IOM-Sitz in Genf: Darlehen für Ersatzneubau genehmigt
Nach dem Ständerat hat nun auch der Nationalrat ein Darlehen von 44,7 Millionen Franken gutgeheissen. Auch der Kanton Genf beteiligt sich am Ersatzneubau für die Internationale Organisation für Migration.

Quelle: Wikimedia Commons – Adam Jones, Ph. D. – eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Der Ersatzneubau sei gleichsam ein Bekenntnis, internationale Organisationen an den Standort Genf zu binden und ihn auf diese Weise zu stärken.
Der Sitz der Internationalen Organisation für Migration (IOM) befindet sich in einer Liegenschaft im Genfer Morillons-Quartier. Die Organisation ist Teil des Uno-Systems und führend in den Fragen der Migrationspolitik und -praxis. Das Gebäude wurde seit der Übernahme durch die IOM im Jahr 1984 nie renoviert und genügt den aktuellen Anforderungen nicht mehr.
Der Nationalrat hiess daher mit 166 zu 2 Stimmen ein Darlehen von 44,7 Millionen Franken gut, über die der Ersatzneubau für die IOM mitfinanziert werden wird. Im März fällte bereits der Ständerat in der Sache einen positiven Entscheid. Das zinslose Darlehen des Bundes geht an die Immobilienstiftung für internationale Organisationen (FIPOI) und muss innerhalb von 50 Jahren zurückbezahlt werden. Der Kanton Genf beteiligt sich mit 21,6 Millionen Franken am Projekt. Das Parlament hatte 2022 bereits ein Darlehen von 5,7 Millionen Franken für die Finanzierung der Planungsarbeiten bewilligt. Die Beiträge von Bund und Kanton Genf entsprächen rund zwei Drittel der gesamten Baukosten.
Baustart voraussichtlich im Januar 2026
Im März war bekannt geworden, dass die IOM wegen des Hilfsstopps der USA mindestens 20 Prozent der etwa 1000 Arbeitsplätze am Hauptsitz in Genf abbaut. Aussenminister Ignazio Cassis sagte, auch mit der Reduktion der Arbeitsplätze auf noch rund 600 sei das Projekt nicht überdimensioniert. Das internationale Genf bleibe ein wichtiges Standbein der Gaststaatenpolitik der Schweiz, auch wenn es unter Druck sei. Ziel der Unterstützung für den Neubau sei es, internationale Organisationen an den Standort Genf zu binden und ihn auf diese Weise zu stärken. Die Bauarbeiten sollen im Januar 2026 beginnen und bis 2029 dauern. (sda/sts)