Millionenverlust: Internationale Gartenschau Floriade
Mit einem finanziellen Fiasko die Internationale
Gartenbauausstellung «Floriade Expo 2022» im niederländischen Almere zu Ende.
Die Verluste für die Stadt belaufen sich nach Angaben des
öffentlich-rechtlichen Senders «Omroep Flevoland» insgesamt auf nahezu 100
Millionen Euro. Als Hauptgrund nannten die Organisatoren enttäuschend niedrige
Besucherzahlen.
Quelle: Floriade-Expo-2022
Man hätte der internationalen Gartenschau mehr Besucher gewünscht.
Projektionen waren von zwei Millionen Besuchern während der
sechsmonatigen Expo ausgegangen, am Ende war von höchstens 680 000 die Rede.
«Es kommen viel zu wenig Leute. Das ist eine grosse Enttäuschung und ein
finanzielles Drama», hatte die Stadtregierung von Almere bereits im Juni
erklärt - und war geschlossen zurückgetreten. Der Eintrittspreis von 29 Euro (19 Euro für Kinder zwischen vier und zwölf Jahren) sei von vielen als zu hoch empfunden worden, erklärten Kritiker. Die Organisatoren verwiesen auf die hohe Inflation und Corona.
Die siebte Ausgabe der «Floriade», die alle zehn Jahre an
einem anderen Ort der Niederlande veranstaltet wird, stand unter dem Motto
«Growing Green Cities». In der Tourismus-Werbung für die im April von König
Willem-Alexander eröffnete Ausstellung hiess es: «Erlebe die Städte von morgen
und erfahre, wie die Niederlande ihre Städte stets grüner, nachhaltiger und
lebenswerter gestalten.»den worden, erklärten Kritiker. Die Organisatoren
verwiesen auf die hohe Inflation und Corona.
Auf 60 Hektar Land wurden unter anderem 40
Länderpräsentationen, ein grosser Gewächshauskomplex und eine Seilbahn quer
durch den Park geboten. Deutschland war mit dem Projekt «Biotopia» vertreten,
einem mit Pflanzen bewachsenen Pavillon aus Holzkuben. Katar präsentierte Möglichkeiten,
wie man Wüsten grüner machen kann. China baute einen Bambusgarten. Die
Niederlande zeigten unter Anderem biologische Baumaterialien wie etwa Fussböden
aus Spinatsamen.
Über die Finanzierung der 2032 anstehenden
Weltgartenbauausstellung müsse gründlich nachgedacht werden, sagte
«Floriade»-Direktor Hans Bakker der Zeitung «De Telegraaf»: «Dass ein Defizit
auf diese Weise vollständig zu Lasten einer Gemeinde geht, ist nicht
hinnehmbar. Der Gartenbausektor, der Staat und die Provinzen sollten bei der
nächsten Ausgabe der ‹Floriade› einen Teil des Risikos tragen.» (sda)