08:05 BAUPROJEKTE

Neues Theater Luzern: Urteil zu Jury-Entscheid wird nicht weitergezogen

Teaserbild-Quelle: Ilg Santer Architekten, Zürich

Die unterlegenen Wettbewerbsteilnehmer ziehen das Kantonsgerichtsurteil zum Jury-Entscheid für den Luzerner Theater-Neubau nicht ans Bundesgericht weiter. Die Projektüberarbeitung könne damit in Kürze starten, teilte der Stadtrat am Montag mit.

Visualisierung Neues Luzerner Theater

Quelle: Ilg Santer Architekten, Zürich

Visualisierung: Im Siegerprojekt bleibt das alte Theatergebäude von 1839 bestehen und wird mit einem Anbau in Richtung Jesuitenkirche ergänzt.

Im vergangenen Dezember hatte die Stadt nach einem zweistufigen Architekturwettbewerb mit über 100 Vorschlägen verkündet, wie das neue Luzerner Theater dereinst aussehen soll. Das von der Jury präferierte Projekt «überall» überraschte mit dem Erhalt des heutigen Theatergebäudes.

Insgesamt neun Beschwerden eingereicht

Mehrere Teilnehmende, die im ersten Wertungsrundgang beurteilt, aber vom Preisgericht nicht für die zweite Runde qualifiziert worden waren, hatten Beschwerden beim Kantonsgericht eingereicht. Insgesamt reichten neun Architekturunternehmungen Verwaltungsgerichtsbeschwerden ein. Auf vier Beschwerden trat das Gericht aus «prozessualen Gründen» nicht ein. 

Die fünf verbliebenen Beschwerden wies das Kantonsgericht im Mai ab. Diese Projekte sahen jeweils ein zweites Untergeschoss vor. Die Wettbewerbsvorschriften legten fest, dass Einbauten unter ein Niveau von 425 Meter über Meer technisch machbar sind, jedoch mit grossen geotechnischen Risiken verbunden und wirtschaftlich vermutlich kaum realisierbar seien.

Das Kantonsgericht kam diesbezüglich zum Schluss, dass es «im Ermessenspielraums des Preisgerichts» liege, die im Wettbewerbsprogramm vermerkten Risiken zu gewichten und andere Lösungen vorzuziehen. Ein solches Vorgehen sei rechtlich zulässig und widerspreche den Wettbewerbsvorschriften nicht, wie es festhielt. 

Visualisierung Neues Luzerner Theater

Quelle: Ilg Santer Architekten, Zürich

Visualisierung: Die Erweiterung beherbergt künftig den Grossen und Mittleren Saal. Im Altbau sind die Publikumsbereiche untergebracht.

Projekt wird überarbeitet

Wie der Luzerner Stadtrat nun am Montag mitteilte, wollen die Beschwerdeführenden das Urteil des Kantonsgerichts nicht ans Bundesgericht weiterziehen. Somit könne das Projekt «überall» der Architekten Ilg Santer Zürich für den 120-Millionen-Franken-Bau definitiv weiter geführt werden.

Verschiedene Kritikpunkte aus dem Jurierungsprozess werden nun geprüft und wo möglich verbessert, wie es weiter heisst. Ebenso flössen Diskussionspunkte aus der Öffentlichkeit in die Überarbeitung ein. Dazu gehörten neben anderen die Zugänglichkeit der öffentlichen Räumlichkeiten, das Gastronomieangebot, die Saalgrössen sowie das Volumen des Gebäudes.

Laut Stadtrat ist damit zu rechnen, dass der Überarbeitungsprozess rund ein halbes Jahr in Anspruch nimmt. Danach wird das Ergebnis in einer parlamentarischen Vorlage erläutert und zusammen mit dem Antrag für den Projektierungskredit dem Grossen Stadtrat vorgelegt. (pb/sda)


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