12:04 BAUPRAXIS

Rhätische Bahn: Letzter Element-Einhub für neue Hinterrheinbrücke

Teaserbild-Quelle: zvg

Der Neubau der Hinterrheinbrücke der Rhätischen Bahn (RhB) bei Reichenau GR schreitet voran: Diese Woche erfolgt der letzte Hub des Raupenkrans. Dabei wird ein 75 Meter langes und 270 Tonnen schweres Element über den Fluss und die A13 geschoben. Heute Nacht geht es los.

Schon seit einem Jahrhundert vereinen sich die Albulalinie und die Surselvalinie der Rhätischen Bahn (RhB) bei Reichenau in der Bündner Gemeinde Tamins auf der Hinterrheinbrücke. Die Erhöhung der Fahrplanstabilität macht einen Ausbau des Bahntrasses auf zwei Spuren nötig. Dies ermöglicht ausserdem die Trennung der beiden Linien. Das Herzstück des 32,5-Millionen-Projekts ist eine neue Hinterrheinbrücke parallel zur bestehenden. Die 200 Meter lange Stahlbrücke namens „Sora Giuvna“ (rätoromanisch für „kleine Schwester“) ist mit V-Stielen und einem Trogenquerschnitt ausgestattet und wird den Hinterrhein und die Nationalstrasse A13 überspannen.

Der letzte Einhub beginnt

Seit Anfang Jahr sind die spektakulären Bauarbeiten im Gang. Wie es in einer Mitteilung der RhB heisst, geht es diese Woche in den Endspurt dieser Etappe: Ab heute Nacht erfolgt der letzte Einhub eines Elements durch den Raupenkran. Das Brückenteil ist 75 Meter lang und bringt 270 Tonnen auf die Waage. „Das Element wird auf den bereits montierten Teil der zweiten Hinterrheinbrücke gehoben. Anschliessend wird es auf dem bestehenden Brückenteil über den Hinterrhein und die A13 geschoben“, schreibt die RhB. Der Vorgang dauere zirka eine Woche und werde in der Nacht von Dienstag, 24. April, auf Mittwoch, 25. April, abgeschlossen. Deshalb wird in jener Nacht die A13 in diesem Bereich gesperrt. Der gesamte stählerne Überbau, der eingehoben wird, besteht aus acht Stahlelementen. Die Inbetriebnahme der neuen Brücke ist für Anfang November geplant.

Abriss und Instandsetzung

Danach erfolgt der Bahnbetrieb während eines Jahres über das neue Trassee, wodurch das bestehende Trassee für die Instandsetzung der alten Hinterrheinbrücke und den Ersatz der Brücke über die A13 ausser Betrieb genommen werden kann. Konkret wird die bestehende Fachwerkbrücke aus dem Jahr 1895 – sie ist denkmalgeschützt – instand gesetzt und weiter für den Bahnbetrieb genutzt. Allerdings wird sie mit einem Fussgängersteg auf der Unterseite ausgerüstet. Dies wiederum ermöglicht eine Verlängerung des Ruinaultaweges nach Reichenau-Tamins beziehungsweise in Richtung Rothenbrunnen. Die Betonbrücke über die Autobahn wird abgebrochen und ersetzt. Danach erfüllt sie die künftig geforderte Aufweitung des Durchfahrprofils auf der Nationalstrasse. Die neue Doppelspur soll dann im November 2019 in Betrieb genommen werden.

Ein teures Projekt

Die Kosten für das Gesamtprojekt – dazu gehört auch der Bau eines zusätzlichen, 600 Meter langen Bahntrassees von der Ausfahrt Reichenau-Tamins bis ins Gebiet Reichenau-Farsch – liegen bei rund 32,5 Millionen Franken. „Im Gegensatz zu anderen Brückenbauwerken ist der Umfang der bahntechnischen Anlagen, insbesondere der Sicherungsanlage, sehr hoch und erreicht fast die Hälfte der Gesamtkosten“, heisst es im Projektbeschrieb auf der Website der RhB. Grund dafür sei die Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs während aller Bauphasen. Die reinen Baukosten für die beiden Stahlbrücken, die Tiefbauten und den Hangabtrag Schanzas belaufen sich auf rund 13,5 Millionen Franken. (pd/mt)

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