13:46 BAUPROJEKTE

Neue Höchstspannungsleitung zwischen Pradella und La Punt ist in Betrieb

Teaserbild-Quelle: Swissgrid

Die ausgebaute Höchstspannungsleitung zwischen Pradella und La Punt ist seit vergangenem Freitag in Betrieb. Die neue Leitung beseitigt nach Angaben von Swissgrid einen Engpass im Schweizer Übertragungsnetz.

Ausbau Stromleitung Pradella La Punt Swissgrid

Quelle: Swissgrid

Hier war der Ausbau der Höchstspannungsleitung Pradella – La Punt noch im Gange. Inzwischen ist die Leitung laut Swissgrid in Betrieb.

Im Kanton Graubünden wird viel Strom aus Wasserkraft produziert. Damit dieser auch den Weg in die Verbrauchszentren in der Schweiz findet, müssen Netzengpässe durch die Modernisierung des Netzes und die Erhöhung der Übertragungskapazität beseitigt werden. Vor diesem Hintergrund wurde seit 2021 die Höchstspannungsleitung zwischen Pradella und La Punt ausgebaut. 

Mehr als 90 Strommasten ersetzt 

Mehr als 90 der 127 Masten auf der rund 50 Kilometer langen Leitung wurden hierbei ersetzt. Denn die Strommasten waren bislang erst auf einer Seite mit einem 380-Kilovolt-Stromsystem belegt. Neu tragen sie nun auf beiden Seiten jeweils ein solches System, wie Swissgrid am Montag mitteilte. Seit Freitag fliesst laut der Netzgesellschaft nun Strom durch die ausgebaute Leitung. 

260‘000 Schrauben und 5000 Tonnen Stahl wurden laut Swissgrid für die 50 bis 80 Meter hohen Masten verbaut. An den Masten hängen gemäss Mitteilung über 600 Kilometer Leiterseile. In einem 52 Kilometer langen Erdseil, das als Blitzschutz dient, sind ausserdem rund 7500 Kilometer Glasfasern für die Kommunikation integriert. 

1100 Masten weniger dank Erdkabel

Als Ersatzmassnahme unterstützte Swissgrid gemäss Mitteilung die Engadiner Kraftwerke (EKW) beim Ersatz der 60-Kilovolt-Freileitung zwischen Pradella und Bever durch ein 110-Kilovolt-Erdkabel. Dadurch wurde der Rückbau von 1100 Masten möglich. Zudem ermöglichte das Projekt über ein gleichzeitig verlegtes Glasfaserkabel den Anschluss der Gemeinden ans Breitbandinternet. 

Ganz abgeschlossen ist das Projekt aber noch nicht. Nächstes Jahr erhalten die Masten der zweiten Bauetappe zwischen Pradella und Zernez ihr «finales grünes Kleid». Bei den Masten der ersten Etappe zwischen Zernez und La Punt wurde bereits diesen Sommer der grüne Schutzanstrich aufgetragen, der zum Schutz vor Korrosion und zur «Einpassung» ins Landschaftsbild dient.

Transportkapazität deutlich vergrössert 

Mit dem Ausbau sei die Transportkapazität deutlich vergrössert und damit die Versorgungssicherheit des Kantons Graubünden sowie der ganzen Schweiz gestärkt worden, hält Swissgrid fest. Das Projekt sei aber auch international von Bedeutung, da die Leitung ein zentrales Bindeglied für den Stromaustausch zwischen Österreich, Italien und der Schweiz darstelle. 

Die Kosten für den Ausbau der Stromverbindung mitsamt den Ersatzmassnahmen wurden von Swissgrid beim Projektstart auf total 75 Millionen Franken veranschlagt. Aktuellere Angaben zu den Kosten machte Swissgrid vorerst nicht. 

Swissgrid ist die nationale Netzgesellschaft und verantwortet als Eigentümerin den sicheren Betrieb des Schweizer Höchstspannungsnetzes. Die Gesellschaft ist auch für den umweltverträglichen und effizienten Unterhalt, die Erneuerung und den Ausbau des Höchstspannungsnetzes zuständig. (pb/mgt/sda)

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