07:20 BAUBRANCHE

Holcim trotz weniger Umsatz mit hohem Betriebsgewinn 2023

Teaserbild-Quelle: Jag9889 - Own work wikimedia CC BY-SA 4.0

Holcim hat im vergangenen Jahr zwar weniger umgesetzt, aber operativ ein Rekordergebnis erzielt. Der Umsatz fiel um 7,5 Prozent auf 27,0 Milliarden Franken. Dies ist aber insbesondere auf die Verkäufe der Zementgeschäfte in Indien und Brasilien zurückzuführen.

Zudem hat der starke Franken das Resultat belastet. Auf vergleichbarer Basis wäre der Umsatz um 6,1 Prozent gestiegen, teilte der weltgrösste Zementkonzern am Mittwoch mit.

Der wiederkehrende Betriebsgewinn EBIT kletterte ganz leicht um 0,2 Prozent auf 4,76 Milliarden Franken. Das sei ein neuer Rekord, schrieb Holcim weiter. Aus eigener Kraft (organisch) hätte der wiederkehrende EBIT um 14,7 Prozent zugelegt, was Preiserhöhungen und Kostensparmassnahmen bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton zu verdanken sei.

Markterwartungen übertroffen

Im wiederkehrenden EBIT sind Restrukturierungs-, Prozess- und andere Einmalkosten sowie Wertminderungen auf Betriebsanlagen nicht enthalten. Die wiederkehrende Betriebsgewinnmarge verbesserte sich auf 17,6 Prozent von 16,3 Prozent im Vorjahr.

Der Konzerngewinn tauchte um 7,5 Prozent auf 3,06 Milliarden Franken. Im Vorjahr hatte allein der Verkauf von Indien einen Sondergewinn von 1,5 Milliarden Franken in die Kasse gespült. Auf der anderen Seite hatte im Vorjahr eine Busse des US-Justizministeriums das Ergebnis mit 778 Millionen US-Dollar belastet.

Mit den Ergebnissen hat Holcim die Strategie 2025 zwei Jahre früher als geplant umgesetzt. Zudem wurden die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen.

Höhere Dividende

Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2,80 Franken je Titel erhalten. Das sind 30 Rappen mehr als im Vorjahr. Zudem plant Holcim ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von insgesamt 1 Milliarde Franken bis Ende 2024.

Holcim sei im vergangenen Jahr in den attraktivsten Märkten stark gewachsen. In Europa konnte Holcim den Umsatz um 6,0 Prozent auf 7,3 Milliarden Franken steigern. Der wiederkehrende EBIT wurde gar um 22,5 Prozent 1,20 Milliarden Franken verbessert.

Gebremst wurde indes die Sparte Lösungen und Produkte, die den Umsatz nur dank einer Reihe von Übernahmen um 1,6 Prozent auf 5,6 Milliarden Franken steigern konnte. Ohne Akquisitionen wäre der Umsatz um 8,6 Prozent gesunken. Der wiederkehrende EBIT fiel um 10,3 Prozent auf 614 Millionen Franken.

Neue Rekordergebnisse angepeilt

«Auch im Jahr 2024 streben wir erneut nach Rekordergebnissen», sagte Konzernchef Jan Jenisch. Der Umsatz soll aus eigener Kraft um über 4 Prozent wachsen. Zudem sollen Firmenkäufe den Umsatz um über 2 Prozent steigern.

Der wiederkehrende EBIT auf vergleichbarer Basis soll gleichzeitig überproportional zulegen. Die wiederkehrende EBIT-Marge soll auf 18 Prozent steigen. Der Free Cashflow werde bei über 3 Milliarden Franken erwartet.

Abspaltung von Nordamerika-Geschäft

Ende Januar hatte Holcim überraschend angekündigt, das Nordamerika-Geschäft im nächsten Jahr von Holcim zu trennen und als vollständig unabhängiges Unternehmen in den USA an die Börse zu bringen.

Hintergrund davon sind die billionenschweren Investitionsprogramme der US-Regierung: «Sie werden in den nächsten acht bis zehn Jahren zu nie dagewesenen Ausgaben für die Bauindustrie führen», sagte Holcim-Präsident Jan Jenisch damals.

Neues zur Abspaltung gab Holcim am Mittwoch derweil nicht bekannt: Im laufenden Jahr würden weitere Fortschritte auf dem Weg zur Börsenkotierung in den USA erwartet, hiess es lediglich. Die Aufspaltung sei nötig, um das Potential gänzlich auszuschöpfen und voll durchzustarten. (awp sda)

Michael H. McGarry als neues VR-Mitglied vorgeschlagen

Holcim schlägt Michael H. McGarry zur Wahl in den Verwaltungsrat vor. Die Wahl soll bei der Generalversammlung am 8. Mai 2024 erfolgen. Alle anderen Mitglieder stellen sich zur Wiederwahl und auch Jan Jenisch wird zur Wiederwahl als Verwaltungsratspräsident vorschlagen. 

McGarry ist amerikanischer Staatsbürger und geniesse als «international erfahrene Führungskraft hohes Renommee», teilte der Baustoffkonzern am Mittwoch zusammen mit den Jahreszahlen mit.

Zuletzt war er 2023 als Executive Chairman für PPG Industries tätig, nachdem er dort 2016 bis 2022 als Chairman und CEO tätig gewesen war. Unter seiner Ägide habe PPG Industries eine erfolgreiche Neugestaltung des Portfolios durchgeführt und sei mit einem Umsatz von zuletzt über 18 Milliarden US-Dollar zu einem der weltweit grössten Unternehmen für Spezialbeschichtungen avanciert. 

Mit der vorgeschlagenen Ernennung besteht der Verwaltungsrat laut den Angaben künftig aus zehn Mitgliedern, von denen neun – im Sinne des Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance und der Kriterien des DJSI – unabhängig seien. (awp sda)

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