14:25 BAUBRANCHE

Urbanistik: Drei Länder, ein Stadtteil

Deutschland, Frankreich und die Schweiz planen an einem gemeinsamen Stadtteil. «Das ist eine Jahrhundertchance, damit das Dreiland besser zusammen wächst», betont Beat Aeberhard, Kantonsbaumeister Basel-Stadt. Und vermutlich hat er Recht.

nnerhalb der Schweiz balgen sich Basel-Stadt und Basellandschaft wie gewohnt nachbarschaftlich und unermüdlich, gern zum Beispiel um die Höhe der Beiträge zur Finanzierung von Oper oder Universität. An seiner Nordgrenze aber plant Basel-Stadt zusammen mit seinen nördlichen Anrainern unterdessen in aller Harmonie ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Stadtviertel. Durch die abgestimmte Planung sollen sich in diesem Raum Infrastruktur, Verkehrsströme, Wohnen, Freizeitangebote und Industrie zu einem Ganzen fügen.

Neue Rheinbrücke geplant

 Die vor kurzem der Öffentlichkeit vorgestellte «trinationale Verkehrsstudie 3Land» soll den Rahmen umreissen, etwa auch für nachhaltige Entwicklung. Die zentrale Ader des neuen Stadtteils soll von einer neuen Brücke gebildet werden. Sie wird das rechte Basler Rheinufer in der Nähe des Basler Hafens etwa auf Höhe des Klybeck- Areals erstmals direkt an die französische Kleinstadt Huningue anbinden. Die Brücke soll für den motorisierten Verkehr gesperrt sein und somit nur für den ÖV, Velofahrende und Fussgänger zugänglich sein. Zumindest für den Langsamverkehr wären damit endlich die umständlichen Umwege wegen des trennenden Rheins passé.

Dieser Brückenschlag wäre das Herzstück im Dreiländerstadtteil. Nach heutigen Schätzungen wird er «Wohnraum und Arbeitsplätze für 20 000 Menschen bringen – zusätzlich», wie Marc Keller von der Kommunikation des Bau- und Verkehrsdepartements betont. Es sei aber, wie er einräumt, «im Moment schwierig, Zahlen zu nennen. Dazu sind die Planungen zu wenig weit gediehen. Wichtig ist die Absicht, auf den Arealen durchmischte, lebendige Stadtteile entstehen zu lassen mit einem breiten Nutzungsmix.» Allein bei der Neunutzung des Klybeckareals im Basler Norden spricht Kantonsbaumeister Aeberhard «von neuem Wohnraum für 10 000 Menschen und 7000 Arbeitsplätzen.» Wobei sich diese ersten Zahlen noch in beide Richtungen verändern können, da das Projekt noch einiges an Planungszeit vor sich hat. Es hat eine Fläche von 40 Fussballfeldern und ist nach wie vor, da es ursprünglich zur chemischen Produktion genutzt wurde, vollkommen für die Bevölkerung geschlossen.

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