Binding Preis für Naturwerkstatt Eriwis in Schinznach-Dorf AG
In einer ehemaligen Tongrube am Siedlungsrand von Schinznach-Dorf AG hat der Verein Naturwerkstatt Eriwis ein Naherholungsgebiet geschaffen. Die Sophie und Karl Binding Stiftung zeichnet ihn dafür mit dem diesjährigen Binding Preis für Biodiversität aus.
Die Naturwerkstatt Eriwis habe die Jury mit ihrem ganzheitlichen Ansatz, Biodiversität und Gesundheitsförderung zu verbinden überzeugt, teilte die Stiftung am Mittwoch mit. Der Verein hat in der ehemaligen Tongrube Eriwis in Schinznach-Dorf AG ein Naherholungsgebiet geschaffen.
Auf einer 13,5 Hektar grossen Fläche erlebten Besucher eine «mosaikartige Landschaft mit Teichen, Sukzessionsflächen, Heilpflanzengarten, Barfusspfad und Naturerlebnisangeboten», heisst es im Communiqué der Stiftung. Die Naturwerkstatt bringe den Menschen die Natur auf vielfältige Weise näher.
Pädagogische Angebote, partizipative Pflegeeinsätze, Workshops mit Heilpflanzen und eine durchdachte Wegführung verbinden Umweltbildung, Naturschutz und Gesundheitsförderung. Die Eriwis sei nicht nur ein Ort der Artenvielfalt, sondern auch der Achtsamkeit, Erholung und des sozialen Engagements.
«Einzigartiges Leuchtturmprojekt»
Die Initiative für die Umwandung der früheren Tongrube geht auf die Landschaftsarchitekten Victor Condrau und Elisabeth Dürig zurück. Diese entdeckten das brachliegende Gebiet im Jahr 2006 und erkannten dessen ökologisches Potenzial.
Mit der Gründung des Vereins, dem späteren Kauf der Fläche zusammen mit Birdlife Aargau, dem Einbezug von Zivildienstleistenden bei der Pflege sowie der Zusammenarbeit mit dem Jurapark Aargau und dem Kanton Aargau sei die Grundlage für eine einzigartiges Leuchtturmprojekt geschaffen worden. Dafür wird der Verein nun mit dem Binding Preis für Biodiversität 2025 im Wert von 100'000 Franken geehrt.
Anerkennungspreis für Quartiergarten in Zürich
Neben dem Naturpreis vergibt die Sophie und Karl Binding Stiftung jeweils auch einen Anerkennungspreis. Dieser geht dieses Jahr an den Verein Quartiergarten Hard in Zürich. Dieser habe mitten im dicht bebauten Hard-Quartier einen offenen Begegnungsort geschaffen, der Naturraum, Sozialraum und Nahrungsmittelproduktion vereine.
Der urbane Garten ist gemäss Mitteilung in einem partizipativen Prozess entstanden. Zuvor hatte die Stadt Zürich die ehemaligen Schrebergärten aufgehoben und die Fläche saniert. Biodiversität werde hier nicht nur gefördert, sondern gelebt – mit Wildbienenbeet, einheimischer Bepflanzung, naturnahen Randflächen und ökologischer Gartenpflege. Gleichzeitig biete der Garten Raum für Begegnung, Integration und trage so zur psychischen wie auch zur physischen Gesundheit bei.
Der Binding Preis für Biodiversität ist mit der Gesamt-Preissumme von 125'000 Franken der höchst-dotierte Naturschutzpreis der Schweiz. Ausgezeichnet werden innovative Projekte mit Vorbildcharakter und Leistungen, die zur Förderung der Vielfalt von Lebensräumen, Arten und genetischen Ressourcen beitragen. (mgt/pb)