12:09 BAUPROJEKTE

Ein „Skyspace“ für den Vorarlberg von James Turrell

Teaserbild-Quelle: Florian Holzherr

Andachtsraum oder Kapelle? Der neue „Skyspace“ des amerikanischen Lichtkünstlers James Turrells auf der Alp Tannegg am Arlberg bei Lech im Vorarlberg ist nichts davon. Dennoch lädt er inmitten der alpinen Landschaft zum Innehalten ein. Letzten Montag öffnete er erstmals seine Pforte für Besucher.

Auf der Alp Tannegg am Arlberg beim vorarlbergischen Lech erwartet vergangenem Sonntag mit dem „Skyspace“ ein Lichtraum von James Turrell Kunstinteressierte und Ruhesuchende. Dabei handelt es sich um einen kleinen, auf den ersten Blick wie eine Kapelle anmutenden Bau, der zur Hälfte unter der Erde liegt und beinahe mit der gebirgigen Landschaft zu verschmelzen scheint. Wer ihn betritt, quert dazu einen 15 Meter langen Tunnel. Dieser führt in einen Raum mit ellipsenförmigen Grundriss und einer Kuppel, in dem eine entlang der Wand angebrachte Sitzbank zum Verweilen einlädt. Und letztlich auch zum Nachdenken: „Wir sind uns nicht bewusst, dass wir selbst dem Himmel seine Farbe geben“, wird Turrell dazu auf der Website zum Projekt zitiert. „Wir denken, dass alles vorgegeben ist, aber wir haben doch aktiv Teil daran, die Realität, in der wir leben, zu erschaffen.“

Die Kuppel kann geöffnet werden und gibt so den Blick auf den Himmel frei. Tagsüber sorgen die Witterung und der Sonnenstand für unterschiedliche Lichtstimmungen; bei Dunkelheit werden die Wände in farbiges, wechselndes Licht getaucht. Der „Skyspace“ auf der Tannegg ist übrigens einer von vielen. So hat Turrell etwa im Innern des Roden-Kraters in der Wüste von Arizona ein ganzes solcher Lichträume geschaffen. Ebenso wie bei seinem Kunstwerk im Vorarlberg geht es auch hier um die sinnliche Wahrnehmung von Licht.

Eisenmänner gaben den Anstoss

Hinter dem Projekt steht der Kunstverein „Horizon Field“. Er ist 2012 gegründet worden, als das Kunsthaus Bregenz in der Gebirgslandschaft bei Lech mit einer grossen Installation von Antony Gormley von sich reden machte: damals waren 100 lebensgrosse Eisenfiguren auf einer Höhe von rund 2000 Metern aufgestellt worden. Der Verein hatte sich damals zum Ziel gesetzt das Mamutwerk des britischen Bildhauers zu erhalten. Nachdem dies erreicht worden war, entschied man, sich für noch mehr Kunst in der Region zu engagieren und mit James Turrell ebenfalls ein Werk zu realisieren. An Turrells Installation hat sich übrigens auch Schweizer beteiligt: Seine Entwürfe wurden von den Baumschlager-Eberle Architekten umgesetzt. (mai)

Weiter Informationen: www.skyspace-lech.com

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