Bau der Direktverbindung Limmatzone in Zürich: Wasserwelt unter Tage
Im Untergrund von Zürich befinden sich 1500 Kilometer an Leitungen für die Trinkwasserversorgung. Nun werden die Bereiche Limmatzone und Glatttal mit dem Bau der Direktverbindung Limmatzone (LiZ) miteinander verbunden. Beim Grossprojekt, das hauptsächlich im Untergrund stattfindet, gibt es einige Knackpunkte.

Quelle: zvg
Klappenschacht in der Kronenstrasse. Das kurze Stück oben ist die neue Leitung der Direktverbindung, das an die bestehende Wasserleitung angeschlossen wird.
Es ist gespenstisch dunkel und still im riesigen Gewölberaum mit den blitzblank sauberen Betonwänden. Das muss auch so sein, denn hier wird Trinkwasser gelagert. Es ist eine von zwei Kammern des Reservoirs Strickhof oberhalb der Universität Irchel, das 1957 gebaut wurde. Es liegt in Hanglage am Zürichberg und hat eine mittlere Grösse mit einem Nutzinhalt von zirka 15’000 Kubikmetern.
Die erste Kammer wurde nun geleert, um das Reservoir ans neue Pumpwerk anzuschliessen, das sich derzeit im Bau befindet. Es ist Teil des Bauvorhabens, das die beiden Druckzonen Limmatzone, Glatt- sowie die Hangzone Sonnenberg direkt miteinander verbindet. Im April 2021 fand der Spatenstich statt.
Unterirdische Rohrleitungen à 1350 Meter
Das Projekt umfasst zwei unterirdische Rohrleitungen von je 1350 Metern, ein Pumpwerk beim Schindlerpark mit einer Förderleistung von 50’000 Kubikmetern pro Tag und ein kleineres beim bestehenden Reservoir Strickhof mit 25‘000 Kubikmetern pro Tag. Bei einer Baustellenbesichtigung Ende März 2022 war der Bau des unterirdischen Leitungsnetzes abgeschlossen und die Arbeiten für die Hochbauten der beiden Pumpwerke hatten gerade begonnen.
«Die beiden Gebäude sollen sich nicht als Hochbauten hervorheben, das Herzstück des Projektes ist ganz klar der Leitungsbau», erläutert Stefan Seydl. Der Bauingenieur der Eichenberger AG, Bauingenieure und Planer, ist Bauleiter des Gesamtprojekts. Der Auftrag für das Projekt wurde von der Wasserversorgung Zürich, WVZ, an eine Ingenieurgemeinschaft der beiden Büros Ingenieurbüro Gujer AG und Eichenberger AG vergeben.
Diese Ingenieurgemeinschaft erhielt für architektonische Fragen vom Büro Burri Studiger Architekten Unterstützung. «Es kommt ja selten vor, dass wir als Ingenieure auch die Gebäudeform massgebend mitbestimmen. Umso mehr habe ich mich gefreut, genau das bei diesem Projekt tun zu dürfen», sagt Seydl und fügt an, die Architektur sei eine funktionale Hülle für das Pumpwerk, ein klassisches Beispiel von «Form Follows Function».
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