Nidwalden, Obwalden und Uri: Volle Kassen und viel Wind um Energie
Die Kassen in Nidwalden, Obwalden und Uri sind gefüllt. Auf die Zahlen drücken dürften aber fehlende Nationalbank-Ausschüttungen. Derweil scheint sich der Tourismus zu erholen. Viel Bewegung gibt es auch im Energiebereich, wobei verschiedene Ansätze verfolgt werden.

Quelle: PD
Visualisierung des Siegerprojekts «Sommervogel» der Giuliani Hönger AG und des Holzbauingenieurbüros Merz Kley Partner für den 30-Millionen-Franken-Neubau des Medizinischen Zentrums in Stans.
Fast unbemerkt fliesst er unterirdisch, eingezwängt in einer Röhre, mitten durch Stans: der Dorfbach. Das soll sich dereinst ändern. Der Gemeinderat will den Dorfbach für rund 12 bis 15 Millionen Franken wieder durch ein natürliches Bachbett am nordöstlichen Siedlungsrand fliessen lassen. Auslöser für das Projekt ist der Hochwasserschutz; bei einem hundertjährigen Ereignis kann der eingedolte Bach die Wassermassen der Wildbäche nicht mehr fassen.
Ganz anders sieht es in Oberdorf und Wolfenschiessen aus; dort ist seit mehreren Jahren das Hochwasserschutzprojekt für den Buoholzbach in Planung. Dieser soll mit Verbauungen gebändigt werden, weil sich das sonst zahme Gewässer 2005 in einen reissenden Wildbach verwandelt hatte. Mit dem 46-Millionen-Projekt soll der gesamte Nidwaldner Talboden von Dallenwil über Stans bis zur Seeeinmündung in Stansstad besser vor Hochwasser geschützt werden (mehr dazu in der Projektübersicht der Kantone Nidwalden, Obwalden und Uri).
Ebenfalls in Stans schreitet derweil die Planung für die Erweiterung des Kantonsspitals voran. Ende Juni wurde das Siegerprojekt «Sommervogel» der Giuliani Hönger AG und des Holzbauingenieurbüros Merz Kley Partner für den 30-Millionen-Franken-Neubau des Medizinischen Zentrums vorgestellt. Geplant ist ein fünfgeschossiger Anbau, der sich zum bestehenden Bau gesellt. Im Herbst 2024 sollen die Bauarbeiten starten.
Positive Finanzen in Nidwalden
«2022 war noch immer ein Covid-Jahr», sagte die Nidwaldner Finanzdirektorin Michèle Blöchliger im März. Die Pandemie hat in den ersten drei Monaten denn auch Spuren in der Staatskasse hinterlassen, danach führte der Ukraine-Krieg zu Sondereffekten. Arbeiten verzögerten sich durch Lieferengpässe, was sich auf die Investitionsrechnung auswirkte, die Nettoinvestitionen von 30,4 Millionen Franken ausweist – vorgesehen waren 41,5 Millionen.
Schlussendlich schloss die Staatsrechnung 2022 mit einem Überschuss von 1,2 Millionen Franken ab (Vorjahr: 7,4 Mio.). 28 Millionen konnten zudem in die finanzpolitischen Reserven gelegt werden. Das Jahr 2021 war auch ein Top-Börsenjahr, was sich in höheren Steuererträgen von total 12,2 Millionen Franken zeigte. Zum Ergebnis beigetragen hatten ausserdem höhere Erträge aus dem Kantonsanteil an der direkten Bundessteuer von 8,6 Millionen Franken.
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