Stadt Zürich will 2,26 Milliarden Franken in Fernwärme-Ausbau stecken
Die Stadt Zürich will ihr Fernwärmenetz für 2,26 Milliarden Franken ausbauen. Bis 2040 sollen 60 Prozent des Siedlungsgebiets erschlossen sein. Die Stimmberechtigten entscheiden voraussichtlich im November über den Rahmenkredit.

Quelle: zvg
Die Stadt Zürich will ihr Fernwärmenetz für 2,26 Milliarden Franken ausbauen. Bild: Microtunnel, der 2020 für die Fernwärmeversorgung von Zürich-West erstellt wurde.
Fernwärme sei einer der grössten Hebel, um das Ziel Netto Null zu erreichen, teilte die Stadt Zürich am Donnerstag mit. In den Jahren 2021 und 2022 genehmigte das Stimmvolk bereits zwei Kredite über 330 und 573 Millionen Franken für den Fernwärme-Ausbau. Diese sind im neuen Rahmenkredit enthalten.
Bis 2040 sollen 60 Prozent des Siedlungsgebiets erschlossen sein, doppelt so viel wie heute, so Stadtrat Michael Baumer in der Mitteilung. Das sei ein «Generationenprojekt» und setze einen starken Ausbau der Infrastruktur voraus. «Dafür braucht es grosse Investitionen», so der Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe.
Steigender Finanzierungsbedarf
Daneben trägt der neue Rahmenkredit laut der Stadt auch veränderten Bedingungen Rechnung, da der Finanzierungsbedarf für den Ausbau thermischer Netze steigt. Dies einerseits, da für die Erschliessung weiterer Teilgebiete zusätzliche Mittel notwendig seien. Andererseits müssten bestehende und zukünftige thermische Netze so konzipiert werden, dass die Wärme zu 100 Prozent fossilfrei erzeugt werden könne.
Nach Angaben der Stadt liegt der «Ökologisierungsgrad» bestehender Verbunde derzeit bei mindestens 70 Prozent. Die Erhöhung auf 100 Prozent gelinge durch den Zusammenschluss von Gebieten, den Zubau von Energieerzeugungsanlagen sowie den Bau von Energiespeichern. «Diese Massnahmen führen zu zusätzlichen Investitionen, die noch in keinem der bisher bewilligten Rahmenkredite berücksichtigt waren.»
Zusammenschluss unter EWZ
Im Zuge der Neuorganisation der städtischen Wärmeversorgung erfolgt der Zusammenschluss sämtlicher thermischer Netze auf Stadtgebiet unter dem Dach des EWZ. Diese Zusammenführung ermöglicht laut der Stadt grosse Synergien bei der Realisierung einer fossilfreien Wärmeversorgung bis 2040.
Die im Rahmenkredit vorgesehenen Investitionen für den Netzausbau werden vom EWZ über eigene Mittel sowie voraussichtlich über Kredite der Stadt finanziert. Langfristig würden sollen sich die Investitionen durch die Wärmepreise finanzieren, welche die Kundschaft zahlt, schreibt die Stadt. (pb/mgt/sda)