Hitzesommer: Auf der Suche nach kühlerem Strassenbelag
Während Hitzewellen wie zuletzt Ende Juni ist jedes Grad Abkühlung gefragt – allen voran in den Städten. In Zürich, Köniz, Lausanne und Luzern laufen darum heuer Tests mit hellen Strassenbelägen, die sich weniger aufheizen.

Quelle: Peter Weiss
Die Quartierstrasse Im Hau in Zürich-Witikon: eine von landesweit vier Teststrecken für den kühlenden Strassenbelag der Zukunft in diesem Sommer.
Am Rand des Zürcher Quartiers Witikon führt das Strässlein
Im Hau zu den Tennisplätzen des TC und weiter zum Parkplatz des lokalen
Friedhofs. Wer dort aufmerksam unterwegs ist, wundert sich über die in kurzen
Abständen wechselnde Farbe und Beschaffenheit des Strassenbelags. Von einer
dunklen und glatten über drei verschieden helle und sich rauer anfühlende
Flächen führt die Fahrt. Bis man am Eingang zur Tennisanlage auf einen alten,
abgefahrenen, an einzelnen Stellen geflickten Belag stösst. Was hat es mit dieser
fein nuancierten Abfolge auf sich?
Des Rätsels Lösung: Die Stadt Zürich hat hier im Juni,
mitten in der ersten, langen Hitzephase dieses Sommers, eine Teststrecke
eingerichtet. Das 190 Meter lange Strassenstück ist für die Sommermonate zu
einer Art Prüfstand für den Strassenbelag der Zukunft mutiert. Jener Zukunft,
in welcher gemäss den Modellen der Klimaforschung hochsommerliche Hitzewellen
wie die zuletzt erlebte wahrscheinlicher und häufiger werden.
Einer von vielen Ansätzen
In den grossen Städten klettern die Temperaturen schon jetzt regelmässig höher als in ihrem Umfeld. Dichte Bebauung, nur wenige Grünflächen, versiegelte Böden und die an vielen Orten geringe Durchlüftung führen zu dem als «Städtische Wärmeinsel» bekannt gewordenen Phänomen. In heissen Sommernächten fällt der Effekt, welcher das ganze Jahr über messbar ist, besonders ins Gewicht. So schreibt etwa das Stadtzürcher Umwelt- und Gesundheitsdepartement auf seiner Webseite, dass dann in diversen Zentrumsgebieten die Temperaturen um bis zu sieben Grad Celsius höher ausfallen als im Umland der Stadt. Unter 24 Grad sänken die Aussentemperaturen in den dicht bebauten Quartieren während längerer Hitzeperioden auch nachts nicht mehr.
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