Bauwirtschaft Zentralschweiz: Wohnbau bleibt Treiber der Bautätigkeit
Beim Wohnbau zeigen sich gegenläufige Tendenzen. Die geplanten Investitionen in Mehrfamilienhäuser weisen bei fast allen Kantonen hohe Zuwachsraten auf. Dagegen schrumpfte die Summe für den Bau von Einfamilienhäusern. Die Industrie ist wegen der konjunkturellen Lage bei Bauprojekten sehr zurückhaltend, während sich beim Bürobau ein Negativtrend abzeichnet. Grosse Bauprojekte im Gesundheits- und Bildungswesen werden jedoch die Bautätigkeit stützen.
Das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe der sechs Zentralschweizer Kantone dürfte sich in schwierigem konjunkturellem Umfeld behaupten können. Die auf Basis von Gesuchen ermittelte Hochbausumme legte im Vergleich zum Vorjahr gesamthaft um 2,1 Prozent zu, nachdem die geplanten Investitionen bereits im Vorjahr ein hohes Niveau erreichten.
Auf eine solide Basis für die Hochbautätigkeit schliessen lässt auch der Vergleich mit dem Fünfjahresdurchschnitt, den das Gesamtergebnis um 9,1 Prozent übertrifft. Deutlich schwächer im Vergleich zum Vorjahresstichtag tendieren einzig die Bausummen der Kantone Zug (-14,5%) und Obwalden (-16,0%), wie Zahlen der Docu Media Schweiz GmbH zeigen, wobei der Anstieg der Baupreise zu berücksichtigen ist. In beiden Fällen ist allerdings die hohe Vorjahressumme zu berücksichtigen. Zug erreicht immerhin den Fünfjahresdurchschnitt.
Plus und Minus beim Wohnbau
Der Wohnbau wird entscheidend zur Entwicklung der künftigen Hochbautätigkeit in der Zentralschweiz beitragen. Im Vergleich zum Vorjahr (Zahlen per Ende Juli) erhöhte sich die geplante Summe für Wohnbauprojekte gesamthaft um 11,5 Prozent – allerdings von einem tiefen Vorjahreswert. Das geplante Investitionsvolumen kann auch im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt bestehen, der um 9,8 Prozent überboten wird.
Doch betreffen die höheren Investitionen in Wohnbauten einzig das Segment Mehrfamilienhäuser (MFH). Die geplante Summe für den Bau mehrstöckiger Wohnliegenschaften schossen in der Bauregion im Vergleich zur Vorjahresperiode um 23,3 Prozent nach oben. Auch im Vergleich mit der Fünfjahreszeitreihe befand sich die Segmentsumme weit über dem Durchschnitt (+13,8%). In den sechs Kantonen werden im Vergleich zur letztjährigen Betrachtungsperiode gesamthaft fast 600 Millionen Franken zusätzlich ins MFH-Segment fliessen.
Mit Blick auf die einzelnen Kantone Auftrieb erhalten wird die Wohnbautätigkeit in Luzern (+32,7%), Schwyz (+28,8%) und Zug (+14,6%). Während Nidwalden die Delle des Vorjahres ausbügeln (+29,1%) und Obwalden die MFH-Summe erneut ausweiten kann (+16,3%), fällt einzig Uri gegenüber dem Reigen hoher Wachstumsraten zurück (-32,4%), insbesondere wegen des hohen Vorjahreswerts. Im Mehrjahresvergleich sieht es weniger dramatisch aus (-5,9%), zumal über 60 Millionen Franken in eine Reihe von Mehrfamilienhäusern fliessen wird. Auch beim Bau von Einfamilienhäusern (EFH) beschreitet Uri einen eigenen Weg und kann in diesem Segment deutlich höhere Investitionen ausweisen (+55,4%). Auch dem Kanton Schwyz gelang es, in diesem Segment die Pluszone zu erreichen, jedoch in weit geringerem Ausmass (+5,0%).
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