Sanierung der Rheingasse in Basel wird archäologisch begleitet
Seit dieser Woche laufen die Bauarbeiten für die Erneuerung der Rheingasse in der Basler Altstadt. Sie soll fussgängerfreundlicher aber auch grüner werden. Weil die Arbeiten in unberührtem Boden stattfinden, werden sie von der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt begleitet.
Quelle: Basel-Stadt
Die bereits heute gültige Verkehrsordnung mit durchgängigem Fussgängervortritt und Tempo 20 für Autos und Velos sowie die Einschränkungen für Motorfahrzeuge werden beibehalten.
Die Bauarbeiten folgen dem Motto «Strooss im Wandel», wie der Kanton in seiner Medienmitteilung schreibt. Informationstafeln zur bewegten Geschichte und der nahen Zukunft der Rheingasse begleiteten die Bauarbeiten. Zumal sich die Gasse im Laufe der Zeit immer mehr zur belebten Altstadtgasse entwickelt. Diesem Umstand will der Kanton Rechnung tragen: Sie erhält wie der Münsterberg, die Augustiner- oder die Rittergasse die Rheingasse Strassenrändern mit geschliffenen Rheinwacken; dasselbe gilt für das Schafgässlein im Abschnitt Rheingasse bis Utengasse. Zudem fallen an der Rheingasse die Trottoirrandsteine weg und die Fahrbahn wird angehoben, damit Fussgänger die gesamte Strassenbreite nutzen können. In der Strassenmitte führt ein Asphaltband den Auto- und Veloverkehr.
Den Anlass für diese Arbeiten gab die anstehende Sanierung der unterirdischen Leitungen und der Ausbau des Fernwärmenetzes. Die IWB erneuert die Wasser-, und Energieleitungen und das Tiefbauamt die Kanalisation. Die ganze Gasse wird mit Fernwärme erschlossen. - Die Bauarbeiten werden etappenweise durchgeführt - sodass die Arbeiten unter anderem die Fasnacht nicht stören - und dauern voraussichtlich bis Ende 2027.
Blick zurück in die Stadtgeschichte von Basel
Die Arbeiten an der Rheingasse werden eng von der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt begleitet - und archäologische Forschungen werden im Bauablauf berücksichtigt. Dies, weil die die neuen Fernwärmeleitungen und Teile der Kanalisation in unberührten Boden verlegt werden und dieser archäologische Funde bergen dürfte.
Die Rheingasse liege in einer archäologischen Zone von nationaler Bedeutung, teilt der Kanton dazu mit. Vor 3300 Jahren, in der Bronzezeit, befand sich hier eine Siedlung. Und im Jahr 347 sicherten hier die Römer mit einem sogenanntes Munimentum oder vielmehr einer Kleinfestung Rheingrenze. Gräber mit prunkvollen Beigaben aus dem 6. bis 8. Jahrhundert an der Riehentorstrasse deuteten auf eine noch nicht entdeckte frühmittelalterliche Siedlung, heisst es weiter. Man rechnet noch mit weiteren, jüngeren Funden: Mit dem Brückenbau um 1225 hat sich das mittelalterliche Kleinbasel entwickelt, welches ebenfalls zu archäologischen Funden führen könne. (mai/mgt)
Quelle: Basel-Stadt
Die bereits heute gültige Verkehrsordnung mit durchgängigem Fussgängervortritt und Tempo 20 für Autos und Velos sowie die Einschränkungen für Motorfahrzeuge werden beibehalten.
Pilotprojekt soll Fassadenbegrünungen fördern
Im Vorfeld der Bauarbeiten hat das Bau- und Verkehrsdepartement im Sinne eines Pilotprojektes sämtliche Liegenschaftseigentümer an der Rheingasse und entlang des Schafgässleins kontaktiert und ihnen Unterstützung bei der Begrünung ihrer Fassaden zugesichert. Das Angebot sei auf grosses Interesse gestossen, schreibt der Kanton.
Er will im Rahmen der Bauarbeiten nun die notwendigen Pflanzlöcher bauen und das Anlegen der Fassadenbegrünung mit Mitteln aus dem Mehrwertabgabefonds finanziell unterstützen. Im Gegenzug verpflichten sich die Hauseigentümer zum Unterhalt und der Pflege der Bepflanzung. (mgt/mai)