Basel: Der Traum von einer Innenstadt ohne Trams
Das Zentrum von Basel als Netz aus begrünten Strassen, Gassen und Plätzen, die allesamt zum Verweilen einladen, auf denen kein Tram den Weg behindert oder die Sicht versperrt: Das ist die Vision der Initiative «GO Basel GO!». Sie fordert, dass das Tramnetz um Herz der Basler Innenstadt herumgeführt wird.
Verdient Basels Barfüsserplatz seinen Namen tatsächlich? Er ist ein ÖV-Knoten und man könnte ihn wie viele Plätze in Schweizer Städten eher als einen Durchgangsort als einen grosszügigen Raum zum Verweilen bezeichnen. Ähnliches gilt für das übrige Zentrum, etwa für den Marktplatz, die Gerbergasse, den Fischmarkt oder die Mitte.
Die Initiative «GO Basel GO!» will dies ändern: «Das Herz der Basler Innenstadt zwischen Barfüsserplatz und Schifflände wird von der heutigen «Tramwand» befreit», heisst es auf dem Webauftritt zur Initiative. Mit einer neuen Tramlinienführung soll «ein einladender und sicherer Raum mitten im Zentrum» entstehen. Im Fall des Barfüsserplatzes soll dieser nicht nur von den Tramgleisen befreit sondern auch komplett neugestaltet werden, er soll nebst einer Veloeinstellhalle auch eine Brunnenanlage erhalten.
Keine Tramgeleise mehr im Stadtkern von Basel
Konkret sieht die Initiative bezüglich Tramlinienführung vor, dass die Trams nicht mehr mitten durchs Zentrum der Innenstadt verkehren, sondern über alternative Strecken ausserhalb des Stadtkerns unterwegs sind, zum Beispiel via Kohlenberg, Petersgraben und Schifflände oder über weitere Brücken – geleitet werden. Dabei entfällt einzig die Tramhaltestelle Marktplatz. All dies soll ein Anstoss für eine Verkehrsentlastung der Innenstadt liefern und für eine bessere Tramlinienführung sorgen, wie sie auch im Rahmen der Tramnetzplanung 2030 bereits angedacht sei.
Laut
 dem breit abgestützten Initiativkomitee – mit dabei sind unter anderem 
die Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron, die 
Grüne-Nationalrätin Sibel Arslan, der  Geschäftsführer von «Stadt 
Konzept Basel»  Mathias F. Böhm oder Hotelier Moritz Suter – sind die 
Tramumleitungen technisch machbar. Die zusätzliche Fahrzeit sei nur 
minimal länger – bei gleichzeitig deutlich mehr Raum für Menschen und 
Stadtleben. Ausserdem wird das Tramnetz gemäss den Iniatianten wieder 
verlässlicher und stehe auch bei Kundgebungen oder Veranstaltungen nicht
 einfach still. (mai/mgt)
Video zur Initiative.