10:02 VERSCHIEDENES

Georg Fischer erhöht Ziele nach Uponor-Übernahme

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
Teaserbild-Quelle: Google Maps

Georg Fischer hat im Geschäftsjahr 2023 den Umsatz in etwa halten können. Ohne Währungseffekte und Akquisition von Uponor ergab sich ein organisches Umsatzwachstum von 3,7%. Der Haustechnikbereich wird neu bei GF Uponor konsolidiert.

Hauptsitz Georg Fischer in Schaffhausen

Quelle: Google Maps

Mit der Vollkonsolidierung von Uponor im laufenden Jahr wird sich bei Georg Fischer ein Umsatzsprung ergeben. Im Bild: Hauptsitz in Schaffhausen.

Der Industriekonzern Georg Fischer (GF) erreichte in der Berichtsperiode einen Umsatz von 4,03 Milliarden Franken, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 0,7 Prozent entspricht. Ohne Uponor ergab sich ein Minus beim Umsatz von 3,4 Prozent, was allerdings auf einen negativen Währungseffekt von 263 Millionen Franken zurückzuführen war. Organisch wuchsen die Verkäufe um 3,7 Prozent an, wie das Unternehmen mitteilte.

Das Geschäftsjahr 2023 von Georg Fischer (GF) war geprägt von der Akquisition des finnischen Rohrleitungsspezialisten Uponor. GF wird mit dessen Vollkonsolidierung im laufenden Jahr einen Umsatzsprung machen. Das Ergebnis 2023 von GF ist deshalb nur bedingt mit dem Vorjahr vergleichbar. Mit einem Kaufpreis von rund 2,2 Milliarden Franken war es die grösste Akquisition der Firmengeschichte.

Operative Marge auf vergleichbarer Basis stabil

In einem Jahr, das von zahlreichen Herausforderungen, aber auch Chancen und dem Zukauf von Uponor als herausragendem Meilenstein geprägt war, hat GF laut CEO Andreas Müller eine starke Leistung erzielt. Dies unterstreiche die Widerstandskraft des Unternehmens. GF sieht den Kauf von Uponor als wichtigen Schritt, um die Umsetzung der «Strategie 2025» im Bereich der Rohrleitungssysteme zu beschleunigen, wie es in der Mitteilung heisst.

Der Gewinn war ebenfalls von Sonderkosten im Zusammenhang mit der Übernahme beeinflusst. Das operative Ergebnis (Ebit) ging in der Folge um 6,6 Prozent auf 365 Millionen Franken zurück und die dazugehörende Marge auf 9,1 Prozent. Die entsprechende Marge ohne Einflüsse von Uponor blieb indes bei 9,8 Prozent stabil auf dem Rekordniveau des Vorjahres. Das Reinergebnis lag mit 235 Millionen um knapp 15 Prozent unter dem Vorjahr. Dennoch soll eine unveränderte Dividende von 1,30 Franken ausgeschüttet werden.

Haustechnikbereich neu bei GF Uponor konsolidiert

Die grösste Division Piping Systems erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 2,07 Milliarden Franken, was einem organischen Wachstum von 3 Prozent entsprach. Die Ebit-Marge blieb mit 13,3 Prozent im Zielbereich. Wie angekündigt, wird sich Piping Systems ab 2024 auf die Segmente Industrie und Versorgung fokussieren, während das Haustechnikgeschäft in der neuen Division GF Uponor konsolidiert wird. Das Infrastrukturgeschäft von Uponor wird auf Piping Systems übertragen, um Synergien mit dem bestehenden Versorgergeschäft der Division zu realisieren. Uponor selber erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 1,22 Milliarden Euro.

Mittelfristziele werden angehoben

Mit dem Zuwachs durch Uponor hat GF auch die Mittelfristziele im Rahmen der «Strategie 2025» nach oben angepasst. So wird das aktuelle Umsatzziel um rund eine halbe Milliarde Franken auf 5 bis 5,5 Milliarden erhöht, dies ist inklusive Akquisitionen. Die Bandbreite für die EBIT-Marge lautet neu 10 bis 12 Prozent (bisher: 9-11%) und das Ziel für die Rendite auf dem eingesetzten Kapital (ROIC) liegt zwischen 20 und 24 Prozent (bisher: 20-22%).

Zusätzlich hat GF einen Zielkorridor von 13 bis 15 Prozent für die Marge auf Stufe Ebitda formuliert. Zum Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr heisst es, dass das konjunkturelle Umfeld nach wie vor verhalten bleibe, dass aber im Lauf des Jahres mit einer allmählichen Verbesserung zu rechnen sei. Die operative Profitabilität vor ausserordentlichen Effekten werde voraussichtlich die revidierten Zielkorridore der Strategie 2025 erreichen. (sda/mgt/sts)

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Redaktor Baublatt

Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

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