06:12 BAUBRANCHE

Kommunale Abstimmungen: Klimawandel in Aarau und verdichten in Zürich-Altstettten

Teaserbild-Quelle: Freaktalius, eigenes Werk, CC BY-SA 4.0,

Am Wochenende kamen auf Gemeindeebene einige für die Baubranche relavante Vorlagen an die Urne. Es gab grünes Licht für die Umgestaltung des Berner Bären- und Waisenhausplatzes, Biel erhält einen zentralen Recylinghof und in der Stadt Zürich wird die Salzweg Siedlung ersetzt.

Aarau

Quelle: Freaktalius, eigenes Werk, CC BY-SA 4.0,

Aarau hat sich das Klimaziel Netto-Null auf dem Stadtgebiet bis ins Jahr 2045 gesetzt, der Bund hat sich bis 2050.

Aarau AG: Stadt will sich dem Klimawandel anpassen

Die Stadt Aarau will auf den Klimawandel reagieren. Die Stimmberechtigten haben einem Kredit von 4,9 Millionen Franken für einen Massnahmenplan zugestimmt, mit einem Ja-Anteil von 65,7 Prozent (3688 Ja- zu 1927 Nein-Stimmen).  Mit dem Geld sollen auch öffentliche Flächen entsiegelt und mehr Bäume gepflanzt werden. - Mit einem vergeblichen Stimmenanteil wurden auch jährlich wiederkehrende Kosten von 130'000 Franken für die Umsetzung des Klimaplans genehmigt. 

Die Massnahmen im Aktionsplan Klimaanpassung sollen laut Stadt «dazu beitragen, die Hitzebelastung in besonders betroffenen Stadtbereichen zu reduzieren, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und die Stadt langfristig klimaresilient zu gestalten».  Der Kredit soll bis ins Jahr 2030 ausreichen. 

Weiter befürworteten die Stimmberechtigten auch die «Stadtklima-Initiative: Grün und Blau statt Grau» und ebenso den Gegenvorschlag. In der Stichfrage zogen sie dann den etwas zurückhaltenderen Gegenvorschlag vor; der Entscheid fiel vergleichsweise knapp aus (2660 Ja-  zu 2441 Nein-Stimmen). Die ursprüngliche Initiative von Linksparteien und Umweltorganisationen verlangte, dass bis in zehn Jahren fünf Prozent der befestigten öffentlichen Flächen entsiegelt sind. Stadtrat und Einwohnerrat stuften dieses Zeil als zu ambitioniert ein: Sie regten in ihrem Gegenvorschlag deshalb an, dieses Ziel bis 2045 - also in 20 Jahren - erreichen zu wollen.

Eine Mehrheit sprach sich ausserdem auch für angepasste Klimaparagrafen in der Gemeindeordnung aus:  Die Vorlage wurde mit einem Ja-Stimmenanteil von 69,6 Prozent deutlich gutgeheissen ( 3928 Ja- zu 1713 Nein-Stimmen). Die Stadt will damit  Klimapolitik stärken: Sie setzte sich das Klimaziel Netto-Null recht ambitioniert auf dem Stadtgebiet bis ins Jahr 2045. Der Bund gibt das Jahr 2050 vor.



Visualisierung Umgestaltung Waisenhausplatz Stadt Bern

Quelle: Nightnurse Images, Zürich

So könnte der Waisenhaus dereinst aussehen.

Stadt Bern: Bären- und Waisenhausplatz werden umgestaltet

Der zusammenhängende Bären- und Waisenhausplatz in der Berner Altstadt kann umgestaltet und damit auch dem Klima angepasst werden. Die Stimmbevölkerung hat dem Ausführungskredit von 36,7 Millionen Franken mit einem deutlichen Ja-Anteil von 73,6 Prozent (20'184 Ja- zu 7240 Nein-Stimmen) grünes Licht erteilt  –37 Jahre nach der Volksinitiative «I läbti gärn im Härz vo Bärn». Letztere hätte auf den beiden Altstadtplätzen für mehr Sitzgelegenheiten und Aufenthaltsqualität  sorgen sollen, aus Kostengründen war die Umsetzung aber jahrzehntelang sistiert worden, ehe die Planung 2015 wieder aufgenommen werden konnte.

Das nun freigegebene Projekt umfasst neben zusätzlichen Aufenthaltsmöglichkeiten auch Massnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas. Die Asphaltfläche wird mit einer Pflästerung ersetzt, womit das Regenwasser durch die Fugen versickern und im Boden gespeichert werden kann. Zusammen mit den 33 geplanten Bäumen soll dies dazu führen, dass sich die Plätze im Sommer weniger stark aufheizen. Ebenfalls zum Projekt gehört, dass Verkehrsflächen und Flächen für andere Nutzungen klarer getrennt werden. Die Restaurants erhalten etwas mehr Platz, die Flächen für den Markt werden wiederum leicht reduziert.

Die Bauarbeiten dürften rund drei Jahre in Anspruch nehmen. Starten sollen sie 2027 oder 2028; Je nach Verlauf des Bewilligungsverfahrens schliesst die Stadt Verzögerungen aber nicht aus.



Stadt Bern: Das Freibad Marzili kann saniert werden

Das legendäre Marzili-Bad kann nun nach 50 Betriebsjahren saniert und auf den neusten Stand gebracht werden. Der Baukredit von 66,8 Millionen Franken ist von den Stadtberner Stimmberichtigten mit einem deutlichen Ja-Anteil von 73,4 Prozent (20'100 Ja- zu  7272 Nein-Stimmen) abgesegnet worden. Konkret geht es bei dem Sanierungsprojekt um ein neues Hauptgebäude und eine Anlegestelle für Gummiboote. Die Bauarbeiten sollen noch dieses Jahr starten und pünktlich zur Badesaison 2029 abgeschlossen sein.


Stadt Bern: Über 500jährige Untertorbrücke wird saniert

Zwischen 1461 und 1467 erbaut ist die Untertorbrücke in der Berner Altstadt letztmals vor über 40 Jahren saniert worden. Nach dem überwältigenden Ja-Stimmenanteil von 91,3 Prozent (25'098 Ja- zu 2380-Nein-Stimmen) zum 7,7-Millionen-Sanierungskredit, steht der Instandsetzung der ältesten Aarebrücke der Stadt nun nichts mehr im Weg. 

Unter anderem sollen das Geländer sowie die Natursteine des Bauwerks saniert werden. Zudem wird das Trottoir verbreitert und die Pflästerung neu verlegt. Die Gesamtsanierung soll in drei Etappen zwischen Anfang 2029 und Frühling 2031 erfolgen.



Recyclinghof in Bidl (Visualisierung)

Quelle: zvg

Der geplante Reyclinghof in Biel besteht sozusagen aus einem einzigen, grossen Dach.

Biel BE: Stadt erhält einen zentralen Recyclinghof

Der Recyclinghof an Bield Portstrasse kann gebaut werden: Die Bieler Stimmberechtigten haben das rund 15,5 Millionen Franken schwere Vorhaben  mit einem klaren Ja-Stimmenanteil von 63,74 Prozent (4439 Ja- zu 2525 Nein-Stimmen) abgesegnet. Im neuen Recylinghof soll die Bevölkerung dereinst gut 25 Abfall- und Wertstoffarten abgeben können. Auf diese Weise  will die Stadt jährlich etwa 5000 Tonnen Wertstoffe dem Stoffkreislauf wieder zuführen, wie der Abstimmungsbotschaft zu entnehmen war.

Das Bauprojekt besteht in erster Linie aus einem grossen Dach aus Holz, unter dem sich die Sammelorte in Form von Containern und Einwurfmulden befinden. Hinzu kommt ein kleines Betriebsgebäude.  Die Stadt plant, im Sommer 2026 mit den Bauarbeiten zu starten und den Hof bis im Frühling oder Sommer darauf zu eröffnen. Die Bieler Bevölkerung soll die Recyclingstelle weitgehend unentgeltlich nutzen können. Wer sie nutzen will und nicht in Biel wohnt, für den sind die Kosten abhängig von der Beteiligung der Wohngemeinde. - Die bestehende Haus-zu-Haus-Sammlung bleibt in Biel derweil bestehen.


Binningen BL: Wohnungen anstelle eines Birsigparks

Auf dem Spiesshöfli-Areal soll kein Park sondern 91 Wohnungen entstehen: Die Stimmberechtigten haben sich klar gegen die Initiative für einen Birsigpark auf der Brache ausgesprochen, mit 2940 Nein- zu 1427 Ja-Stimmen. Wegen des Tram-Doppelspurausbaus mussten im Bereich des Spiesshöfli-Areals sämtliche Liegenschaften entlang der Bottmingerstrasse abgerissen werden. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten erstellten die Grundeigentümer zusammen mit der Gemeinde einen Quartierplan mit 91 anstelle der vorher 78 Wohnungen. Die «Initiative für einen Birsigpark» verlangte die vollständige Umzonung des Gebiets Spiesshöfli, um dort eine Grünanlage ohne Hochbauten zu schaffen.

Der Abstimmungskampf war ungewöhnlich: Die Parolen verliefen nicht nach einem Links-Rechts-Schema, auch innerhalb der Parteien gab unterschiedliche Standpunkte. So etwa bei der FDP, welche die Ja-Parole herausgab, wobei sich bekannte Namen innerhalb der Freisinnigen dagegen positionierten. Das Ja-Komitee argumentierte, dass Binningen eine Grünfläche im Zentrum brauche, besonders zur Kühlung in der Sommerhitze. Das Nein-Lager hielt hingegen fest, dass die Gemeinde mehr Wohnraum benötige. Es kritisierte zudem die Kosten durch der Enteignung der Grundeigentümer sowie den Standort der Parkidee.



Einsiedeln

Quelle: Chris.urs-o, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Entstehen im Bezirk Einsiedeln bei Um- oder Aufzonungen von grösseren Grundstücken für die Eigentümerinnen und Eigentümer ein Mehrwert, müssen sie darauf künftig eine Abgabe von 20 Prozent entrichten.

Bezirk Einsiedeln SZ:  Freiwillige Mehrwertabgabe bei Um- und Aufzonungen

Das Stimmvolk des Bezirks bejahte die Einführung einer Mehrwertabgabe bei Um- und Aufzonungen mit einem eher knappen Mehr von 52,8 Prozent (1990 Ja- zu 1779 Nein-Stimmen): Entsteht bei Um- oder Aufzonungen von grösseren Grundstücken für die Eigentümerinnen und Eigentümer ein Mehrwert, müssen sie im Bezirk Einsiedeln darauf künftig eine Abgabe von 20 Prozent entrichten. 

Konkret geht es  um Grundstücke, die einer Gestaltungsplanpflicht unterstehen. Dafür müssen sie mindestens 3000 Quadratmeter gross sein, respektive in der Kernzone 1500 Quadratmeter. Aktuell gibt es laut der Abstimmungsbotschaft im Bezirk aktuell sechs Gebiete, die diese Kriterien im Falle einer Um- und Aufzonung erfüllen würden. Zudem sind weitere Ausnahmen vorgesehen, zum Beispiel für Um- oder Aufzonungen für ein Gemeinwesen. - Bei Einzonungen besteht bereits eine im Bundesrecht festgelegte Pflicht, eine Mehrwertabgabe von 20 Prozent zu erheben. Die Einführung einer solchen bei Um- und Aufzonungen ist freiwillig und darf maximal 20 Prozent betragen.

Das durch die Mehrwertabgabe eingenommene Geld soll raumplanerischen Massnahmen zugute kommen.




Bezirk Einsiedeln SZ:  Zwei Häuser für Asylunterkünfte und Mittagstisch

Die Stimmbevölkerung des Bezirks genehmigte den Abschluss des Baurechtsvertrags mit der Stiftung Phönix: Hier betrug der Ja-Stimmenanteil betrug 62,8 Prozent. Damit kann der Bezirk die beiden Häuser «Flora» und «Sonneck» im Baurecht übernehmen. Die Räumlichkeiten sollen als Unterkünfte für Asylsuchende und für schulische Angebote wie einen Mittagstisch genutzt werden können. - Der Bezirk bezahlt dafür 1,21 Millionen Franken an die Stiftung. Der jährliche Baurechtszins beträgt 48'867 Franken. Der Baurechtsvertrag läuft bis 26. Januar 2083, gleich lang wie das Baurecht andauert, das der Bezirk seinerseits seit 2023 der Stiftung auf dem Gotthardstallareal gewährt.



Bezirk Einsiedeln SZ: Neues Grundwasserpumpwerk ersetzt mittelfristitg Grundwasserpumpwerk Rabennest

Äusserst deutlich – mit einem Ja-Stimmenanteil von 83,7 Prozent – erteilte das Stimmvolk des Bezirks dem Bau eines neuen Grundwasserpumpwerks Breukholz/Gross für rund 8,28 Millionen Franken grünes Licht. Dieses soll die Trinkwasserversorgung künftig sicherstellen, weil das Grundwasserpumpwerk Rabennest ab 2030 nicht mehr für die Trinkwasserbeschaffung genutzt werden kann.



Bezirk Einsiedeln SZ: Teilrevision der Nutzungsplanung

Ebenfalls sehr deutlich, mit einem Mehr von 75,7 Prozent, genehmigte die Stimmbevölkerung die Teilrevision der Nutzungsplanung des ehemaligen Schulhauses Trachslau. Ein Teil des Areals soll künftig zur Gestaltung eines Dorfplatzes genutzt werden.



Eschenbach LU: Gemeinde kann Sportanlage Weierhus kaufen

Die Gemeinde kann die Sportanlage Weierhus erwerben: Die Stimmbevölkerung hat einen entsprechenden Sonderkredit von 6,8 Millionen Franken bewilligt. Die Zustimmung fiel mit einem Ja-Stimmenanteil von 86 Prozent (993 Ja- zu 158 Nein-Stimmen) sehr deutlich aus. Das  Immobiliengeschäft beinhaltet zwei Grundstücke mit einer Fläche von insgesamt 40'000 Quadratmetern: Die eine Parzelle umfasst eine Fläche von 26'500 Quadratmetern, die drei Fussballfelder, ein Wohnhaus und eine Scheune beinhaltet. Der Kaufpreis beträgt 5,3 Millionen Franken. - Das andere Grundstück befindet sich zwischen dem Sportplatz und den Bahngeleisen und erstreckt sich über eine Fläche von rund 13'000 Quadratmetern. Es gehört der Stiftung Frauenkloster und kostete 1,5 Millionen Franken.

Die Gemeinde will die veraltete Sportanlage langfristig zu einer «Sport-, Freizeit- und Vereinsanlage»  weiterentwickeln, wie sie in der Abstimmungsbotschaft festhält. - Das Weierhus ist die Heimstätte des Fussballclubs Eschenbach mit rund 20 Nachwuchsteams.



Frutigen BE: Nachkredit für den Ausbau der Rinderwaldstrasse

Im Mai 2019 hatte das Stimmvolk einen Kredit von 7,1 Millionen Franken für den Ausbau und die Sanierung der Rinderwaldstrasse gutgeheissen. Aktuell laufen die Bauarbeiten; die ersten beiden Sanierungsetappen werden demnächst abgeschlossen sein.  Danach steht die dritte und letzte Etappe an. Wegen der allgemeinen Teuerung – die gestiegenen Preise haben weitere Kosten von rund einer halben Million zur Folge  – und einer zusätzlich notwendigen Stützmauer braucht es jedoch einen Nachkredit. 

Nach Abzug der zu erwartenden Subventionen und Grundeigentümerbeiträgen muss die Gemeinde von diesem Nachkredit voraussichtlich rund 266'000 Franken übernehmen. - Nachdem nun das Stimmvolk zum Nachkredit von rund einer Million Franken deutlich Ja gesagt hat,  können die Bauarbeiten weitergeführt werden. Konkret sprachen 1125 Stimmberechtigte für und 405 gegen den Kredit aus.



Interlaken BE: Auf dem IBI-Areal wird für eine Wohnüberbauung umgezont

Damit das Wohbauprojekt auf dem IBI-Areal umgesetzt werden kann, braucht es eine Überbauungsordnung. Diese ist nun von den Stimmberechtigten mit einem Ja-Stimmen-Anteil (802 Ja- zu 636 Nein-Stimmen) gutgeheissen worden. Bei der Überbauung geht es konkret um vier Wohngebäude mit 40 Eigentums- und 60 Mietwohnungen.

Notwendig ist die Überbauungsordnung, weil der sich der Bereich zwischen dem Bahnhof Interlaken West und dem Schifffahrtskanal, wo auch das IBI-Areal liegt, in einer Arbeitszone befindet. Gegen den Entscheid des Gemeindeparlaments war das Referendum ergriffen worden, weswegen es zur Abstimmung gekommen war.



Küssnacht SZ: Kein Ersatzneubau für bis zu 97 Asylsuchende

Der Bezirk Küssnacht kann auf dem Sportareal Luterbach in Küssnacht keinen Ersatzbau für die Unterbringung von Asylsuchenden realisieren. Das Stimmvolk hat am Sonntag einen Kredit von 7,3 Millionen Franken abgelehnt, und zwar mit einem Nein-Anteil von 55,4 Prozent (2397 Nein- zu 2971 Ja-Stimmen) abgelehnt. – Bei dem Projekt ist es um einen Ersatzbau mit fünf Stockwerken gegangen, in dem bis zu 97 Personen hätten untergebracht werden sollen. 

Wie der Bezirksrat mitteilte, will man nun alternative Lösungen suchen, um die Unterbringungssituation der Asylsuchenden zu verbessern. Die bestehende Containerunterkunft sei veraltet und belastete das Bezirksbudgets wegen der hohen Heiz- und Stromkosten erheblich. - Der Bezirk Küssnacht bringt die Asylsuchenden nicht nur in der Containerunterkunft unter, sondern auch in 39 Mietwohnungen. Der Bezirksrat verwies darauf, dass der Wohnungsmarkt ausgetrocknet sei, gerade bei den günstigen Wohnungen. Dies führe dazu, dass der Bezirk bei der Wohnungssuche in direkter Konkurrenz mit Privaten stehe.



Langnau BE: Ein neues Feuerwehrmagazin für über 8 Millionen

Die Feuerwehr Region Langnau erhält für 8,3 Millionen Franken ein neues Feuerwehrmagazin. Die Stimmberechtigten entschieden sich mit 1405 Ja- gegen 1256 Nein-Stimmen knapp für den entsprechenden Verpflichtungskredit. Grund für den Neubau: Wegen Rissen in Decken und Wänden hatte das Feuerwehrmagazin aus den 1950er-Jahren regelmässig überprüft müssen, trotz Notmassnahmen verschlechterte sich sein Zustand derart, dass die Gemeinde 2022 einen Neubau ins Auge fasste. Das alte Magazin wurde schliesslich aus Sicherheitsgründen rückgebaut, auf dem Zeughausareal richtete man ein Provisorium ein. Nach dem Ja des Stimmvolks zum Verpflichtungskredit kann der Ersatzneubau des Feuerwehrmagazins an der Hinterdorfstrasse nun realisiert werden. – Läuft alles nach Plan, kann die Feuerwehr Region Langnau ihr neues Magazin laut Gemeinde in der zweiten Jahreshälfte 2027 beziehen. 

Das Neubauprojekt war auch auf Widerspruch gestossen, namentlich wegen der Kosten und des Standorts. Der Gemeinderat hielt diesen Argumenten unter anderem entgegen, dass der provisorische Standort nicht alle Anforderungen der Feuerwehr erfülle. Die Kosten für den Neubau seien hoch, aber nachvollziehbar. Im Gesamtkredit sei auch eine grössere Reserve eingebaut sowie die notwendige Ausstattung für die Feuerwehr enthalten.



Die Muota im Bisistal.

Quelle: Manfred Heyde, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Die Muota im Bisistal.

Bezirk Schwyz: 15 Gemeinden sagen Ja zu Strom aus dem Wasser der Muota

Auch weiterhin soll mit dem Wasser der Muota Strom produziert werden: Die Stimmberechtigten des Bezirks haben der neuen Konzession an die EBS Energie AG mit einem überwältigenden Ja-Anteil von 95 Prozent (14'647 Ja- zu 722 Nein-Stimmen) grünes Licht erteilt. Alle 15 Gemeinden hiessen die Vorlage gut. Dennoch ist die Konzession noch nicht unter Dach und Fach: Zustimmen müssen ihr noch die Korporation Uri, die Oberallmeindkorporation Schwyz und die Genossame Muotathal. Die neue Konzession soll 2030 für eine Dauer von 80 Jahren in Kraft treten.

Die Konzessionsgeber werden für die Nutzung der Wasserkraft auf ihrem Gebiet von der EBS Energie AG entschädigt. Sie erhalten eine einmalige Konzessionsgebühr, jährliche Wasserzinsen und eine Heimfallverzichtsentschädigung. - Die Muotakraftwerke versorgen etwa 55'000 Haushalte mit Strom. Mit der erneuerten Konzession kann die EBS Energie AG nicht nur weiter Strom erzeugen, sondern sie darf auch gewisse Anlagen optimieren, wird dabei aber auch zu ökologischen Massnahmen verpflichtet.



Steinen SZ: Gemeinde kann Landparzelle Bächi erwerben

Das Stimmvolk von Steinen SZ hat den Kauf der Landparzelle Bächi im Wert von 2,5 Millionen Franken genehmigt. Der Kauf wurde mit einem Ja-Stimmenanteil von 76,8 Prozent gutgeheissen (842 Ja- gegen 255 Nein-Stimmen). - Das Grundstück Bächi befindet sich entlang der Breitenstrasse, im Zentrum des Dorfs. Aktuell liegt die Parzelle in der Landwirtschaftszone. Der Gemeinderat will das Grundstück nach dem Abschluss einer laufenden Ortsplanungsrevision in die Zone für öffentliche Bauten und Zonen und in die Wohnzone übersiedeln. Die Stimmbevölkerung dürfte voraussichtlich im ersten Halbjahr 2027 über die Ortsplanungsrevision abstimmen. Definitiv ist der Landerwerb erst, wenn das Stimmvolk neben dem Landerwerb auch die Ortsplanungsrevision absegnet.

Wie das Grundstück künftig genutzt wird, ist allerdings noch nicht klar. Das Land könne vielseitig genutzt werden, schrieb der Gemeinderat in der Abstimmungsbotschaft. Projektstudien hätten etwa gezeigt, dass es genug Platz für eine Dreifachturnhalle mit Aussensportanlagen hätte.



Weinfelden TG: Stimmvolk lehnt muslimische Grabstätten knapp ab

Mit einem eher knappen knappen Nein-Anteil von 51,6 Prozent (2078 Nein- zu 1947 Ja-Stimmen) erteilten sich die Stimmberechtigten eine muslimische Grabstätte oder vielmehr maximal 70 nach Mekka ausgerichtete Gräbern auf dem Weinfelder Friedhof eine Absage. Mit diesem Entscheid kippte das Stimmvolk einen Beschluss des Gemeindeparlaments, der sich Dezember deutlich für eine Änderung des Friedhofreglements aus. Darin waren Bestattungen nach islamischer Tradition vorgesehen. 

Gegen die Pläne für muslimische Gräber hatten die Eidgenössische Demokratische Unionn (EDU) mit Unterstützung der SVP das Volksreferendum ergriffen. Die Befürworter hatten unter anderem damit argumentiert, dass eine individuelle Regelung für eine Gemeinschaft einen Präzedenzfall schaffen könnte, der dazu führt, dass auch andere religiöse Gruppen Sonderregelungen fordern.

Spezielle Grabfelder, die den Anforderungen islamischer  Begräbniskultur Rechnung tragen, gibt es laut der Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz zurzeit auf rund drei Dutzend Friedhöfen des Landes.



Visualisierung Ersatzneubau Wohnsiedlung Salzweg Zürich-Altstetten

Quelle: Zimmermann Sutter Architekten AG, Zürich / Amt für Hochbauten

So soll die Salzweg-Siedlung dereinst aussehen: Sie soll hundert Wohnungen mehr bieten, als die alte.

Stadt Zürich: Neubau der Salzweg-Siedlung zu

Die Salzweg-Siedlung im Quartier Altstetten kann verdichtet werden: Das Stimmvolk hat den 119-Millionen-Kredit mit einem Ja-Stimmenanteil von 78,5 Prozent (63'757 Ja- zu 17'430 Nein-Stimmen) abgesegnet. Bei dem Bauvorhaben geht es um einen Ersatzneubau mit 230 Wohnungen – das sind 100 Wohnungen mehr, als es in dieser Siedlung heute hat. Vorgesehen sind überdies  auch Zimmer zum Mieten, eine Werkstätte, Arbeitsräume, Laden- und Büroräume, ein Gemeinschaftsraum, ein Doppelkindergarten sowie eine Doppel-Kita.

Ein Drittel der Wohnungen ist für Familien gedacht, hierbei geht es um Wohnungen mit vier bis sieben Zimmern. Bei den übrigen handelt es sich um Ein- bis 3,5-Zimmer-Wohnungen. Baustart ist für Herbst vorgesehen, Ende 2028 sollen die Arbeiten beendet sein.


Stadt Zürich: Schule in Entlisberg in Wollishofen wird erweitert

Ebenfalls mit einem klaren Mehr von 68,5 Prozent (54'806 Ja- zu 25'165 Nein-Stimmen) hiessen die Stadtzürcher Stimmberechtigten einen 54 Millionen Franken teuren Erweiterungsbau für die Schule Entlisberg im Stadtteil Wollishofen gut. Im Erweiterungsbau sollen 18 Primarklassen und zwei Kindergarten-Klassen Platz finde  - insgesamt rund 450 Kinder. Der Baustart ist für Anfang 2026 geplant. (mai/Mit Material der SDA)

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