Neuausrichtung von Cargo Sous Terrain führt zu Stellenabbau
Das Projekt einer unterirdischen Güterbahn steht vor dem Aus: Die Umsetzung sei zum jetzigen Zeitpunkt betriebswirtschaftlich nicht vertretbar. Nun richtet sich die Cargo Sous Terrain (CST) AG neu aus. Damit fallen mehr als zehn Stellen weg.

Quelle: Cargo sous Terrain
Visualisierung des geplanten Transportsystem von «Cargo sous terrain» in der Tunnelröhre.
Damit das Projekt einer unterirdischen Güterbahn funktionieren könne, brauche es eine «stabile Partnerschaft» mit Bund, Kantonen und Städten. Diese Einbettung ins Gesamtlogistiksystem müsse politisch verankert sein und gemeinsam umgesetzt werden, um das Güterverkehrswachstum aufzufangen. Doch diese Voraussetzungen fehlten derzeit, teilte CST am Montag mit.
Bereits im Frühjahr hätten Geschäftsleitung und Verwaltungsrat erkannt, dass die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen eine private Finanzierung der Bauphase von CST nicht verlässlich absicherten, schreibt CST. Somit sei eine Umsetzung sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht vertretbar.
Die CST AG passt deshalb den «Fokus und die Organisation» an die Gegebenheiten an, heisst es. Sie werde das erarbeitete Wissen dafür nutzen, um im Bereich Citylogistik Lösungen für die Schweiz und international anzubieten. Hierzulande bleibe das Ziel, im Dialog mit der Politik auf geeignete Rahmenbedingungen für die Realisierung hinzuarbeiten.
Restrukturierung mit Stellenabbau
In dieser Situation sei eine Restrukturierung der CTS AG «unumgänglich». Unter anderem müssten Kosten reduziert und Personal abgebaut werden. «Da voraussichtlich mehr als zehn Stellen betroffen sein werden, startet CST das arbeitsrechtlich vorgeschriebene Konsultationsverfahren», heisst es in der Mitteilung weiter.
Bereits im Juni vor einem Jahr hatte das Unternehmen einen Personalabbau bekannt gegeben. «Es wird Zeit brauchen, bis CST verkehrspolitisch stabil verankert ist und langfristige Investitionen mobilisieren kann», so Verwaltungsratspräsident Marco Rosso. Aktuell habe man nicht die Mittel, um die Organisation mit dem bisherigen Fokus weiterzuführen.
Das milliardenschwere Projekt eines unterirdischen Tunnels, das von Schweizer Grossunternehmen wie Coop, Migros, Mobiliar, Swisscom oder Post unterstützt wurde, sollte vollständig privat finanziert werden. Es versprach, den Schwerverkehr auf den Nationalstrassen um bis zu 40 Prozent zu reduzieren. (mgt/pb/sda)