16:11 BAUBRANCHE

Naturschützer verzögern Umfahrung "Uster West"

Teaserbild-Quelle: flo222, pixabay

Wann die Umfahrung „Uster West“ realisiert werden kann, ist unklar: Naturschützer haben vor dem Zürcher Baurekursgericht einen Etappensieg errungen, die Baudirektion muss wegen des Naturschutzgebietes Werrikerriet nun über die Bücher.

Strasse bei Nacht, Symbobild.

Quelle: flo222, pixabay

Unterwegs ins Ungewisse? Wann das Projekt umgesetzt werden kann, ist unklar.

Das Projekt „Uster West“ droht zur beinahe endlosen Geschichte zu werden. Im Oktober 2012 hatte der Zürcher Kontonsrat bereits einen 21-Millionen-Kredit für die Umfahrungsstrasse bewilligt. Gebaut werden soll damit eine 1150 Meter lange Strasse mit einer 470 Meter langen Brücke über die Bahngleise. Ziel des Vorhabens: das Ustermer Stadtzentrum vom Durchgangsverkehr entlasten und Rückstaus an zwei Bahnübergängen zu vermeiden.

Doch im Zuge der Annahme der Kulturlandinitiative und wegen erster Rekurse musste das Projekt überarbeitet werden. Dabei wurde der Anschluss der Strasse so verlegt, dass das Werrikerriet noch etwas weiter umfahren werden kann. Doch dies genügte den Naturschützern nicht: Pro Natura Schweiz, Schweizer Vogelschutz/BirdLife Schweiz und WWF Schweiz gelangten ans Baurekursgericht des Kantons Zürich und verlangten eine erneute Überarbeitung der Pläne.

Grob zusammengefasst ist die eigentliche Grösse des Naturschutzgebietes strittig. Die Umweltschützer kritisieren, dass in den Plänen der Baudirektion die Pufferzonen gar nicht festgesetzt sind. Solche Zonen sind für Moorgebiete wie das Werrikerriet nötig, damit die Fläche vor Schadstoffen und einem Zuviel an Nährstoffen geschützt ist. Laut dem kürzlich publizierten Urteil des Baurekursgerichts gibt das Gericht den Umweltschützern Recht, und die Baudirektion muss über die Bücher: Sie wird „eingeladen“, das Gebiet im Südosten des Glattenrieds wegen der in der Zwischenzeit entstandenen Moorvegetation neu als Naturschutzzone auszuscheiden. Zudem müssten Schadstoff-Pufferzonen durch ein Gutachten abgeklärt und gegebenenfalls eingeplant werden, heisst es weiter. – Damit verzögert sich die Realisierung der Umfahrungsstrasse auf unbestimmte Zeit. (mai/sda)

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