Schindler: Profitabler bei leicht weniger Umsatz
Der Umsatz sank im 1. Halbjahr um knapp zwei Prozent auf 5,49 Milliarden Franken, während sich der Betriebsgewinn auf Stufe Ebit um 9,2 Prozent auf 675 Millionen Franken erhöhte. Der Auftragseingang legte um 1,8 Prozent auf 5,89 Milliarden Franken zu.

Quelle: zvg
Die Konzernführung hält am mittelfristig angestrebten Margenziel 13 Prozent fest.
Weder die anhaltende Immobilienkrise in China, noch US-Zölle, ein schwacher US-Dollar oder Konjunktursorgen können den Lift- und Rolltreppenbauer Schindler derzeit vom Kurs abbringen. Der Innerschweizer Konzern hat in der ersten Jahreshälfte 2025 zwar etwas weniger umgesetzt, die Profitabilität aber deutlich verbessert. Die operative Marge von Schindler kletterte zum Vorjahr um 1,3 Prozentpunkte auf 12,3 Prozent, wie der Konzern mitteilte. Der Wert liegt über den vom Management für das Gesamtjahr in Aussicht gestellten rund 12 Prozent.
Der Betriebsgewinn auf Stufe Ebit erhöhte sich im ersten Halbjahr um 9,2 Prozent auf 675 Millionen Franken. Der Reingewinn nahm um 7,5 Prozent auf 531 Millionen zu. Schindler hatte sein Geschäft vor rund drei Jahren stark auf profitables Wachstum ausgerichtet und erntet Schritt für Schritt die Früchte des Fitnessprogramms. Nebst operativer Effizienz hätten Anpassungen in der Preispolitik und ein verbesserter Produktmix zur deutlich höheren Marge geführt, hielt der seit April amtierende Konzernchef Paolo Compagna an einer Telefonkonferenz fest.
Starkes Renovationsgeschäft
Zugelegt hat Schindler insbesondere in den margenstarken Segmenten Service und Modernisierungen, wo nicht nur im wichtigen chinesischen Markt, sondern weltweit Aufträge gewonnen wurden. Demgegenüber schrumpft das Geschäft mit Neuinstallationen primär weiterhin in China, was mit der anhaltend angespannten Lage am dortigen Baumarkt zu tun hat. Der Auftragseingang stieg von Januar bis Juni um 1,8 Prozent auf 5,89 Milliarden Franken. Den heftigen, vor allem durch die Dollarschwäche hervorgerufenen Gegenwind an den Währungsmärkten ausgeklammert, wären die Aufträge gar um gut 5 Prozent nach oben gegangen. Der Umsatz sank hingegen um knapp 2 Prozent auf 5,49 Milliarden.
Margenziele bleiben unangetastet
Nicht zuletzt wegen voller Auftragsbücher sieht Konzernchef Compagna sein Unternehmen auf Kurs. Die Gruppe will ihren währungsbereinigten Umsatz in 2025 im tiefen einstelligen Prozentbereich steigern. Leicht schwächer als noch vor drei Monaten präsentiert sich indes die Marktlage im Servicegeschäft in China, während bei den Renovationen weiterhin ein zweistelliges Auftragsplus möglich ist. Der Markt für Neuinstallationen im «Reich der Mitte» bleibt indes unter Druck. Ob eine baldige Erholung ansteht, ist unklar.
Massnahmen gegen Zoll-Belastungen
Unsicherheit versprüht auch US-Präsident Donald Trump mit seiner Zollpolitik. «Wir arbeiten unter anderem mit Preisanpassungen und Massnahmen in unseren Lieferketten daran, die Zoll-Belastungen einzudämmen», sagte Compagna. Das werde 2025 aber nicht vollumfänglich gelingen. Finanzchefin Carla de Geyseleer geht mit Blick auf die US-Zölle unverändert von einer Ebit-Belastung in der Höhe von 20 Millionen Franken in den Schindler-Büchern aus, was Analysten als «überschaubar» einstufen. Da in der zweiten Jahreshälfte auch mehr Geld ins Effizienzprogramm fliesst, hält das Management sowohl am Margenziel für 2025 als auch an den mittelfristig angestrebten 13 Prozent fest. (awp sda/sts)