09:11 BAUPROJEKTE

Bundesarchiv-Neubau in Zollikofen: Archivlandschaft in Bahnhofsnähe

Geschrieben von: Manuel Pestalozzi (mp)
Teaserbild-Quelle: NEUME GmbH x WV Architektur GmbH; Basel

Das Schweizerische Bundesarchiv braucht mehr Platz für sein Archivgut. Abhilfe schaffen soll ein Neubau in Zollikofen BE. Mittels Wettbewerb wurde eine ansprechende Lösung gesucht. Das Siegerprojekt überzeugte die Jury durch seine ortsbauliche Setzung und die rationale Verteilung der geforderten Funktionen.

Neubau Magazin Bundesarchiv Zollikofen BE Südfassade

Quelle: NEUME GmbH x WV Architektur GmbH; Basel

Das Archiv ist in die Parzelle zwischen einem neuen Administrativgebäude und der Zufahrtsstrasse eingepasst. Ein Sickerstreifen trennt es vom Trottoir.

Das Schweizerische Bundesarchiv ist älter als die Eidgenossenschaft selbst: 1798 wurde es als «Zentralarchiv der Helvetischen Republik» in Bern gegründet. Seither sammelt das später umgetaufte BAR historische und zeitgenössische Quellen, welche die Entstehung und den Betrieb des schweizerischen Staatswesens dokumentieren. Eine grosse Rolle spiele dabei die «Entwicklung der Beziehungen zwischen Bürgern und Staat, dessen Behörden und der Verwaltung», steht auf der Website der Institution. Manche sprechen vom «Gedächtnis des Bundesstaates».

Dementsprechend fällt über die Jahrhunderte viel Material an, das, sachgerecht archiviert, vor chemischen oder physischen Gefahren, vielleicht auch vor Zerstörungswut bewahrt werden und gleichzeitig für Interessierte zugänglich sein muss. Zu den einstigen und den weiterhin betriebenen Standorten des BAR gehören das Bundeshaus West und der erste eigene Bau im Stadtberner Quartier Kirchenfeld. Regelmässig musste zusätzlicher Raum geschaffen werden. Jetzt ist es wieder soweit: Derzeit werden vom Bundesarchiv knapp 80 Laufkilometer Akten verwaltet. Das BAR nutzt dafür auch temporär angemietete Lagerkapazitäten, die künftig nicht mehr zur Verfügung stehen. Zudem muss das Magazin im Kirchenfeld in absehbarer Zeit saniert werden.

Die Kapazitäten der heute für die Archivierung genutzten Bestandsbauten werden bis voraussichtlich 2026 ausgeschöpft sein. Auch wenn ab 2028 aufgrund der Digitalisierung eine Stabilisierung der Lagerhaltung erwartet wird, müssen für die Sicherstellung des gesetzlichen Auftrags zusätzliche Archivflächen geschaffen werden. Dies, um Papierunterlagen, die noch in den verschiedenen Bundesstellen anfallen, verstauen zu können.

Neben dem einstigen Kartoffellager

Die Wahl des Standorts fiel auf das Gebiet Meielen Nord in der Gemeinde Zollikofen, östlich der Stadt Bern. Das Gebiet ist Teil eines kantonalen Entwicklungsschwerpunkts (ESP), der koordiniert bebaut respektive verdichtet wird. Meielen Nord liegt zwischen der Bahntrasse von Bahn 2000 sowie RBS und einem grösseren Waldstück. Das nach Norden hin sanft ansteigende Gelände wird schon lange als Gewerbegebiet und Lagerstätte genutzt. Bis in die 1990er-Jahre stand an den Gleisen noch ein Grosstanklager für Kraftstoffe, ganz in der Nähe betrieb die Agrargenossenschaft Fenaco ein Kartoffellager.

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