VGQ Holzbau-Forum: Gute Zeiten für den Schweizer Holzbau
Neben dem Holzbautag in Biel ist das Holzbauforum vom Verband Gebäudequalität Schweiz (VGQ) einer der wichtigsten Treffpunkte der Branche. Die diesjährige Veranstaltung blickte kritisch auf die Branche und zeigte aber auch deren Willen, sich den Herausforderungen der heutigen Zeit zu stellen.

Quelle: Kost Holzbau AG / Foto: Andreas Busslinger
Die Baustelle der Schule Wiesental in Baar ZG, im Frühling 2024.
Die Holzbaubranche in der Schweiz wächst stark. Holz gilt als ökologischster Baustoff, weil er, anstatt CO2 zu bilden, CO2 bindet- zumindest bis zum Rückbau. Am 4. April hatte der Verein Gebäudequalität Schweiz (VGQ) zum Holzbau-Forum ins Trafo nach Baden eingeladen. Neben dem Bieler Holzbautag es als eine der beiden zentralen Branchentreffpunkte; Über 460 Teilnehmer haben diesen Tag genutzt, um sich weiterzubilden und zu vernetzen.Der Blick von Investoren auf den Holzbau
Zwei einführende Referate am Anfang des Tages warfen einen Blick auf die Lage und Einschätzung der Holzbaubranche von Seiten der Investoren.
Die erst kürzlich veröffentlichte Studie «Holzbauten für die Stadt Zürich» der Beraterfirma Basler & Hoffmann analysierte als Grundlage fünf Leuchtturmprojekte der letzten Jahre, die in Holzskelettbauweise erstellt wurden. Das «Krokodil» (Lokstadt), ein sechsgeschossiges Mehrfamilienhaus in Winterthur, das fünfgeschossige Pflegeheim «Wier» in Ebnat Kappel, das 24-geschossige Zhmatt Hochhaus in Hybridbauweise in Regensdorf, das Schulhaus «Im Isengrind» in Zürich sowie das viergeschossige Sportzentrum Witikon nutzten die Innovationen des mehrgeschossigen Holzbaus für die effiziente Verdichtung von Siedlungszentren.
Die von René Zemp von Basler & Hoffmann vorgestellte Studie erfasste die Einschätzung von 25 Baufachleuten des Holzbaus, darunter drei Bauherrenvertreter der Stadt Zürich, zehn Fachplaner, und neun, der Holzverarbeitung zuzuschreibenden Vertreter: Die Befragten betonen die sehr positive Entwicklung und Innovationsfreude der Holzbaubranche in den letzten Jahren. Oft fehlt das spezifischen Wissen um den Holzbau in der lokalen Architekturkultur. Da die Branche nach wie vor von Importen aus dem Ausland abhängig ist, wird als Ausgleichprinzip für die Holzwirtschaft vorgeschlagen, Ökobilanzstrafen für den Transportweg einzuführen. Die Stadt Zürich wird auf Basis dieser Studie nachhaltige Waldbewirtschaftung zum Vergabekriterium bei öffentlichen Aufträgen einführen. Neben dem Modulbau bei öffentlichen Bauprojekten sollen durch die Vergaben der Stadt auch Bauteilbörsen gefördert werden sowie durch Rückkaufwerte einen Anreiz für innovative, zirkuläre Holzbauprojekte geschaffen werden. «Die Studie ist ein Statement von der Stadt Zürich für den Holzbau», betonte René Zemp am Ende seiner Ausführungen. Die Studie ist online öffentlich verfügbar.
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