Mehr Bienen im Belpau-Wald dank ökologischen Aufwertungen
Gezielte ökologische Aufwertungn im Waldgebiet Belpau zwischen Thun und Bern zeigen Wirkung: Erste Erhebungen belegen, dass die Massnahmen die Artenvielfalt fördern insbesondere bei gefährdeten Wildbienen.

Quelle: Ivar Leidus, eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
In der Schweiz gibt es etwa 600 verschiedene Wildbienenarten. Fast die Hälfte davon ist bedroht, vor allem die Arten, die im Boden nisten.
Untersuchungen zeigen deutlich, dass die gezielte ökologische Aufwertung bestimmter Stellen im Wald der Artenvielfalt helfe, heisst es in einer Mitteilung der Berner Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion von Montag. Dadurch fänden auch seltene und gefährdete Tiere wie Wildbienen dort wieder mehr Lebensraum.
Das belegen nun auch die ersten Ergebnisse eines Förderprojekts von Kanton und Bund: Im Herbst 2022 wurden im Waldgebiet Belpau in der Aarelandschaft zwischen Thun und Bern erste Aufwertungen gemacht. Ziel davon war es, mehr Licht in den Wald zu bringen und dadurch mehr Pflanzen zum Wachstum zu verhelfen, die Wildbienen Nahrung bieten.
In den Jahren 2023 und 2024 wurden die Tiere dort genau gezählt. Um den Erfolg der Massnahmen zu überprüfen, wurden zwei Flächen verglichen: eine mit ökologischen Verbesserungen und eine ohne. Auf der verbesserten Fläche gibt es deutlich mehr Wildbienen – sowohl mehr Einzeltiere als auch mehr verschiedene Arten.
Fast 300 Wildbienenarten bedroht
Insgesamt wurden gemäss Mitteilung 311 Wildbienen gezählt. Davon befanden sich 175 (60 Prozent) auf der ökologisch aufgewerteten Fläche. Noch deutlicher ist laut der Direktion der Unterschied bei den Arten: Auf der verbesserten Fläche gibt es 64 Arten – das sind 21 Arten mehr als auf der Vergleichsfläche.
Im Winter 2025/2026 ist eine zweite Phase des Projekts geplant, bei der unter anderem Laubbäume gefördert werden, die Pollen und Nektar für die Bienen bieten. Wildbienen seien Bestäuber von Pflanzen und wichtig für das Ökosystem, so die Direktion. In der Schweiz gibt es etwa 600 verschiedene Wildbienenarten. Gemäss Mitteilung ist fast die Hälfte davon bedroht, vor allem die Arten, die im Boden nisten. (mgt/pb)
Der Kanton Bern bietet auf einem Flyer weitere Informationen für Waldbesitzer zur Förderung von Wildbienen: www.weu.be.ch