14:09 BAUPROJEKTE

Gubristtunnel: Bei Sanierung der alten Röhren wird viel rezykliert

Teaserbild-Quelle: Albinfo, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Bei der Sanierung der zwei rund 40 Jahre alten Gubrist-Tunnelröhren fällt eine grosse Menge Bauabfall an – rund 13'500 Lastwagen könnten damit beladen werden. Den grössten Teil davon lässt das Bundesamt für Strassen (Astra) von Baufirmen rezyklieren.

Gubristtunnel A1 Bau dritte Röhre 2022

Quelle: Albinfo, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Bei dieser Aufnahme vom Oktober 2022 war die dritte Gubrist-Röhre noch im Bau. Seit 3. Juli 2023 ist der neue Tunnel in Betrieb.

Da der grösste Teil der erwarteten rund 220'000 Tonnen Bauabfälle nicht verschmutzt sei, könne das Material wiederverwendet und der Kreislaufwirtschaft zugeführt werden, teilte das Astra am Donnerstag bei einer Baustellenbegehung auf der Nordumfahrung mit.

So können etwa die rund 120'000 Tonnen Betonabbruch, was laut Astra der Menge von rund 500 Einfamilienhäusern entspricht, als Recyclingbeton erneut verwendet werden. «Die Auswirkungen der Sanierung auf die Umwelt können so minimiert werden.»

Weniger Stau und Unfälle

Die neue dritte Gubrist-Röhre wurde im Juli 2023 für den Verkehr freigegeben und bietet seither drei Fahrspuren in Richtung Basel/Bern/Luzern. Wie das Astra kürzlich mitteilte, hat die Inbetriebnahme inzwischen zu deutlich weniger Stau und Unfällen auf der A1 Nordumfahrung Zürich geführt. Ebenso nahm der Ausweichverkehr auf Nebenstrassen ab. 

Nach der Eröffnung der dritten Röhre widmete sich das Astra den alten, je zweispurigen Röhren des Gubristtunnels. Denn die 1985 eröffneten Bauwerke haben ihr Lebensende erreicht: Chloridschäden an den Fahrbahnplatten nehmen stetig zu. Zudem entsprechen die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen nicht mehr den Anforderungen, etwa hinsichtlich der Fahrraumgrösse. 

Sanierung bis Ende 2027 

Aktuell wird die zweite Röhre saniert, die seit dem Bau des dritten Tunnels nun die mittlere ist. Im Rahmen der Arbeiten wird die Fahrbahn um 30 Zentimeter abgesenkt und die Zwischendecke höher gelegt. Auch wird ein neues Entwässerungssystem erstellt, welches das Sickerwasser aus dem Berg vom verschmutzten Tunnelabwasser trennt. 

Alle 100 Meter werden ausserdem Klappen in der Tunneldecke montiert, die im Brandfall Rauch detektieren und abziehen. Zudem werden SOS-Nischen erstellt und sämliche Kabel sowie Steuerungsanlagen ersetzt und der Tunnel mit neuen Löschwassersystemen ausgestattet. 

Die zweite Röhre soll im Juli 2025 wieder in Betrieb genommen werden. Unmittelbar danach wird die erste Röhre für eineinhalb Jahre gesperrt und instandgesetzt. Ab Ende 2027 stehen dann vier Fahrspuren in Richtung Flughafen/St.Gallen zur Verfügung.

Der Gubristtunnel, dessen Portale auf dem Gemeindegebiet von Weiningen und Regensdorf liegen, ist rund 3,3 Kilometer lang. Die Nordumfahrung gilt als einer der meist befahrenen Autobahnabschnitte. Auf der A1 zwischen dem Limmattalerkreuz und der Verzweigung Zürich Nord verkehren täglich über 120'000 Fahrzeuge. (sda/pb) 


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