15:01 VERSCHIEDENES

Brände eindämmen mit einem mobilen Riesenhydranten

Teaserbild-Quelle: Bunyamin Gorunmez, Unsplash

Ein Gerät der Superlative soll Siedlungen und Infrastrukturen vor Feuer schützen: Mit «Rain Stream» hat ein kanadisches Unternehmen einen 30 Meter hohen Hydranten entwickelt, der per Lastwagen an den Einsatzort gebracht werden kann und pro Minute bis zu 3000 Liter Wasser abgibt.

Video von Wildfire Innovations.

Für den Transport wird der Hydrant zusammengelegt oder vielmehr eingefahren, sodass er liegend unterwegs sein kann. Ist er am Ziel angekommen, wird er mittels Hydraulik in eine senkrechte Position gebracht und dann ausgefahren, bis er seine Nennhöhe erreicht. Gleichzeitig sorgen vier ebenfalls ausfahrbare Stempel dafür, dass der Lkw stabil steht. Unterdessen schliessen ihn die Feuerwehrleute entweder mit Schläuchen an eine Wasserleitung an oder verbinden die integrierte Pumpe mit einem nahegelegenen Gewässer. Bedient wird er dabei von zwei bis vier Personen. 

Laut Wildfire Innovations - dem Unternehmen hinter dem Riesenhydranten -  dauert es damit 20 Minuten bis der Sprühkopf beginnen kann, das Wasser zu verteilen und das Feuer daran zu sich ausbreiten oder es gar zu löschen. Dabie schiessen laut dem Hersteller pro Minute 1800 bis 3000 Liter Wasser aus dem Gerät. Zum Vergleich: Die meisten Löschfahrzeuge haben Tanks für maximal 6’000 Liter.

Ein schützender Wassernebel

Ausserdem lässt sich der künstliche Regen je nach Anforderung gezielt oder um den Hydranten herum abgeben. Auf diese Weise kann der Riesenhydrant laut Wildfire Innovations eine Fläche von 3,25 bis 8 Hektar mit Sprühregen versorgen. Zum Vergleich: Ein Fussballfeld hat eine Fläche von etwa 0,7 Hektar. «Um einen schützenden Wassernebel zu erzeugen, muss man im Normalfall eine ganze Rain-Stream-Flotte in der Nähe von Häusern oder kritischer Infrastruktur positionieren», erklärt Rolf Wenzel, CEO von Wildfire Innovations. 

Die ersten Türme dieser Art werden nächstes Frühjahr an Kunden ausgeliefert. Wenzel lässt zudem einen Turm entwickeln, der an Schutzhütten, Ölraffinerien oder ökologisch sensiblen Gebieten fest installiert werden kann und sich bei Bedarf aus der Ferne aktivieren lässt. (mgt/mai)

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