BKW sistiert Solarprojekt Tschingel
Die BKW hat die Planung der alpinen Solaranlage Tschingel in der Gemeinde Schattenhalb im Berner Oberland sistiert. Der Stromkonzern will überprüfen, ob das Projekt wie geplant realisierbar ist. Derweil baut der Konzern in Italien Windanlagen zügig aus.

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Beim Solarexpress müssen die Weichen wohl neu gestellt werden. Bild: Alpinen Solaranlage Tschingel.
Im Fokus der Überprüfung stehe, ob das Vorhaben «unter den heutigen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen» weiterhin realisierbar sei, wie die BKW auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-Sda bestätigte. Die Tamedia-Zeitungen hatten als erstes über den Planungsstopp berichtet. Neben allgemeinen Gründen wie der Wirtschaftlichkeit seien auch der anhaltende Widerstand von Umweltverbänden und die kritischen Einwände von Behörden Gründe für die Überprüfung des Projekts, erklärte die BKW AG weiter.
BKW will Winterstrom produzieren
Im Sommer solle ein Entscheid vorliegen, ob und wie es mit der Anlage weitergehe. Zwischen dem Planungsstopp und den Vorwürfen eines Umweltbüros um einen vom Energieunternehmen angeblich geschönten Umweltbericht bestehe kein Zusammenhang. Auch andere Projekte würden regelmässig einer Überprüfung unterzogen, so die BKW. Die NZZ hatte die Vorwürfe Anfang April bekanntgemacht. Das Umweltbüro hatte der BKW AG Irreführung und Täuschung vorgeworfen. Sie unterstütze den Ausbau von alpinen Solaranlagen weiterhin, schrieb die BKW weiter. Diese würden wichtigen Winterstrom produzieren.
Schatten über Mont Soleil, Windpark in Italien kommt voran
Allerdings läuft es für das Unternehmen auch bei einem anderen alpinen Projekt nicht ganz wie gewünscht: Gegen die im März vom Kanton Bern erteilte Baubewilligung für die Solaranlage auf dem Mont Soleil ist gemäss der BKW eine Beschwerde eingegangen.

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29 Windturbinen sollen dereinst jährlich rund 300 Gigawattstunden Strom für rund 140 000 Haushalte produzieren.
Planmässig kommt dagegen das Windparkprojekt Cerignola in Italien voran. Die Bauarbeiten in der Nähe der Stadt Cerignola, rund 100 Kilometer westlich von Bari, laufen seit Anfang 2025. 29 Windturbinen werden der jährlich rund 300 Gigawattstunden Strom produzieren, um rund 140 000 Haushalte mit erneuerbarer Energie zu versorgen. (sda / mgt / sts)