08:06 BAUBRANCHE

Bauwirtschaft Bern und Wallis: Von gegensätzlichen Entwicklungen geprägt

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
Teaserbild-Quelle: Bauzeit Architekten

Die Hochbautätigkeit in den Kantonen dürfte vor einer Abschwächung stehen. Einen Boom verzeichnet das Wallis beim Bau von Mehrfamilienhäusern. Gegenläufig ist die Entwicklung in den Kantonen beim Industrie- sowie beim Bürobau. Hohe Summen sind für den Bau von Hotels geplant. Die Auftragslage könnte besser sein, doch der Arbeitsvorrat ist überdurchschnittlich.

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Das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe der Region Bern und Wallis dürfte vor einer Abschwächung stehen. Im Kanton Bern ging die auf Basis von Gesuchen ermittelte Hochbausumme um 7,1 Prozent zurück. Weil der Kanton fast zwei Drittel der geplanten Hochbauinvestitionen auf sich vereinigt, konnte die Zunahme im Kanton Wallis (+1,1%) das Gesamtergebnis nur geringfügig verbessern. Im Vergleich zur vorangegangenen Berichtsperiode resultierte daher bei der für die künftige Hochbautätigkeit relevanten Summe gesamthaft ein Minus von 4,2 Prozent.

Immerhin wird sich der Rückgang der geplanten Investitionen auf hohem Niveau vollziehen, zumal diese auch den Fünfjahresdurchschnitt übertreffen. Da bei der Gesuchstellung und den Bewilligungsprozessen die Angaben zu den geplanten Baukosten in der Regel zu laufenden Preisen erfolgen, beziehen sich die Baukosten auf nominale Werte. Aufgrund der Baupreisentwicklungen dürften die realen Bauinvestitionen daher tiefere Werte erreichen.

Wohnbau nur im Wallis im Plus

Nicht alle Segmente der Bauregion konnten eine Basis legen für eine positive Entwicklung der künftigen Bautätigkeit. Insbesondere der Wohnbau schwächelte, dessen geplante Investitionen in den letzten fünf Jahren im Schnitt rund zwei Drittel der Hochbautätigkeit der Bauregion ausmachte. 

Trotz des sich anbahnenden knappen Angebots und der Bevölkerungsentwicklung wird sich voraussichtlich die Wohnflächenproduktion verringern. Um 1,1 Prozent ging die Summe für den Bau von mehrstöckigen Wohnliegenschaften im Vergleich zur Vorperiode gesamthaft zurück, wie die Statistiken der Docu Media Schweiz GmbH zeigen (Stichtag Ende April). Zu berücksichtigen sind allerdings auch Basiseffekte, nachdem der Wert geplanter Wohnbauten letztes Jahr im Vergleich zum Jahr 2021 um ein Fünftel in die Höhe geschossen war und damals in der fünfjährigen Zeitreihe erstmals die Marke von fünf Milliarden Franken übertraf. In beiden Kantonen legte damals die Wohnbausumme zweistellig zu. 

Während sich im Wallis die Summe für Wohnbauprojekte nahe an die Marke von zwei Milliarden bewegte (+1,9%), geriet beim Wohnbau der Kanton Bern ins Hintertreffen (-2,9%). Weil wiederum rund zwei Drittel der Investitionen in Wohngebäude im Kanton Bern verbaut werden, resultierte gesamthaft ein Minus von 1,1 Prozent, doch bleiben die projektierten Investitionen im Fünfjahresvergleich immer noch überdurchschnittlich.

Mehrfamilienhaus-Boom im Wallis

Der Kanton Bern muss zudem in beiden Segmenten des Wohnbaus mit Rückschlägen rechnen. Um 3,0 Prozent fiel die Summe für den Bau von Mehrfamilienhäusern (MFH), während das Geschäft im Segment Einfamilienhäuser (EFH) mit einem Minus von 2,6 Prozent im Kanton ebenfalls geringe Impulse setzen dürfte. Wie der im Verlauf des letzten Jahres schweizweit abklingende Boom beim Bau von Einfamilienhäusern, ging auch im Wallis der Aufwärtstrend in diesem Segment jäh zu Ende.

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Redaktor Baublatt

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