5,5 Millionen Franken eingespart werden – unter anderem durch die Wiederverwendung von Mobiliar vom Zentrum Reben 4 sowie Optimierungen bei Material und Raumflächen. Das 10 099 Quadratmeter grosse Grundstück «Lärche», das sich bereits in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen befindet, wird von der Bürgergemeinde Arbon im Baurecht abgegeben. Die Stimmbevölkerung entscheidet am 28. September über den Baukredit.
Weitere Bauprojekte im Kanton Thurgau

Quelle: Google Maps
Die Appenzeller Bahnen wollen das Bahnhofgeböude Trogen abreissen.
Ungewisse Zukunft für Bahnhofsgebäude in Trogen
Trogen AR – Das Bahnhofsgebäude von Trogen, 1903 zusammen mit der Trogenerbahn errichtet, steht vor einer ungewissen Zukunft. Das markante Haus gilt als seltener, weitgehend intakter Zeitzeuge der Bahn- und Dorfgeschichte. Das Gebäude diente seinerzeit nicht nur als Bahnhof, sondern auch als Poststelle und Wohngebäude für Angestellte – eine damals übliche, heute jedoch kaum mehr anzutreffende Mehrfachnutzung. Die Appenzeller Bahnen planen, das über 100 Jahre alte Haus rückzubauen, um an seiner Stelle einen Neubau mit Wohn- und Gewerbenutzung zu errichten.
Das Vorhaben ist aber umstritten: Die eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission sowie die eidgenössische Kommission für Denkmalpflege sehen darin eine «schwerwiegende Beeinträchtigung des Ortsbildes von Trogen», wie sie 2018 in einem Gutachten festhielten. Auch der Schweizer Heimatschutz und der Heimatschutz Appenzell Ausserrhoden setzen sich für einen Erhalt ein und forderten eine Unterschutzstellung des Gebäudes. Der Gemeinderat Trogen lehnte dies 2021 jedoch ab. Eine dagegen gerichtete Beschwerde scheiterte im vergangenen Dezember vor Bundesgericht. Die Organisationen seien nicht dazu berechtigt, gegen die Unterschutzstellung Rekurs einzureichen, so das Urteil.
Damit ist der Rückbau des alten Gebäudes zwar einen Schritt näher gerückt, entschieden ist die Sache aber noch nicht: Der Heimatschutz kann laut Bundesgericht im Rahmen des späteren Baubewilligungsverfahrens wieder aktiv werden, da es sich hierbei im Gegenzug zur Unterschutzstellung um eine Bundesaufgabe handelt. Ob der historische Bahnhof tatsächlich verschwindet, bleibt also vorerst offen.
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Quelle: PD, Stadt St. Gallen
Visualisierung: So soll sich das Hallenbad Blumenwies in St. Gallen dereinst präsentieren.
Über 50 Jahre altes Hallenbad Blumenwies wird aufgefrischt
St. Gallen – Im Jahr 1973 eröffnet und zuletzt vor rund 30 Jahren saniert ist das Hallenbad Blumenwies in St. Gallen in die Jahre gekommen und zu klein. Seit Juli wird das Bad umfassend saniert und erweitert. Der im September 2022 durch das St. Galler Stimmvolk angenommene Entwurf «Waikiki» des Büros Senn Architekten AG sieht vor, das Gebäude gegen die Martinsbruggstrasse hin zu vergrössern und dadurch die Wasserfläche auf 1467 Quadratmeter zu verdoppeln. Sprung-, Freizeit- und Spielbecken sowie Planschbecken bleiben.
Hinzu kommen ein Lehrschwimmbecken mit höhenverstellbarem Boden sowie ein Schwimmbassin mit 13 Bahnen à 25 Meter. Darüber hinaus werden Technik und Elektroinstallationen erneuert sowie alle Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnungsanlagen ausgestattet, und das Gebäude ans Fernwärmenetz angeschlossen. Auf dem Dach des Anbaus ist weiter eine Photovoltaikanlage geplant. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 45,8 Millionen Franken – die Bauteuerung ist darin nicht berücksichtigt. Das erweiterte Hallenbad soll voraussichtlich im Herbst 2027 eröffnet werden.
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Quelle: Rhomberg Bau AG
Visualisierung: So soll sich das Hotel auf dem Flugplatz Altenrhein dereinst präsentieren.
Übernachten im Hotel auf dem Flugplatz Altenrhein
Altenrhein SG – Direkt auf dem Gelände des Flugplatzes Altenrhein soll bis 2026 ein neues Hotel entstehen – betrieben von der Kölner Gruppe Dorint Hotels & Resorts. Geplant ist ein sechsgeschossiger, viereckiger Bau mit Innenhof und einer Fassade aus Fichtenholzlamellen. Das Gebäude soll dereinst 130 Hotelzimmer, moderne Büroflächen und rund 178 Parkplätze umfassen. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage mit 505 Modulen geplant, die jährlich rund 214630 Kilowattstunden Strom produzieren soll. Initiiert wurde das Projekt von der Rhomberg Bau AG, die auch als Bauherrin auftritt. Das Baugesuch lag im Frühjahr 2024 öffentlich auf.
Die ursprünglich eingegangene Einsprache wurde nach konstruktiven Gesprächen zurückgezogen. Inzwischen liegt die Baubewilligung vor. Trotz der ungewissen Zukunft des Flugplatzes – der Bund will ab 2027 die Subventionen für die Flugsicherung streichen – hält die Rhomberg Bau AG am Vorhaben fest. Sie sieht im Standort Altenrhein weiterhin Potenzial als grenzüberschreitende Mobilitätsdrehscheibe. Der Baustart ist neu für das zweite Quartal 2026 vorgesehen, die Bauzeit soll rund ein Jahr betragen. Die Projektkosten werden im Baugesuch mit rund 19,3 Millionen Franken beziffert.
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