08:02 MEINUNG

Kolumne zum Donnerstag: Alles klar? Dev, Sec, Ops!

Geschrieben von: Philipp Dohmen
Teaserbild-Quelle: libertyslens, Flickr, CC

In der Kolumne zum Donnerstag schreiben Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Heute befasst sich Philipp Dohmen, Mitglied des Steuerungsausschusses von Bauen digital Schweiz / Building­ SMART mit den Sicherheitslücken einer digitalen Baubranche.

Schreibmaschine Kolumne Symbolbild

Quelle: libertyslens, Flickr, CC

Schreibmaschine, Schmuckbild.

Gehen wir einfach davon aus, dass die gesamte Baubranche digital wird. Sie haben sicherlich auch von Sicherheitslücken bei Yahoo oder Twitter gehört, die zu massiven Hacker­attacken führten. Im Falle von Yahoo waren alle, das heisst über drei Milliarden Nutzerkonten, davon betroffen. Vielleicht ist Ihr Unternehmen – so wie mittlerweile jedes vierte – sogar schon selbst Opfer einer Cyberattacke geworden? Trotzdem wollen Sie die Vorteile der Digitalisierung nutzen. Sie beschäftigen sich also schon eine Weile mit neuen Methoden wie BIM und schlagen sich mit Akronymen herum, von denen Sie nicht wirklich wissen, was sie bedeuten? Hier kommen drei neue: Dev, Sec und Ops.

Die Sicherheitsmängel unserer Anwendungen und IT-Umgebungen werden von Tag zu Tag deutlicher. Und wir werden alle nervös wegen der einen grossen Frage: Machen wir alles, was wir sollten, um das Risiko zu mindern? Wenn wir ehrlich sind, lautet die Antwort bei den meisten von uns wohl nein. Aus einem ganz einfachen Grund ist die Lösung gleichzeitig einfach und schwierig: Sicherheit (auf Neudeutsch ICT Security) kann nur effektiv verankert werden, wenn sie von Anfang an eingebaut wird. Dev-Ops (Development Operations) ist der perfekte Ort, um mit der Behebung des Problems zu beginnen, indem man von Anfang an in Dev-Sec-Ops (Development Security Operations) denkt.

Wir adaptieren die Methode BIM, versuchen sie praktikabel zu machen und machen uns auf, neue Geschäftsmodelle zu erschliessen – wir begeben uns also auf den Weg vom Dev zu Ops. Ja, es ist gemein – das eine ist noch nicht fertig, und schon kommt wieder Neues. Wenn wir aber nicht von Anfang an die Sicherheit mitdenken, wird das Ende böse. Themen wie die GDPR, die Datenschutz-Grundverordnung der EU, die ab Ende Mai gilt, zwingen uns, über diese Fragestellungen nachzudenken, auch wenn es in diesem Fall um Personendaten geht. Wir bauen Raum für Menschen, wir bauen Raum für Firmen, und wir bauen Raum für Infrastruktur. In allen drei Räumen wollen wir, dass gewisse Informationen geschützt sind: Privatsphäre, Firmengeheimnisse und öffentlicheSicherheit sollen privat, geheim und sicherbleiben. Auf der anderen Seite wollen wir mit Modellen standortübergreifend und einfachzusammenarbeiten. Je mehr Daten wir zu Bauwerken erzeugen und diese verteilen, desto mehr werden wir uns damit beschäftigen müssen, wie wir diese schützen, und dies gilt nicht nur für besondere Bauwerke wie Gefängnisse und Atomkraftwerke.

Wir sind auf dem Weg, neue Methodenvom Dev (Development – Entwicklung undTheorie) zu Ops (Operations – Geschäftsalltag und Betrieb)zu führen. Sec (Security) muss von Anfang an dazwischengesetzt werden. Das Gute ist: Andere Industrien haben schon viel Vorarbeit geleistet, die unsere Brancheeinfach adaptieren kann. Das neue Projektvon Bauen digital Schweiz «ICT Security imBauwesen» nimmt sich dieser Fragestellung an. Gerade weil wir mit der Methode BIM nochin der Entwicklung sind, ist der Zeitpunkt perfekt, sich genau mit diesem Thema zu beschäftigen. Tun wir es!

Geschrieben von

Philipp Dohmen ist Mitglied des Steuerungsausschusses von Bauen digital Schweiz / Building­SMART.

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