18:48 BAUBRANCHE

Konjunktur erholt sich weiter: Bruttoinlandprodukt im 2. Quartal 2022 gewachsen

Teaserbild-Quelle: Joshua Fuller, Pixabay-Lizenz

Die Konjunktur erholte sich im zweiten Quartal weiter: Das BIP der Schweiz wuchs zuletzt um 0,3 Prozent, nach 0,5 Prozent im ersten  Quartal 2022.* - Mit der Aufhebung der Coronamassnahmen ist die Wertschöpfung im Dienstleistungssektor klar angestiegen. Und die privaten Konsumausgaben sind kräftig gewachsen. Die Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe war hingegen leicht rückläufig.

Nach der Rückkehr zur normalen Lage sind Anfang April die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus weitestgehend aufgehoben worden. Damit haben sich die Dienstleistungsbranchen, die am stärksten davon gewesen sind, im zweiten Quartal spürbar erholt: Den stärksten Zuwachs registrierte das Gastgewerbe mit einem Plus von 12,4%. Insbesondere setzte sich die Erholung des Auslandtourismus bis zuletzt fort; vor allem die Zahl der Logiernächte von Gästen aus Europa und den USA hat deutlich zugenommen. Der Vorkrisenstand der Wertschöpfung im Gastgewerbe wurde im zweiten Quartal trotzdem noch um rund 10% unterschritten.

In der Branche Kunst, Unterhaltung und Erholung (+1,4%)** stieg die Wertschöpfung nach Aufhebung der Massnahmen ebenfalls, sie lag Sportevent-bereinigt aber immer noch 17% unter dem Vorkrisenniveau. Im Einklang mit der zunehmenden Mobilität der Bevölkerung entwickelte sich auch der Bereich Transport und Kommunikation (+4,4%) positiv und übertraf sein Vorkrisenniveau um rund 3 Prozent.

Wertschöpfungsrückgang bei Finanzdienstleistungen und im Handel

Nur zwei Dienstleistungsbranchen registrierten im zweiten Quartal einen Wertschöpfungsrückgang: neben den Finanzdiensten (–1,5 %) der Handel (–2,1 %), wozu insbesondere der Detailhandel mit Nahrungsmitteln sowie der Grosshandel beitrugen. Das recht breit abgestützte Wachstum des Dienstleistungssektors ging mit steigenden Dienstleistungsexporten (+5,0 %)*** einher.

Mit dem Ende der Coronamassnahmen ist der private Konsum (+1,4 %) nach der verhaltenen Entwicklung des Winterhalbjahrs stark angestiegen. Die Haushalte erhöhten insbesondere ihre Konsumausgaben für Hotel- und Restaurant- sowie andere Dienstleistungen. Auch die Investitionen in Ausrüstungen (+2,6 %) wurden nach einem negativen Vorquartal deutlich ausgeweitet. In der Summe legte die Binnennachfrage kräftig zu, was mit einem deutlichen Anstieg der Importe (+2,1 %)**** einhergegangen ist.

Bauinvestitionen und gaben erneut nach

Als einzige inländische Nachfragekomponente gaben die Bauinvestitionen (–0,2 %) erneut nach, dies im Einklang mit der negativen Entwicklung im Baugewerbe (−1,7 %).

Im verarbeitenden Gewerbe (–0,5 %) war die Wertschöpfung leicht rückläufig, nachdem sie über sieben Quartale überdurchschnittlich stark gewachsen war. Dazu trug massgeblich die chemisch-pharmazeutische Industrie bei, die sich rückläufigen Exporten gegenübersah. Dagegen konnten die übrigen, typischerweise stärker konjunkturreagiblen Industriebereiche leicht expandieren. Auch aufgrund eines kräftigen Rückgangs des Transithandels gingen die Warenexporte***** (–11,5 %) insgesamt stark zurück. (mgt/mai)

Weitere Informationen zum BIP im 2. Quartal, zur Revision sowie zu den Sportevent-bereinigten Daten finden sich in den Konjunkturtendenzen Herbst 2022 unter www.seco.admin.ch/bip.

* Reale Veränderungsrate gegenüber dem Vorquartal. Sportevent-bereinigt beläuft sich das BIP-Wachstum im 2. Quartal ebenfalls auf 0,3 %, im 1. Quartal 2022 auf 0,2 %.
** Sportevent-bereinigt: +3,0 %.
*** Sportevent-bereinigt: +4,9 %.
**** Dienstleistungen sowie Waren ohne Wertsachen. Sportevent-bereinigt: +2,5%.
***** Ohne Wertsachen.


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