11:11 BAUBRANCHE

Vergabemonitor von Infra und Bauenschweiz: Beschaffungsrecht und die Schweizer Bauwirtschaft im Fokus

Teaserbild-Quelle: 165106, Pixabay-Lizenz

Mit dem revidierten Beschaffungsrecht geht der Zuschlag statt an das «wirtschaftlich günstigste» neu an das «vorteilhafteste» Angebot. Damit werden Qualitätskriterien gegenüber dem Preiskriterium gestärkt. Infra Suisse hat zusammen mit Bauenschweiz nun den Vergabemonitor der Schweizer Bauwirtschaft initiiert: Kernstück ist hierbei eine digitale Plattform, die Beschaffungsdaten von der Ausschreibungsplattform simap.ch bezieht und diese in einem Quartalsbericht publiziert.

Der Monitor analysiert die Entwicklung der Gewichtung verschiedener Zuschlagskriterien für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen. Dabei geht es um die Plausibilität und Verlässlichkeit der Preise, um qualitative Zuschlagskriterien, den Gesamtleistungswettbewerb, den Dialog respektive den frühen Einbezug der Unternehmungen in der Projektphase, Varianten, Nachhaltigkeit und Innovation.

Die Entwicklung des Kriteriums «Innovation» sei erschreckend, schreibt die Infra in der Medienmitteilung. Einem anfänglichen Goodwill stehe eine drastische Reduktion im Vorjahr wie auch im Vorquartal gegenüber. Dies könnte auf fehlende Messinstrumente sowie einer sehr geringen Akzeptanz der Bewertung seitens der Unternehmungen hinweisen. Die Infra fordert, dass hier wie bei der Nachhaltigkeit ein Instrument geschaffen wird, das es den Vergabebehörden ermöglicht, der Innovation ihre Bedeutung einzuräumen. Momentan lasse sich eine gewisse Ratlosigkeit aus den Zahlen lesen, heisst es weiter.

Mehr Gewicht für Gesamtleistungswettbewerb

Zudem sollte das Modell des Gesamtleistungswettbewerbs laut Infra bei komplexen Bauvorhaben künftig mehr Gewicht erhalten: Der aktuelle Stand bei den kantonalen Aufträgen von 0.00% sei besorgniserregend. Mit einer strategischen Allianz von Unternehmern und planenden Institutionen könne bei einer funktionalen Ausschreibung das Optimum erreicht werden.

Daneben zeigt die Auswertung auch die Aufteilung zwischen Bundes-, Kantons- und Gemeindeaufträgen auf. Wie die Infra Suisse in ihrer Medienmitteilung schreibt, liefern dabei die Erkenntnisse der Auswertung der verschiedenen Zuschlagskriterien wichtige Inputs für die operativen und strategischen Gespräche, die Infra Suisse mit den jeweiligen Vergabebehörden führe. (mgt/mai)

Hier geht es zum aktuellen und ersten Monitoring: https://infra-suisse.ch/wp-content/uploads/2022/11/Vergabemonitor_Bauenschweiz_Q3_2022_de.pdf

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