09:34 BAUBRANCHE

Solothurner Regierung stoppt Abrissbirne

Teaserbild-Quelle: Google Maps

Der Solothurner Regierungsrat hat eine Abbruchliegenschaft in Solothurn provisorisch unter Schutz gestellt und damit ein Projekt der Zürcher Baugenossenschaft "Frohes Wohnen" gestoppt. Jetzt soll binnen eines Jahrs die Schutzwürdigkeit des 120-jährigen Gebäudes geprüft werden.

Das Haus aus dem Jahr 1897 sollen einem Genossenschaftsbau weichen.

Quelle: Google Maps

Das Haus aus dem Jahr 1897 sollen einem Genossenschaftsbau weichen.

Ein blassrosafarbenes Haus aus dem Jahr 1897 an der Bielstrasse in Solothurn soll samt zwei Nachbargebäuden einem Genossenschaftsbau weichen. Die Zürcher Baugenossenschaft "Frohes Wohnen" will hier 60 Wohnungen bauen. Doch der Solothurner Regierungsrat hat diese Pläne durchkreuzt: Er hat das grosse Wohnhaus mitsamt einem Nebengebäude provisorisch unter Schutz gestellt, wie die "Solothurner Zeitung" berichtet.

Als schutzwürdig eingestuft

Beim Stadtbauamt Solothurn war im vergangenen Oktober ein Abbruchgesuch für das Wohnhaus und das Nebengebäude eingegangen. Beide Bauten sollten abgerissen werden, ohne dass eine rechtskräftige Baubewilligung für einen Ersatzneubau vorliegt, wie im Regierungsratsbeschluss zu lesen ist. Es sei in erster Linie darum gegangen, einer allfälligen definitiven Einstufung im Bauinventar zuvorzukommen. Denn der Entwurf des neuen Bauinventars der Stadt Solothurn stuft die Liegenschaft als schutzwürdig ein.

Die provisorische Unterschutzstellung schützt das Gebäude während eines Jahrs vor der Abrissbirne. In dieser Zeit soll gemäss dem Regierungsratsbeschluss die Schutzwürdigkeit der Häuser sowie deren baulicher Zustand umfassend geprüft werden. Untersucht werden soll auch die Frage, ob die Gebäude in die geplante Überbauung der Baugenossenschaft integriert werden könnten.

Im Originalzustand

Das in verputztem Backsteinmauerwerk erstellte und mit einem Satteldach mit Krüppelwalm gedeckte Wohnhaus besteche durch "zahlreiche noch vorhandene bauzeitliche Bau- und Ausstattungselemente, die in diesem Ausmass in Gebäuden aus dieser Zeit im Kanton nur noch selten anzutreffen sind", schreibt der Regierungsrat. Sämtliche Fassaden wie auch dekorative Bedachung befänden sich noch in ihrem originalen Zustand. Auch im Innern des Hauses seien grosse Teile an originaler Substanz wie Parkettböden, Gipsdecken, Türen, Beschläge und Fenster vorhanden.

Die Baugenossenschaft "Frohes Wohnen" hält aber laut der "Solothurner Zeitung" an Plänen fest. Gemäss dem Bericht begrüsst auch der Solothurner Stadtpräsident und Nationalrat Kurt Fluri (FDP) das genossenschaftliche Bauprojekt. Es sei die städtische Baukommission gewesen, die das Gebäude als schutzwürdig eingestuft habe. (stg/mgt)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Stiftung Klimaschutz und CO₂-Kompensation KliK

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.