Graubünden: 280-Mio.-Ausbau der Malojastrasse liegt öffentlich auf
Der Ausbau der Malojastrasse konkretisiert sich: Seit heute liegt die Richtplananpassung für das 280 Millionen Franken schwere Bauprojekt öffentlich auf. Die Bündner Regierung will die Malojastrasse streckenweise verbreitern, eine Veloverbindung schaffen und einen 2,7 Kilometer langen Tunnel erstellen.

Quelle: PD
Der Abschnitt zwischen Sils Föglias und Silvaplana.
Die Malojastrasse ist die wichtigste Zufahrtsroute in das Oberengadin aus den grenznahen Gebieten Italiens und gleichzeitig auch die einzige Binnenverbindung in die Val Bregaglia. Allderdings entspricht die in der Region wichtige Verkehrsachse laut Bündner Amt für Raumentwicklung bezüglich Verkehrssicherheit und Ausbaustandards nicht mehr heutigen Anforderungen: Besonders zwischen Silvaplana und Sils sei die Strasse schmal und es komme häufig zu Unfällen, während die Strecke im Abschnitt Sils Föglias und Plaun da Lej wegen Steinschlag- und Lawinengefahr regelmässig gesperrt werden müsse. Sichere Radverbindungen fehlen gemäss Communiqué auf beiden Abschnitten.
Mit den geplanten Ausbauten und Anpassungen soll sich dies ändern: Sie sollen die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer verbessern, und ebenso den Schutz vor Naturgefahren.
Ein Tunnel soll vor Naturgefahren schützen

Quelle: PD
Der Tunnel zwischen Sils Föglias und Plaun da Lej.
Konkret sieht sieht das Strassenbauprojekt auf der Strecke zwischen Silvaplana und Sils eine offene Linienführung mit einer bergseitigen, normgerechten Strassenverbreiterung inklusive einer Veloverbindung vor. Für den Abschnitt zwischen Sils Föglias und Plaun da Lej ist der Bau eines 2,7 Kilometer langen Tunnels vorgesehen, sodass ein Grossteil der Lawinenzüge umfahren werden kann. Überdies kann auf diese Weise das Trassee der Malojastrasse zwischen Sils Baselgia und Plaun da Crot so angepasst werden, dass es sich künftig als Rad- und Fussweg nutzen lässt.
Nach dem Bundesgesetz über die Raumplanung gelten grössere Strassenbauvorhaben als Vorhaben mit erheblichen Auswirkungen auf Raum und Umwelt, deshalb müssen sie im kantonalen Richtplan festgelegt werden. Die entsprechende Richtplananpassung liegt nun ab heute Montag während 30 Tagen öffentlich zur Mitwirkung auf. Gleichzeitig befindet sich die Vorlage bereits in der Vorprüfung beim Bund. (mai/mgt)