14:04 KOMMUNAL

Tödliche Stromleitungen: Uhu und Co. mit Kunststoff schützen

Teaserbild-Quelle: Diana Parkhouse, Unsplash

Stromleitungen gehören zu den häufigsten Todesursachen bei Uhus, aber auch anderen Vögeln. Wie sich solches verhindern lässt, ist Ziel des Projekts „Vogelsichere Mastschalter“ des Bundesamts für Umwelt. Nun wurde eine Lösung gefunden.

Uhu (Babo Babo)

Quelle: Diana Parkhouse, Unsplash

Gefährdeter Raubvogel: Uhu sterben häufig an Stromschlägen.

Zurzeit brütet er wieder: der Uhu. Auch wenn der Bestand der imposanten Vögel wieder zugenommen hat – in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Uhu beinahe ausgestorben – ist er noch immer gefährdet: Denn oft stirbt er nicht eines natürlichen Todes, sondern an einem Stromschlag. Auslöser ist der  sogenannte Mastschalter zuoberst auf dem Kopf von Stromleitungen, auf den sich die Vögel gerne setzen. – Aktuell ist der Uhu als verletzliche Art gelistet, die bei der Artenförderung Priorität hat.

Die eleganteste Lösung, mit der sich die Überlebenschancen der Vögel verbessern liesse, wäre, das Mittelspannungsnetz respektive dessen Kabel in die Erde zu verlegen. Wie das Bundesamt für Umwelt in der aktuellen Ausgabe seines Magazins „Die Umwelt“ schreibt, wird dies zurzeit in der Schweiz ohnehin meist so gehandhabt. Im Gebirge, wo dies nicht möglich oder zu teuer sei, liessen sich gefährliche Stützisolatoren etwa durch weniger problematische Hängeisolatoren ersetzen.

Ein Problem bleibt aber bestehen: die Mastschalter. Sie befinden sich meist zuoberst auf dem Mastkopf und enthalten offene, spannungsführende Drähte, die sich nicht so einfach isolieren lassen. Auch kleinere Vögel – etwa ab der Grösse einer Krähe - können einen Kurzschluss auslösen, weil die Drähte nahe beieinanderliegen. Gefahrenstellen gibt es an vielen Orten: Von den 1500 gefährlichen Mittelstrommasten, die die Vogelwarte allein in der Walliser Rhoneebene inventarisiert hat, sind 330 mit einem Mastschalter versehen.

Mit Kunststoff vor tödlichen Schlägen schützen

Eine Möglichkeit, wie sich die Situation für die Vögel verbessern lässt hat nun im  Auftrag des Bundesamts für Umwelt (Bafu) anlässlich des Projekts „Vogelsichere Mastschalter“ die  Schweizer Firma Rauscher & Stoecklin skizziert. Dabei geht es um Lösungen für sowohl bestehende als auch gür neue Mastschalter.

Bei bereits installierten Geräten können demnach Unfälle verhindert werden, wenn gefährliche Teile vollständig mit Kunststoff abgedeckt werden. Die Kosten, ausschliesslich der Montagekosten, liegen zwischen 2600 und 4200 Franken. Für Neuanlagen gibt es laut dem Unternehmen vogelsichere Mastschaltertypen, deren Kosten zwischen 7700 bis 11800 Franken liegen und die in Deutschland bereits im Einsatz sind. „Die vorgeschlagenen Lösungen sind zwar nicht billig, aber auch nicht übermässig teuer“, sagt Elisa Baer vom Bafu. Laut Bafu geht es nun darum, mit den Netzbetreibern zu abzuklären, welche Lösungen praktikabel sind und ob die Bereitschaft vorhanden ist, diese auch umzusetzen. (mai/sda)

 

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