Sanierung und Erweiterung: Das Bündner Naturmuseum in Chur erhält ein zusätzliches Geschoss
Das Bündner Naturmuseum in Chur soll wachsen: Der 1970er-Jahre-Bau aus der Feder von Bruno Giacometti wird aufgestockt. Den vom Kanton ausgeschriebenen zweistufigen Wettbewerb gewann die Architektengemeinschaft Studio Esch Rickenbacher und Noun aus Zürich. Der Baubeginn ist für Herbst 2028 geplant.
Quelle: Studio Esch Rickenbacher Architektur AG
Das Bündner Naturmuseum soll ein weiteres Stockwerk erhalten.
Mit dem Projekt «Ammonit und Diorama» des siegreichen Teams wird Bruno Giacomettis Gebäude weitergebaut und um ein weiteres Stockwerk ergänzt: Das neue Dachgeschoss besteht aus einem überhohen, stützenfreien und natürlich beleuchteten Raum. Laut Medienmitteilung verleiht er dem Bündner Naturmuseum «ganz neue Ausstellungsmöglichkeiten». Auch wenn man das modernisierte Museum betritt soll sich etwas ändern: Laut dem Projekt wird der Eingang verlegt, damit das Erdgeschoss vom Museum als «Foyer public» genutzt werden kann, und um gleichzeitig den Aussenraum aufzuwerten.
«Das Projekt ‘Ammonit und Diorama’ überzeugt insgesamt durch eine Vielzahl sorgfältiger Überlegungen und eine konsequente Weiterentwicklung des bestehenden Gebäudes», sagt Regierungsrätin Carmelia Maissen, Vorsteherin des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität und Vorsitzende des Beurteilungsgremiums. Es entstehe ein zeitgemässes Naturmuseum, das dank den neuen Strukturen ausstellungstechnisch ganz neue Möglichkeiten erhalte und so auch in Zukunft seine vielfältigen Aufgaben in einer sich wandelnden Museumslandschaft erfüllen könne.
Naturmuseum hat statische Schwächen bezüglich Erdbebensicherheit
Quelle: Studio Esch Rickenbacher Architektur AG
Das Erdgeschoss soll als sogenanntes Foyer Public genutzt werden können.
Bei dem Projekt geht es allerdings um mehr als um eine Erweiterung: Nach über vier Jahrzehnten sei sowohl aus betrieblicher, sicherheitstechnischer als auch nachhaltiger Sicht eine umfassende Sanierung notwendig, schreibt der Kanton in der Medienmitteilung.
Seit 1981 in Betrieb bietet der Bau zwar noch immer eine geeignete Grundlage, allerdings erfüllen die Räume gemäss Communiqué die betrieblichen Anforderungen nicht mehr vollständig: Es fehle teilweise an Arbeits- und Lagerflächen und die klimatischen Bedingungen im Sommer und Winter sowie der UV-Schutz in den Ausstellungsräumen seien unzureichend. Des Weiteren weist das Gebäude statische Schwächen in Bezug auf die Erdbebensicherheit auf. Zudem verweist der Kanton darauf, dass seine Energieeffizienz unzureichend und die Gebäudetechnik veraltet ist.
Nachdem nun der Entscheid für das Siegerprojekt gefallen ist, wird das Projekt überarbeitet. Sind die erforderlichen politischen Beschlüsse gefasst, starten im Herbst 2028 die Bauarbeiten sodass das Naturmuseum Mitte 2031 bezogen werden. Kann. Während der Sanierung und dem Umbau wird das Bündner Naturmuseum in ein Provisorium verlegt. (mai/mgt)