13:00 MANAGEMENT

Wenn der Architekt oder Bauingenieur remote in Nordkorea arbeitet

Teaserbild-Quelle: ChatGPT/Sora/mai

Scammer sind auch Industriedesigner, Bauingenieur oder Architekt: In den USA arbeiten zahlreiche nordkoreanische Berufsleute mit gefälschten Identitäten an Bauprojekten mit, zeichnen Pläne für Infrastrukturen oder entwerfen Innenräume. Das zeigt ein Bericht des weltweiten Cybersecurity-Unternehmens Kela.   

Bauingenieur bei der Arbeit (Symbolbild)

Quelle: ChatGPT/Sora/mai

Remote kann man von überall arbeiten. (Symbolbild)

Gute Programmierer sind oft verzweifelt gesucht. Auch von zahlreichen der umsatzstärksten Unternehmen der USA, den sogenannten Fortune 500: Deshalb beschäftigen viele von ihnen auch IT-Fachleute aus Nordkorea, die remote arbeiten und dann ihren Verdienst beim nordkoreanischen Staat abliefern. Laut dem US-Tech-Magazin Wired haben in den vergangenen Jahren Tausende solcher Fachkräfte Milliarden für das autoritäre Regime Nordkoreas erwirtschaftet, indem sie Apps entwickelt, an Kryptowährungsprojekten mitgearbeitet und Fortune-500-Unternehmen infiltriert haben. 

In diesen Tagen berichtete Wired nun, bezugnehmend auf einen Bericht des weltweiten Cybersicherheitsunternehmens Kela, dass nordkoreanische Homeoffice-Mitarbeiter auch im Bereich Industriedesign, Architektur und Bauingenieurwesen in verschiedenen amerikanischen Bundesstaaten tätig sind. 

LinkedIn, GitHub und Architektensiegel 

Um an die Jobs zu gelangen, waren sie mit Fake-Identitäten unterwegs, so fälschten sie etwa ihren LinkedIn-Auftritt oder ihr Profil auf GitHub. Vergangenen Sommer berichtete der kanadische Sender CBC von einem Architekten, dessen Siegel – eine Art Akkreditierung, die nötig ist, um grössere Projekte realisieren zu können – zusammen mit einer Unterschrift mit seinem Namen, die aber nicht die seine war, missbraucht worden ist. Sein Name und sein Siegel tauchten auf Plänen auf, die weder von ihm stammten noch an denen er mitgearbeitet hatte. 

«Ihre Beteiligung könnte Risiken in Bezug auf Spionage, Umgehung von Sanktionen, Sicherheitsfragen und Zugriff auf sensible Infrastrukturpläne mit sich bringen», warnt Kela in einem Blogbeitrag von letzter Woche. Diese Mitarbeiter griffen unter falschen Identitäten auf sensible Infrastruktur- und Kundenprojekte zu, heisst es weiter. Sie pflegten mehrere Identitäten, nutzten Entwickler-Workstations mit seriösen Tools und wendeten einfache, aber effektive Methoden an, um sich Arbeit zu sichern und unentdeckt zu bleiben. (mai)


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