Neubauprojekte in der Flughafenregion Zürich: Hochhäuser und eine Riesenhalle
Ob ein Bürogebäude vom Stararchitekten, eine Frachthalle so gross wie ein Fussballplatz oder ein Trio aus Wohnhochhäusern: In der Flughafenregion werden aktuell eine Reihe von sehenswerten Bauprojekten realisiert.

Quelle: Alpine Immobilien AG
Visualisierung: Die Alpine Immobilien realisiert an der Feldeggstrasse 20 in Glattbrugg ein neues Geschäfts‑ und Bürohaus – entworfen vom Schweizer Architekt Max Dudler.
Neuer Blickfang für Glattbrugg
Der Bahnhof Glattbrugg entwickelt sich zum urbanen Zentrum; im Zuge der zusätzlichen Erschliessung durch die Glattalbahn entstanden diverse neue Wohn- und Geschäftshäuser. Nun kommt ein architektonischer Hingucker dazu: An der Feldeggstrasse 20 realisiert die Alpine Immobilien ein neues Geschäfts‑ und Bürohaus – entworfen vom international renommierten Schweizer Architekt Max Dudler. Der Neubau schliesst zugleich das Blockrand-Fragment nach Süden ab, womit er dem Ganzen einen klaren, städtebaulichen Schlusspunkt setzt.
Dudlers Plan sieht einen länglichen Baukörper vor, mit einem leichten Knick in der Mittelachse der Fassade. Das Gebäude, das direkt neben den Tramgleisen zu liegen kommt, ist vier Stockwerke hoch, mit einem zweistöckigen Turmaufbau, wodurch an beiden Längsenden grosse Terrassen entstehen. Äusserlich weist der Neubau die für Dudler klare Struktur und Materialisierung auf; bekannt etwa durch die Pädagogische Hochschule beim Bahnhof Zürich.
Der Einsatz energieeffizienter Haustechnik, wie eines Decken-Heizkühlsystems oder Photovoltaik, sowie extensiver Begrünungen auf den Terrassen sorgen für ein Gebäude, das den aktuellen Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht wird. Die Fertigstellung ist für Anfang drittes Quartal 2026 vorgesehen.

Quelle: Ben Kron
Im Gebiet Rächtenwisen, am westlichen Stadtrand von Kloten, entsteht aktuell eine neue Frachthalle für den Flughafen Zürich.
Riesenhalle für kleinteilige Fracht
Das Geschäft mir der Luftfracht hat sich verändert: Immer grössere Mengen von kleinteiligen und stark unterschiedlichen Gütergruppen gilt es zu transportieren. Teemu & Co. lassen grüssen. Der Flughafen Zürich braucht für diese anderen Anforderungen eine neue Frachthalle, welche die beiden Hallen West und Mitte, errichtet 1958 und 1960 ersetzt. Im Gebiet Rächtenwisen, am westlichen Stadtrand, entsteht das neue 12'900 Quadratmeter grosse Gebäude.
Die neue Frachthalle, die ausschliesslich vom Unternehmen dnata Switzerland genutzt wird, verfügt nach seiner Fertigstellung über 20 Andockrampen für Lastwagen, total 7600 Quadratmeter Flächen für den Import und Export auch von Gefahrengütern, sowie über ein Zwischengeschoss mit Büros. Die knapp 180 mal 70 Meter grosse Frachthalle wird als Betonstützenkonstruktion mit einem Holztragwerk gebaut, sowie einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant; die Kosten belaufen sich auf rund 42 Millionen Franken.

Quelle: Ben Kron
Das 1893 erbaute Restaurant Sonne am Bahnhof Kloten wurde abgebrochen.
Wahrzeichen weicht Wohnungen
Wer am Bahnhof Kloten ankommt, wird einen bekannten Anblick vermissen: Das 1893 erbaute Restaurant Sonne wurde vor Kurzem rückgebaut, ebenso einige weitere Gebäude auf dem über 8000 Quadratmeter grossen Areal. Das alte Wirtshaus weicht einem würfelförmigen Neubau, den die Pensionskasse der Zürcher Kantonalbank mit einem Partner realisiert. Die weiteren, um 1990 entstandenen Bauten weichen einer neuen Blockrandbebauung der PKZ, die auf einem Sockelgeschoss fünf Stockwerke hoch aufragen wird.
Geschaffen werden rund 140 Wohnungen sowie Laden- und Gewerberäume; alles mit einem begrünten Innenhof. Basis für die Neugestaltung des Areals ist der private Gestaltungsplan «Lirenächer», den der Stadtrat 2022 guthiess, und der einen «angemessenen Auftakt ins Klotener Zentrum» schaffen und eine bauliche Verdichtung ergeben soll. Der öffentliche Gestaltungsplan «SBB-Areal», der zeitgleich 2019 aufgelegt worden war, musste für weitere Abklärungen zurückgestellt werden: Er sieht neben einem neuen Bushof auch eine Verlängerung und Erweiterung der Personenunterführung vor, deren Zugang sich bei der neuen Überbauung befinden soll.

Quelle: Integra Immobilien AG
Visualisierung: So könnten sich die Wohntürme in Wallisellen dereinst präsentieren.
Drei Hochhäuser für Wallisellen
Die Flughafen-Stadt Wallisellen macht ihrer Nachbarin Dübendorf in Sachen Hochhäuser Konkurrenz, wenngleich noch nicht auf demselben Level. Immerhin: Beim Bahnhof sind drei Wohntürme von 63, 51 und 39 Metern Höhe geplant, mit total 203 Wohnungen. Das Bauprojekt wird im Rahmen des privaten Gestaltungsplan «Integra-Areal» umgesetzt, den die Gemeinde 2017 angenommen hatte.
Neben den Hochhäusern waren mehrere weitere Neubauten Teil dieses Gestaltungsplans, die zuerst realisiert wurden: Zum einen das im Sommer 2022 eröffnete Schulhaus, zum anderen ein Längsbau mit 53 Mietwohnungen, der Ende dieses Jahres bezugsbereit sein wird. Das Schulhaus, das zwölf Primaklassen Platz bietet, war dabei das erste Schulgebäude der Schweiz, das als in öffentlich-privater Partnerschaft realisiert wurde. Die letztes Jahr fertiggestellten Wohnungen sind, Stand Redaktionsschluss, bis auf eine alle vermietet.
Das Bauprojekt für die drei Wohnhochhäuser, die auf einem gemeinsamen Sockelgeschoss ruhen werden, lag vor Kurzem öffentlich auf. Beim Bahnhof sind die entsprechenden Bauprofile zu bewundern, wobei allerdings aus Gründen der Sicherheit nicht die gesamte Kubatur der drei Türme ausgesteckt wurde. Der Beginn der Bauarbeiten soll noch dieses Jahr erfolgen; Die Fertigstellung und der Bezugstermin der Hochhäuser sind für das Jahr 2028 vorgesehen.