Sanierung von Lorrainebad in Bern soll 22,3 Millionen Franken kosten
Die Sanierung des Freibads Lorraine kommt die Stadt Bern teurer zu stehen als erwartet. Der Gemeinderat hat dem Parlament am Donnerstag einen Baukredit von 22,3 Millionen Franken vorgelegt. Das letzte Wort hat das Volk.

Quelle: PD
Visualisierung des neu geplanten Freibad Lorraine.
2018 war noch mit Kosten von knapp zehn Millionen Franken gerechnet worden. Eine im Jahr 2020 beschlossene Projekt-Überprüfung zeigte aber, dass eine blosse Teilsanierung keinen Sinn machen würde. Das Projekt wurde entsprechend angepasst. Die Kosten wurden auch wegen der pandemie- und kriegsbedingten Bauteuerung in die Höhe getrieben, wie Stadtbaumeister Thomas Pfluger auf Anfrage schrieb.
Nun entscheiden Parlament und Volk über ein Projekt für eine umfassende Sanierung, ein offenes Schwimmbecken zur Aare und einen neuen Kinderbadebereich. Die Volksabstimmung ist im März 2026 geplant. Geben die Stimmberechtigten grünes Licht, fahren im Herbst 2026 die Bagger auf. In der Badesaison 2027 soll das Bad wegen der Bauarbeiten geschlossen bleiben.
Bad in schlechtem Zustand
Das Lorrainebad – eines der ältesten Flussbäder der Schweiz – stammt aus dem Jahr 1892. Zurzeit umfasst es ein Schwimmbecken, das mit Grundwasser gespiesen wird, ein Kinderplanschbecken, eine Buvette und mehrere Liegewiesen.
Laut Gemeinderat befindet sich das Bad in schlechtem Zustand. Jedes Jahr müssen behelfsmässige Reparaturen durchgeführt werden. Die Stützmauern bei den Liegewiesen sowie der Damm zur Aare hin weisen Risse auf. Das Schwimmbecken wiederum wird wegen des trüben Wassers kaum mehr genutzt. Das Freibad soll deshalb umfassend saniert werden.
Geplant ist, das Schwimmbecken mit der Aare zu verbinden. Dazu wird der Damm, der heute das Schwimmbecken von der Aare trennt, an zwei Stellen abgetragen. Das Schwimmbecken wird künftig von Flusswasser durchströmt, was die Qualitätsprobleme des Beckenwassers beheben soll. Der Boden des Schwimmbeckens wird mit Aareschotter belegt.
Neues Kinderbad
Im südlichen Teil des Beckens soll ein Kinderbadebereich mit geringer Wassertiefe entstehen. Dieser soll zum Schwimmbecken hin abgetrennt sein. Die Stützmauern und der Damm werden saniert und stabilisiert.
Auf der Liegewiese im Süden ausserhalb der eigentlichen Anlage werden neue einheimische Bäume gepflanzt. Damit entstehen mehr Schattenplätze. Der Wendeplatz wird leicht vergrössert, um künftig Foodtrucks Platz zu bieten.
Dadurch soll das gastronomische Angebot erweitert und der hohe Gästeandrang an Spitzentagen an der Buvette abgefangen werden. Die Buvette selbst erhält mehr Platz. Sämtliche Leitungen sowie die dazugehörigen Schächte und Pumpen werden ersetzt. Mittels einer Photovoltaikanlage wird künftig das Duschwasser erwärmt.
Zwei weitere Projekte
Der Gemeinderat hat zwei weitere Vorhaben verabschiedet, die mit der Sanierung des Bads zusammenhängen, aber nicht Bestandteil der Volksabstimmung sind. Zum einen sollen die Stützmauern des Fusswegs von der Jurastrasse bis zum Uferweg saniert werden. Dem Stadtrat wird ein Projektierungskredit von 570'000 Franken vorgelegt.
Zum anderen soll nach der Sanierung des Bads die südlich angrenzende Parzelle renaturiert werden. Der Gemeinderat hat für die Planung einen Projektierungskredit von 150'000 Franken bewilligt. (sda)