Bulle: Neuer Busbahnhof eingeweiht
Die Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF) haben am Freitag den neu errichteten Busbahnhof in Bulle offiziell eröffnet. Mit dem Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag nimmt die neue Drehscheibe für den Regionalverkehr ihren Betrieb auf.
Quelle: Flodur63, Own Work, CC BY-SA 4.0
Sicht auf Bulle: Einst malerisch, nun im Aufschwung.
Die Eröffnung markiert den Abschluss eines umfassenden Erneuerungsprogramms rund um den Bahnhof Bulle. Das Projekt, das 2017 gestartet wurde, hatte zum Ziel, in der Stadt einen modernen und leistungsfähigen Verkehrsknotenpunkt zu schaffen. Die Kosten für die Anlage belaufen sich auf etwa 3,5 Millionen Franken.
Bereits 2023 war der neue Bahnhof von Bulle eingeweiht worden, ein Prestigeprojekt. Der Bahnhof wurde mit dem Schweizer Mobilitätspreis Flux des Jahres 2024 ausgezeichnet. Seine städtebaulichen Qualitäten wurden besonders gelobt, jedoch sollte er gleichzeitig auch das soziale Leben der Gemeinde stärken und die Verdichtung fördern. Klar, in einer Gemeinde mit jährlich 800 Personen Zuwachs eine grosse Herausforderung.
Denn: Bulle und die umliegende Region zählen derzeit zu den am schnellsten wachsenden Gebieten der Schweiz. Nun wird der Bahnhof also mit einem neuen Busbahnhof ergänzt. Wie TPF-Generaldirektor Serge Collaud gegenüber den Medien erläuterte, entspreche der neue Busbahnhof den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes. Drei erhöhte Perrons würden dafür sorgen, dass alle Bereiche für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität vollständig zugänglich sind.
Zum Projekt gehören zudem neu angelegte Grünzonen, die das Umfeld aufwerten und den Bahnhof harmonischer in das Stadtbild einbinden sollen. Die Infrastruktur ist als Provisorium gedacht und kann im Rahmen eines künftigen Immobilienvorhabens angepasst oder neu gestaltet werden – voraussichtlich in etwa zwanzig Jahren. Ergänzt wird der neue Busbahnhof durch den Gebäudekomplex Velâdzo, der Wohnraum, Geschäfte, Büros, ein Hotel, Gastronomiebetriebe sowie einen Supermarkt umfasst. Wie das Areal des früheren Busbahnhofs künftig genutzt wird, ist derzeit noch offen.
Bauboom in Bulle
Bulle liegt zwar malerisch im Greyerzbezirk westlich des Greyerzersees. Jedoch: Die zweitgrösste Stadt des Kantons Freiburg ist es wichtiges regionales Wirtschafts- und Handelszentrum. Sie boomt geradezu.
Seit der Jahrtausendwende hat sich die Zahl der Einwohner fast verdoppelt, von 15'000 auf über 27'000 Einwohner. Einer der Gründe: Die Luxusuhrenmarke Rolex baut in Bulle eine neue Fabrik, es werden bis zu 2'000 Arbeitsplätze geschaffen. Auch die Unternehmensgruppe Liebherr ist schon länger in Bulle ansässig; sie hat gar ihren Firmenhauptsitz in der Freiburger Gemeinde.
Wenn das Wachstum derart rasant weiterläuft, könnte Bulle bis im Jahre 2040 insgesamt 40'000 Einwohner haben - und damit mehr als die Kantonshauptstadt Freiburg. Dieser Boom weckt auch viel Skepsis, insbesondere im Bezug auf die ganze Infrastruktur. Nebst dem neuen Busbahnhof, welcher nun eröffnet wurde, sind auch bereits zwei neue Schulhäuser geplant im Wert von 70 Millionen Franken.
Die Baumaschinen arbeiten in Bulle also auch nach der Eröffnung des neuen Busbahnhofs fleissig weiter. (Corinne Pitsch-Obrecht)
Quelle: TPF
Im August 2023 eröffnet: Der bereits prämierte neue Bahnhof der Gemeinde Bulle.