09:50 KOMMUNAL

Zaunlöcher und Aufstiegshilfen: Vernetzte Gärten für Igel & Co. in Luzern

Teaserbild-Quelle: Igelzentrum Zürich

Für kleine Fussgänger wie Igel stellen ein Treppenabsatz, eine Mauer oder ein Zaun unüberwindbare Hindernisse dar. Mit der neuen Kampagne «Freie Bahn für Igel & Co.» sollen die Gärten in der Stadt Luzern deshalb mit baulichen Massnahmen vernetzt werden.

Bereits ein Hindernis mit einer Höhe von 20 Zentimetern stellt für einen Igel ein Problem dar. Denn grosse Sprünge zählen nicht zu seinen Stärken, wie die Stadt Luzern am Dienstag mitteilt. Dadurch könne selbst mancher naturnahe Garten für die herzigen Tiere zu einem wahren Irrgarten mit zahlreichen Sackgassen und fast endlosen Wegen werden.  

Zwischenstufen bei grösseren Absätzen

Die neuste Kampagne «Freie Bahn für Igel & Co» der Melde- und Informationsplattform «StadtWildTiere» soll Abhilfe schaffen: Mit Hilfe der Stadtluzerner Bevölkerung sollen Barrieren verschwinden und neue Korridore für Igel entstehen. Zusammen mit weiteren beteiligten Organisationen will die Stadt Luzern hierfür kostenlose Beratungs- und Unterstützungsangebote bieten, um möglichst viele für die Sache der Igel zu sensibilisieren und einzuspannen.

Fachpersonen von «Luzern grünt» erklären hierbei vor Ort, wie Gärten wildtierfreundlich gestaltet und Zäune, Mauern, Absätze sowie Treppen mit einfachen Lösungen durchlässiger gemacht werden können. Dies können zum Beispiel Zwischenstufen bei Absätzen sein, etwa in Form von Holzstücken, damit der Igel diese hochklettern kann. Aber auch Ausstiegshilfen bei Schwimmbecken oder Schächten mit senkrechtem Ufer, damit diese nicht zur Falle werden.

Kartierung von Durchschlüpfen und Barrieren

Im Rahmen der Kampagne sind laut Mitteilung zudem weitere Aktivitäten geplant. So sollen etwa Durchschlüpfe und Barrieren für Igel zusammen mit Freiwilligen aus der Bevölkerung kartiert und dadurch die Durchlässigkeit in einem vorgegebenen Gebiet untersucht werden können.

Zudem sollen auch Schulklassen mit Experten ihr Schulareal oder das angrenzende Quartier aus dem Blickwinkel eines Igels kennenlernen und sich auf die Suche nach Hindernissen machen. Wo möglich soll direkt Abhilfe geschaffen werden. Daneben ist die Stadtbevölkerung im Spätsommer dazu eingeladen, auf einem Abendspaziergang ein Quartier aus Igel-Sicht zu entdecken.

Die Melde- und Informationsplattform «StadtWildTiere» ist ein schweizweites Projekt. In Luzern bilden die Stadt Luzern, das Naturmuseum, der WWF Luzern, Pro Natura Luzern, die Ornithologische Gesellschaft der Stadt Luzern und BirdLife Luzern eine gemeinsame lokale Trägerschaft. (mgt/pb)

Alle Infos zu Beratungen und finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten unter: www.luzerngruent.ch

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Messerli Informatik AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.