10:19 BAUPROJEKTE

Axpo evaluiert Windenergiepark oberhalb von Chur

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
Teaserbild-Quelle: Seth, Unsplash

Der Stromkonzern sammelt dazu während mindestens eines Jahres Daten für die weitere Projektentwicklung. Zudem laufen Transport- und Netzstudien, um technische und logistische Aspekte des möglichen Windenergieparks zu prüfen.

Axpo Windenergiepark Dreibündenstein

Quelle: zvg

Geplant ist der Windenergiepark in der Gegend Dreibündenstein auf den Gemeindegebieten von Domleschg und Churwalden.

Bis zu acht Windkraftanlagen könnten künftig pro Jahr mehr als 65 Gigawattstunden Elektrizität ins Netz speisen, was dem jährlichen Strombedarf von etwa 14'000 Haushalten entspricht. Rund 60 Prozent des Stroms liesse sich im Winter produzieren, wenn in der Schweiz zusätzliche erneuerbare Energie besonders dringend benötigt wird. Geplant sind die Windturbinen im Gebiet Dreibündenstein, einer Anhöhe südlich der Hauptstadt Chur. Mit dem Projekt will das Energieunternehmen Axpo hierzulande den Ausbau der Windenergie vorantreiben. Dabei setzt das Unternehmen auf die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und der Bevölkerung. Informationsveranstaltungen in den Gemeinden Churwalden, Rodels und Domleschg, sind auf reges Interesse gestossen, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Axpo erachte die Zustimmung der Bevölkerung als Voraussetzung für die Realisierung des Projekts. 

Axpo Windpark Dreibündenstein

Quelle: zvg

Die Instrumente am Masten beziehen die Energie über ein autarkes System.

Zuerst wird gemessen

Doch zunächst gilt es, Daten zu erheben. Liefern wird diese ein Messsystem, das an einem 125 Meter hohen Masten installiert ist. Schalen- und Ultraschallanemometer messen Windrichtung und -geschwindigkeit, Sensoren Temperatur, Luftdruck und -feuchtigkeit. Ein Ultraschall-Mikrofon eruiert die Aktivitäten von Fledermäusen. Die Messstation funktioniert komplett autark und bezieht die nötige Energie von einer Batterie, die Strom von zwei Windgeneratoren speichert, die in etwa acht Metern Höhe am Mast moniert sind, sowie einer Photovoltaik-Anlage. Die Lösung ermöglicht Windmessungen an Standorten, die bisher schwer zugänglich waren. Die Messungen sollen mindestens ein Jahr dauern. Die Daten bilden die wissenschaftliche Basis für die weitere Projektentwicklung und die Beurteilung der Machbarkeit, wie es weiter heisst. Mit detaillierten Transport- und Netzstudien sind des Weiteren die technischen und logistischen Aspekte des möglichen Windparks zu prüfen. 

Rückenwind mit internationalem Geschäft

Der Stromkonzern realisiert auch im Ausland Windenergieparks. In Niedersachen zieht die Axpo-Tochtergesellschaft «Volkswind» innerhalb eines Jahres einen weiteren Windenergiepark hoch. Die Anlage besteht nach Angaben von Axpo aus drei modernen Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 18,6 Megawatt. Die Energieausbeute der Turbinen reicht aus, um die Stromnachfrage von 12'000 Vier-Personen-Haushalten zu befriedigen. Die Inbetriebnahme der Anlage in Deutschland ist für Herbst 2026 geplant. Seit der Übernahme von «Volkswind» 2015 wurden die internationalen Aktivitäten im Geschäft mit der Windnutzung deutlich ausgebaut. Aktuell betreibt die Axpo Gruppe rund 600 Windturbinen in 100 Windenergieparks. (mgt/sts)

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Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

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