15:37 VERSCHIEDENES

Immobilien: Ein Grenzwachturm der DDR als neues Zuhause?

Teaserbild-Quelle: Yoursmile, eigenes Werk, CC0

Wer einen denkmalgeschützten Grenzwachturm der DDR erwerben will, kann dies demnächst: Die Deutsche Grundstücksauktionen AG versteigert  einen solchen Zeitzeugen im brandenburgischen Cumlosen, Mindestgebot sind 5000 Euro. Allerdings hat der seit Jahren leerstehende Bau Instandsetzungsbedarf. 

Grenzwachturm in Cumlosen

Quelle: Yoursmile, eigenes Werk, CC0

Der Grenzwachturm in Cumlosen steht unter Denkmalschutz, muss saniert werden und sucht neue Besitzer.

Wohnen in einem finsteren Zeitzeugen inmitten einer idyllischen Landschaft oder vielmehr im Unesco-Biosphärenreseravat Elbe-Brandenburg: Immobilieninteressierte, die solche Kontraste mögen, dürften in der ostdeutschen Gemeinde Cumlosen fündig werden. Wie das Architekturnewsportal moderneregional.de kürzlich berichtete, versteigert die Deutsche Grundstücksauktionen AG (DGA)  hier am 27. Juni einen Grenzwachturm der DDR.  Der kleine Bau am Ortsrand steht unter Denkmalschutz.

 Die Nähe zur Natur präge das Leben der Dorfgemeinschaft und mache Cumlosen zu einem attraktiven Ziel für Erholungssuchende, schreibt die DGA in den über das Objekt. Allerdings hat der Grenzwachturm, da er während Jahren leer gestanden ist und weil er unter  Vandalismusschäden leidet, gemäss  den Auktionsunterlagen «erheblichen Instandsetzungs- und Sanierungsbedarf».  - In Cumlosen befand sich zu DDR-Zeiten zudem eine Grenzübergangsstelle für die Frachtschiffahrt, die auf der Elbe durch die DDR und die Bundesrepublik verkehrte; die Grenze zwischen dem Arbeiter- und Bauernstaat und der Bundesrepublik bildete die Flussmitte. Heute wird Cumlosens Zollhafen vom örtlichen Bootsclub genutzt.

«Funktionale, zweckgebundene Architektur» aus DDR-Zeiten

Konkret geht es bei dem Grenzwachposten um einen kleinen Turm in Massivbauweise, zu dem ein eingeschossiger Anbau gehört. Laut dem Auktionshaus zeichnet sich der verputzte Baukörper durch «seine funktionale, zweckgebundene Architektur aus, die typisch für Grenzsicherungsanlagen der ehemaligen DDR ist». Im Parterre des Turms befindet sich ein gefliester Flur, eine Toilette, ein Betriebsraum für die elektrischen Anlagen sowie einen Durchgang zum Anbau, wo einst Büroräume untergebracht gewesen waren. In den Kellerraum, der weitere elektrischen Anlagen enthält, gelangt man über eine Betontreppe. Diese führt auch in das erste und zweite Geschoss, wo die Aufenthaltsräume der Grenzsoldaten gewesen sind. 

Ins dritte Geschoss gelangt man über eine Eisentreppe: Von hier aus beobachteten  die Grenzwächter die Umgebung und sorgten dafür, dass niemand das Land in Richtung Westen verlassen konnte. Doch das ist seit über 35 Jahren Geschichte. Und somit ist es höchste Zeit, dass der Grenzturm einem neuen, freundlicheren Zweck dient, als dem, für den man ihn einst gebaut hatte. (mai)




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